Georg Fischer Konzern hat sein Ziel trotz Frankenturbulenz erreicht
Weniger - und doch mehr
Zürich/Schaffhausen (of). »Das Jahr 2015 war schon ein spezielles Jahr, aber ich habe mir das Beste noch für den Schluss meiner Dienstzeit aufgehoben«, scherzte der Finanzchef von Georg Fischer, der in diesem Jahr aus diesem Amt ausscheiden wird.
Der Konzern erreichte, ausgelöst durch den Trubel um den Wechselkurs, auf den auch mit einer Verlängerung der Arbeitszeit an den Schweizer Standorten reagiert wurde, um wettbewerbsfähig zu bleiben, einen Umsatz von 3,64 Milliarden Franken, was einem Rückgang von vier Prozent entspricht. Durch die Gegensteuerungen allerdings konnte das Konzernergebnis um 7 Prozent von 232 Millionen Franken auf 248 Millionen Franken gesteigert werden, nach Steuern sind es immerhin noch ein Plus von 2 Prozent auf nun 198 Millionen Franken. Man habe als wichtigstes Ziel eine EBIT-Marge von 8,1 Prozent erreicht, wurde stolz betont. Das Eigenkapital konnte zudem markant gesteigert werden.
Der Gewinn pro Aktie sei zudem von 45 auf 46 Franken angestiegen, so dass auch die Dividende über die letztlich in der Aktionärsversammlung am 23. März in der ehemaligen Stahlgiesserei entschieden wird, die Ausschüttung entsprechend steigen soll.
Der Bereich Automotive blickt derzeit wegen der aktuellen Schwächen in China nicht mehr ganz so zuversichtlich nach Asien, wo bereits 18 Prozent des Umsatzes gemacht werden.
Durch die aktuelle Konjunkturlage musste man hier ein Minus am Umsatz um 6,6 Prozent (in Franken, in Lokalwährungen 2,1 Prozent plus) auf 1,32 Milliarden Franken hinnehmen. Wie angekündigt, ist nunmehr der Bereich »Piping Solutions« trotz eines Rückgangs von 4 Prozent in Franken mit nun 1,42 Milliarden Franken die stärkste Division im Konzern. Letzteres ist auch der Gewinnbringer für den Konzern mit einer Marge von 10,1 Prozent, während man im Bereich Automotive, bedingt auch durch die aktuellen Investitionen in Singen, bei 6,7 Prozent gelandet ist.
Die neue Produktionslinie in Singen sei beim Bau im Plan, die Produktion solle im zweiten Quartal anlaufen, die Umstellung schließlich im dritten Quartal auf die neue Linie umgestellt werden, was die Produktivität der Werke nach der Übergangsphase wesentlich erhöhe.
Die strategischen Ziele des Konzerns bis 2020 sehen einen Umsatz von 4,5 bis 5 Milliarden vor, der für den Hegau bedeutende Bereich Automotive solle eine Größe von 1,5 bis 2,1 Milliarden Euro erreichen. Man könne einen Gewinn pro Aktie auf über 50 Franken erreichen.
Der Konzern wolle zudem wieder in die USA zurückkehren, wo man bald ein erstes eigenes Werk eröffnen könne. GF Automotive soll zudem nicht länger nur an die Autoindustrie zuliefern, sondern auch für Traktoren und eventuell auch für die Luftfahrtindustrie. Auch als Zulieferer der Uhrenindustrie sieht man sich mit Nanotechnik am Start.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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