Neujahrsanlass mit Vorstellung des Findlingswegs
Thaynger Pfahlbauhütte im Rohbau fertig
Thayngen. Den Anfang der Neujahrsanlässe machte traditionell die Gemeinde Thayngen in Zusammenarbeit mit Reiat-Tourismus genau am Neujahrstag. Im Rahmen einer Wanderung konnte dabei durch Aldo Künzli der vor zwei Jahren angelegte „Findlingspfad“ vorgestellt werden, der gleich beim Bahnhof Thayngen beginnt und der auf einer Strecke von rund einem Kilometer zahlreiche beschilderte Findlinge vorstellt, die im Rahmen der letzten Eiszeit vor rund 20.000 Jahren aus dem benachbarten Hegau wie auch bis aus dem oberen Rheintal bei Ilanz, dem Pizolgebiet wie dem Sarganserland hier in das seit den 1960er Jahren von der großen Fernstraße durchschnittenen Herblinger Tals mit den Gletschern in die Region getragen wurden. Sie bis zu acht Tonnen schweren Steine brauchten bis zu 2.000 Jahre, um mit dem Eis hierher getragen zu werden, erzählte Künzli in seiner Präsentation. Der Findlingspfad wird im letztes Jahr neu erschienenen Führer durch den Naturpark ausführlich vorgestellt. Durch das private Engagement von Aldo Künzli hat die Gemeinde hier ein touristisches Alleinstellungsmerkmal erhalten. In Thayngen wurde über den Beitritt zu diesem Naturpark in die Betriebsphase ab 2018 im Herbst vor der Zustimmung noch heiß diskutiert.
Ein weiteres, ganz neues Alleinstellungsmerkmal stellte bei der weiteren Wanderung Gemeindepräsident Philippe Brühlmann den rund 60 Teilnehmern der Wanderung vor. Denn nach längerer Vorbereitungszeit konnte im November der im Rahmen einer Übung der Schweizer Armee aufgebaute „“Rohbau“ des Thaynger Pfahlbauhaus vorgestellt werden, der am „Chrebsbach“ und seinem Weiher wiederum recht nahe an der J15 entstanden ist. Das Gebäude entstand eigentlich im Rahmen eines Studienprojekts im Rahmen einer Ausstellung in Bern und durch dort nach Ende der Ausstellung wieder abgebaut und auf Kosten der Gemeinde antransportiert. Philippe Brühlmann sieht dieses Haus als große Chance, damit die in die Liste des Unesco-Weltkulturerbe aufgenommene Pfahlbausiedlung beim Schützenhaus besser vermitteln zu können, da diese selbst archäologische Schutzzone ist, also nach den längst abgeschlossenen Ausgrabungsarbeiten unter der Erde verblieben ist. Wenn das Gebäude mit Lehm verkleidet ist, wie die historischen Vorlagen, will Brühlmann selbst für zwei Wochen zur Eröffnung im Frühjahr einziehen, kündigte er an. In dem Haus selbst sollen einige Gegenstände des Lebens aus der Bronzezeit, als die Thaynger Pfahlbausiedlung mit einer Größe von über 4.500 Quadratmetern bewohnt war, plastisch machen, kündigte Brühlmann weiter an, das sei auch ausschlaggebend gewesen für den Gemeinderat, der den Ausgaben für den Transport der Holzbauteile schließlich zustimmen musste. Für die touristische Nutzung dieses Alleinstellungsmerkmals sieht Brühlmann hier freilich den Verein Reiat-Tourismus gefordert, erklärte er auf Nachfrage.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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