Walter Sommer trat zurück – Reto Dubach neu gewählt / Kampf ums Dampfboot
Wechsel im Vorsitz der URh
Berlingen (of). Eher eine Formsache war am Montag die Abstimmung der Aktionäre der Schifffahrtsgesellschaft URh AG über die Bilanz des Jahres 2012, trotz eines nicht so besonderen Sommers konnte die Zahl der Fahrgäste um rund 33.000 auf 338.000 gesteigert werden, nach einem Verlust aus dem Vorjahr konnte wieder ein Gewinn von 73.000 Franken vermeldet werden. Die Einnahmen waren um 6,1 Prozent auf 5,3 Millionen Franken angestiegen.
Für den Präsidenten der URh, Diessenhofens Stadtammann Walter Sommer, war es die letzte Leitung einer Aktionärsversammlung. Als sein Nachfolger nach sieben Jahren wurde der Schaffhauser Regierungsrat Reto Dubach gewählt.
Eduard Joos vom letztjährig gegründeten Verein „Pro Dampfer“ warb am Schluss der Versammlung in der Berlinger Unterseehalle nicht nur für ein „ökologisches“ Dampfboot auf Untersee und Rhein , sondern schwang auch die rhetorische Keule. Der Verein habe sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 ein Dampfboot auf dem Rhein für „Erlebnis statt nur Transport“ sorge, dafür wolle man auch rund 3 Millionen Franken einbringen, kündigte Joos an. Er bedauerte, dass entsprechende Anträge der Vereins zu Kooperationsbeschlüssen in der Aktionärsversammlung nicht bedacht wurden, die freilich auch 10 Tage zu spät gestellt wurden. Joos forderte die URh auf, dem Verein jetzt nicht die kalte Schulter zu zeigen, denn seiner Meinung nach gingen die Passagierzahlen seit 1989 zurück und für die Zukunft brauche die Schifffahrtsgesellschaft einfach einen Erlebniswert. Joos kündigte gar an, zur Not auch andere Partner zu suchen für die Umsetzung einer Idee. Joos sieht auch die Untersee-Tourismus unter der Leitung des Radolfzeller OB Dr. Jörg Schmidt hinter seinem Rücken.
Walter Sommer sagte nach der Versammlung, das der Verwaltungsrat der URh nach einer nächsten Sitzung im August zum neuen Dampfboot-Vorstoß des Vereins Stellung nehmen. Ein solches Öko-Dampfboot würde freilich rund 12 Millionen Franken kosten, auch bei einem Anteil von 3 Millionen Franken durch den Verein könne sich bis 2020 die URh das nicht leisten, so dass auch über Sonderabgaben nachgedacht werden müsse. Für 2020 steht ohnehin ein Wechsel in der Flotte der URh an, denn dann ist wohl die Zeit der 1956 erbauten „Stein am Rhein“ abgelaufen. In diesem Jahr wurde das Flaggschiff »Schaffhausen« in der eigenen Werft einer Frischekur unerzogen und ist nun auch rollstuhlgängig.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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