Volkertshauser Bürgermeister will fünfte Amtszeit nicht mehr vollenden
Alfred Mutter hört auf
Volkertshausen. Der Volkertshauser Bürgermeister Alfred Mutter will auf April 2019 in den Ruhestand gehen, kurz nach seinem 66. Geburtstag. Das gab er am Montagabend in einer persönlichen Erklärung in der Sitzung des Gemeinderats bekannt. Schon bei seiner letzten Wahl wurde darüber spekuliert, ob Mutter seine letzte Amtszeit vollenden könne, denn damals gab es noch die rechtliche Hürde, dass für Bürgermeister mit Vollendung des 68. Lebensjahrs zwangsweise Schluss wäre, was inzwischen durch das Land aufgehoben wurde mit der Anhebung auf 73 Jahre. Alfred Mutter betonte nun, dass sein größtes Ziel dieser letzten Amtszeit freilich schon auf Ende diesen Jahres mit der Fertigstellung der Wiesengrundhalle erreicht sei.
Hier seine Erklärung im Wortlaut: »Eines meiner beruflichen Ziele besteht darin, im Laufe meiner Amtszeit zusammen mit dem Gemeinderat den Neubau unserer Wiesengrundhalle zu realisieren. Wir haben in dieser heutigen Sitzung weitere Aufträge zur Fertigstellung der neuen Halle vergeben, und der Baufortschritt zeigt uns, dass dieses große Projekt aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann. Weitere wichtige Themen, wie der Neubau des Clubheims des Sportvereins auf unserem Sportgelände, sind fast abgeschlossen oder befinden sich, wie die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses oder die Ausweisung eines neuen Wohngebietes, auf gutem Weg.
Aus meiner Sicht ist somit ein geeigneter Zeitpunkt gekommen, die Amtsgeschäfte an einen Nachfolger zu übergeben. Ich werde deshalb beim Landrat meine Zurruhesetzung nach § 40 Abs. 2 Satz 1 Landesbeamtengesetz mit Ablauf des 18. April 2019 beantragen. Mit anderen Worten: ich werde mit Ablauf des 18. April 2019 in den Ruhestand treten.
Dieses Datum habe ich bewusst gewählt. Zum einen werde ich mit Ablauf des 18. April 2019 genau 36 Jahre Bürgermeister von Volkertshausen gewesen sein. Zum anderen kann damit der 19. April als schon traditionelles Datum für den Dienstantritt bzw. die Amtseinführung des Bürgermeisters von Volkertshausen beibehalten werden, und die Neuwahl kann wieder im Januar und damit noch vor dem Narrentreffen und vor der Fastnacht durchgeführt werden.
Bei meinem Eintritt in den Ruhestand werde ich dann 66 Jahre alt sein, ein Alter, in dem man, so meine ich, ein aktives Berufsleben beenden kann. Nachdem in den letzten über 35 Jahren viele persönliche und private Dinge haben zurückstehen müssen, werde ich in der Zeit ab April 2019 mehr Zeit haben für die Familie und auch für mich ganz persönlich. Bis es dann soweit sein wird, geht es mit Volldampf weiter bis zum letzten Tag«, so Mutter gegenüber den Gemeinderäten, die doch auch sichtlich überrascht wurden von dieser Erklärung.
Alfred Mutter kann in diesen 36 Jahren auf eine höchst erfolgreiche Entwicklung des Orts stolz sein. Das einstige »Armenhaus« das des Landkreises, kann mit bestens ausgebauter Infrastruktur glänzen, die Marke von 3.000 Einwohnern wurde vor einigen Jahren überschritten und am Montagabend selbst konnte mit der Aufstellung des Bebauungsplan »Öhmdweg« das Signal auf weiteres Wachstum gestellt werden. Der sehr kleinen Gemarkungsfläche konnte mit der Schaffung des ersten interkommunalen Gewerbegebiets »Aachtal« zusammen mit der Stadt Aach ein Schnippchen geschlagen werden, so dass hier auch frühzeitig des Strukturwandel durch die schrittweise Stilllegung der Baumwoll-Spinnerei »Arlen« entgegen gesteuert werden konnte. Im Jahr 2000 konnte zudem die »Alte Kirche« als neues Kultur- und Bürgerzentrum eingeweiht werden. Seit einigen Jahren ist die Gemeinde sogar schuldenfrei und konnte damit die Weichen für den Ersatzneubau der Wiesengrundhalle stellen.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare