Erste Reise zur Schweizer Schule in Spanien
Regierungspräsident zu Gast in Madrid
Schaffhausen. Erstmals in seiner 8-jährigen Amtszeit als Schaffhauser Bildungsdirektor hat Regierungspräsident Christian Amsler die Schweizer Schule Madrid besucht. Dabei zeigte er sich sehr beeindruckt von der ausgezeichneten Arbeit an dieser gut geführten Schule. Daneben standen aussenpolitische Treffen im spanischen Bildungsministerium und an der Schweizer Botschaft auf dem Programm.
Was viele Schaffhauser nicht wissen: Der Kanton hat das Patronat der Schweizer Schule Madrid inne und verpflichtet sich damit zur pädagogischen Aufsicht der Schule. Jährlich nehmen Experten aus Schaffhausen die Maturitätsprüfungen in Madrid ab und alle zwei Jahre begutachtet ein Inspektoren-Duo die Arbeit der Lehrpersonen an der Schule. Während diesen Frühlingsferien besuchten also nun Regierungspräsident Christian Amsler, seine Ehefrau Liliane Amsler-Baltiswiler, der Dienststellenleiter der Schaffhauser Volksschulen Thomas Schwarb Méroz mit seiner Ehefrau Françoise Méroz die Schule im fremden Kulturumfeld.
Thomas Schwarb Méroz war vor seiner neuen Tätigkeit im Schaffhauser Erziehungsdepartement selber fünf Jahre Direktor des Colegio Suizo de Madrid CSM. Hervorragend betreut wurde die kleine Delegation während ihres Aufenthalts in der Königsstadt Madrid von Juntapräsident Jacobo Pruschy und dessen Frau Claudia. Die Junta ist der Schulvorstand, also gleichsam die Schulbehörde der Schweizer Schule.
Schuldirektorin Zita Zeder und ihr Team zeigten dem hohen politischen Gast aus der Schweiz die gesamte Schule und die verschiedenen Abteilungen von Hort, über Kindergarten, Primar- und Sekundarstufe I und Maturitätsabteilung. Ein einstudiertes Theater der Viertklässler auf Deutsch wurde aufgeführt und mit der 11. Klasse führte Regierungspräsident Christian Amsler eine lebendige Diskussion, in der er u.a. diverse Fragen zum Schweizer Bildungssystem und den Studienmöglichkeiten der Jugendlichen in der Schweiz ein Jahr vor der Matura beantwortete. Spontan eröffnete der Magistrat aus der Schweiz zum grossen Erstaunen des Publikums den Talk in der Aula mit einem fetzigen Boogie Woogie auf dem Klavier. Im Anschluss fanden diverse Gespräche mit Schulleitung, Lehrern und den Juntavertretern statt.
Beim Bürgermeister von Alcobendas, Ignacio García de Vinuesa, wurde feierlich eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnet, die für die Schweizer Schule im Norden Madrids den gegenseitigen Austausch, gemeinsame Projekte und die freie Benützung der hochmodernen Bibliothek der Stadt Alcobendas regelt. Zudem besuchte die Schaffhauser Delegation den Unterricht einer öffentlichen spanischen Schule in Alcobendas. Das Colegio Luis Buñuel zeichnet sich durch innovative pädagogische Schulentwicklung aus und wird als bilinguale Schule Englisch-Spanisch geführt.
Auf dem intensiven, durchgetakteten Programm standen auch Meetings mit dem spanischen Staatssekretären für Bildung, Marcial Marín Hellín, im spanischen Bildungsministerium (Secretario de Estado de Educacio?n, Formacio?n Profesional y Universidades) und mit Giulio Haas, dem Schweizer Botschafter in Madrid. Bei einem Empfang im Garten der Schweizer Residenz betonte Christian Amsler als Gast des Schweizer Botschafters in seiner Rede die Bedeutung des interkulturellen Austausches in unserer globalisierten Welt. Diese und andere Themen vertiefte er im Austausch mit verschiedenen Vertretern von Behörden, vom spanischen Bildungswesen und von der Schweizer Schule, sowie von Schweizer Unternehmern. Besucht wurde im Rahmenprogramm auch die eindrückliche königliche Tanzakademie und das Teatro Real. Zum Abschluss besuchte der Schaffhauser Kultur- und Sportminister auch ein Konzert in einem Madrider Jazzclub und am Sonntag den Madrid Marathon und die Andy Warhol Ausstellung im „Caixa Forum“, gebaut von den Basler Architekten Herzog/de Meuron.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare