Neujahrsapero im Museum Diessenhofen mit Richard Tisserand
Sieben Jahre Förderung regionaler Kunst

Tisserand Kunstverein | Foto: Künstler Richard Tisserand, flankiert von den Vorstandsmitgliedern des Kunstvereins Tildy Hanhart und Robert Alder. swb-Bild: Ritter
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Diessenhofen (ri). Der Kunstvereins Diessenhofen lud am Sonntag zum Neujahrsapéro ins Museum Kunst und Wissen ein. Kunstmaler Richard Tisserand sprach über Tapisserie und Hinterglasmalerei.

Rund fünfzig Gäste kamen ins Museum. In ihrer Begrüssungsrede sagte Tildy Hanhart, es sei eine grosse Freude, dass so Viele kamen. Sie ist Vorstandsmitglied und gründete den Kunstverein vor sieben Jahren zusammen mit August Keller, Vereinspräsident, und Robert Alder, ebenfalls Vorstandsmitglied.

Der Verein zählt heute 35 Mitglieder. Er organisiert Führungen und Lesungen und unterstützt die Stadt bei Ausstellungen. Dabei arbeitet der Verein eng mit der jeweiligen Kunstbeauftragten der Stadt zusammen. Das war bis Oktober 2019 Helga Sandl. Die Nachfolge sei noch offen, sagte Markus Birk, Stadtpräsident. Der Stadtrat werde demnächst ein Inserat schalten. Im Juni organisiert der Verein einen Kunstausflug und ab September ist eine weitere Ausstellung geplant. Eine Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Gesellschaft Diessenhofen wäre denkbar. Auch sie setzt sich für Kultur in Diessenhofen ein. "Es könnte sich etwas entwickeln. Wir sind offen dafür" erklärte Keller. "Wir möchten ein lebendiges kulturelles Leben in Diessenhofen mit einem Museum als regionalem Anziehungspunkt" fasst Keller zusammen.

Glas ersetzt Leinwand

Der Anlass fand in der Wechselausstellung "réflexions" mit Werken von Richard Tisserand statt. Tisserand wuchs als Sohn eines Försters in Eschenz auf und ist heute ein international anerkannter Künstler. Mit einem spannenden Vortrag gewährte er Einblick in sein Schaffen. Vor rund dreissig Jahren entdeckte er die Hinterglasmalerei für sich und ist ihr bis heute treu geblieben.

Schon vor mehr als zweitausend Jahren war diese Technik bekannt, populär wurde sie aber erst im 20. Jahrhundert. Es ist die Umkehrung des Malprozesses. Dabei werden Glasscheiben nicht auf der Seite des Betrachters, sondern von hinten bemalt. Dies verstärkt die Wirkung der Farben und gibt den Bildern dauerhaften Glanz.

Nebst der Hinterglasmalerei befasst sich Tisserand neuerdings auch mit Tapisserie. Für seine Ausstellung in Diessenhofen schuf er einen dreiteiligen Wandteppich, sein erstes Werk auf Stoff. Es war ein Experiment, das sich gelohnt habe, sagte er. Während früher auf Wandteppichen möglichst ganze Geschichten abgebildet wurden, konzentriert sich Tisserand auf die Farben. "Für die Arbeit auf Stoff musste ich auf neun Farben reduzieren. So wird das Werk als bunt wahrgenommen. Zuviel Farben würden zu einem Grau verschmelzen" erklärte er. Die Werke von Tisserand sind noch bis 1. März 2020 im Museum Kunst und Wissen ausgestellt. Es ist jeweils an den Wochenenden nachmittags geöffnet.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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