Abendunterhaltung in Schlatt ganz kurzfristig abgesagt

Virus als Spielverderber

Schlattingen. Das Corona-Virus ist schuld. Die auf Samstag 7. März angekündigte Abendunterhaltung des Musikvereins Brass Band Schlattingen durfte nicht durchgeführt werden.

"Wir haben soeben Bescheid vom Kanton erhalten. Wir dürfen den Anlass nicht durchführen" sagte am Donnerstagabend eine hörbar enttäuschte Andrea Zimmermann zu unserem Korrespondenten am Telefon. Sie ist Geschäftsführerin des Musikvereins. Bis zuletzt hoffte sie, dass der Anlass von den rigorosen Massnahmen verschont werde. "Heute Abend wäre die Hauptprobe gewesen" sagte sie. Sie musste buchstäblich in letzter Minute die Mitglieder informieren. Für die Generalversammlung am 19. März ist dieses Thema traktandiert. "Dann wird entschieden, ob die Abendunterhaltung verschoben oder für dieses Jahr gestrichen wird" erklärte Zimmermann.

Nebst der Abendunterhaltung in Schlattingen mussten auch die Fastnacht in Schlatt und weitere Anlässe in der Region verschoben werden. Der Kanton Thurgau setzte im Zusammenhang mit dem Coronavirus einen kantonalen Führungsstab ein. Dieser beurteilt jede Veranstaltung im Kanton, zu der mehr als 150 Teilnehmer erwartet werden und die vor dem 15. März stattfindet. An die Abendunterhaltung des Musikvereins Schlattingen kamen im Vorjahr rund 200 Gäste. Der Anlass fällt deshalb unter diese neue Regelung und Zimmermann meldete ihn vorschriftsgemäss und frühzeitig an.

Der Kanton verspricht auf seiner Internetseite, die Veranstalter spätestens fünf Tage vor dem Anlass über das Resultat der Risikoabwägung zu informieren. Das funktionierte im Fall des Musikvereins Schlattingen nicht. Er bekam erst zwei Tage vor dem Anlass den enttäuschenden Bescheid aus Frauenfeld.