EKS wollen den Prototyp erst mal nicht vermarkten / 32 mögliche Standorte im Kanton
Windrad "Hans" erst mal ohne politische Zukunft

Windrad Hans | Foto: Das Windrat "Hans" in Beringen bei Schaffhausen hat die technischen Tests bestanden, jetzt fehlt die politische Zukunft. swb-Bild: eks
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Schaffhausen/ Beringen. Die vom Hersteller beauftragten Messungen am Windrad Hans in Beringen sind nach einem zehn Monate dauernden Testbetrieb seit Mai abgeschlossen. Nun liegen die Ergebnisse vor und zeigen zweierlei: Die neuen Rotorblätter haben eine zusätzliche Verbesserunggebracht und die Konstruktion ist sicher, gaben die EKS im Rahmen einer Medienmitteilung bekannt.

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur (ZHAW) hatte unter der Leitung von Prof. Dr. M. Righi dynamische Messungen am System vorgenommen, um die Schwingungen und die Stabilität der Anlage zu überprüfen. Aufgrund der Analyse seien keine kritischen Faktoren gefunden worden, die gegen den Betrieb der Anlage sprechen.

Die Auswertung der darauffolgenden Windkanalmessungen durch Prof. L. Manfriani, ebenfalls ZHAW, habe ein sehr gutes aerodynamisches Flügeldesign nachgewiesen. Die Anlage wurde nur im Testbetrieb gefahren. Dies bedeutet, dass der Fokus während dieser Zeit nicht auf der Energieproduktion lag.

Gemäss der Windpotenzialstudie des Kantons Schaffhausen können an 32 Standorten im Kanton durchschnittliche Windgeschwindigkeiten auf 25 Meter über dem Boden zwischen2,5 m/s und 3 m/s erwartet werden. Das heisst, würde das Windrad an einem Ort stehen mit einer mittleren Windgeschwindigkeit von 3,6 m/s, also der doppelten Geschwindigkeit wie im Testbetrieb, brächte es bei normalem Betrieb eine jährliche Energieproduktion von mindestens 98’000 kWh. In höheren Lagen des Kantons könnten sogar 4.5 m/s und mehr auf 25 Meter über dem Boden erwartet werden. Dort wären dann mindestens 190’000 kWh möglich.

Es habe sich beim Testen auch gezeigt, dass die Anlage ab einer Windstärke von 2 m/s Stromerzeugt und somit bereits bei sehr wenig Wind Strom ernten könne.

Für eine kommerzielle Vermarktung sind aber gemäss den Gutachten noch weitere Optimierungsarbeiten notwendig, wurde mitgeteilt. Die EKS werde sich an diesen Kosten nicht beteiligen, gab das Unternmehmen bekannt.

Zudem müsse die Industrialisierung des Windrads auch den geänderten Rahmenbedingungen der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) Rechnung tragen: Die Energiestrategie 2050 sieht nach der Abstimmung vom 21. Mai 2017 den Wegfall der KEV für neue Windprojekte ab 2022 vor. Die verbleibende Zeitspanne sei einfach zu kurz, um die Vermarktung in der Schweiz umzusetzen. Und der Aufbau eines internationalen Vertriebs als verbleibende Möglichkeit sei nicht konform mit der Eigentümerstrategie der EKS, gab es als Mitteilung.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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