Im Frühjahr 2019 soll es konkrete Angebote zum Antrieb für den Raddampfer geben
Pro Dampfer stellt Modell aus dem Strömungskanal vor

Raddampfer | Foto: Als Animation fährt der geplante Raddampfer schon auf dem Rhein bei Diessenhofen. swb-Bild: Pro Dampfer
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Schaffhausen. Am Montag hat der Verein Pro Dampfer seinen zahlreich erschienen Mitgliedern sowie Vertretern der Kantonsregierungen Schaffhausen und Thurgau das Raddampfer-Modell präsentiert, welches im Mai 2018 bei der Schiffbau VersuchsanstaltPotsdam (SVA) diverse Schleppversuche im Strömungskanal erfolgreich absolvierte. Die Dimensionen des schnittigen Modells sind dabei mit einer Länge von 6.85 Metern und einer Breite von 90 Zentimetern recht eindrücklich. Im Testkanal wurde das Modell in sieben Stufen zwischen 15 und 25 km/h getestet.

Das positive Resultat der Schleppversuche belegt, dass der für 300 Personen ausgelegte Raddampfer mit Holzpelletsfeuerung genug Maschinenleistung erzeugen kann, um von Schaffhausen aus mit konstanter Reisegeschwindigkeit gegen die Strömung des Rheins zu fahren, wurde in der Versammlung bekannt gegeben. Dank diesen fundierten Abklärungen ist das Dampferprojekt einen entscheidenden Schritt weiter gekommen.

Seit Herbst 2018 steht bei den technischen Vorbereitungsarbeiten das Antriebssystem im Vordergrund. Dazu gehören die moderne, ferngesteuerte Dampfmaschine, der Dampfkessel mit Holzpelletsfeuerung, sowie die zwei Schaufelräder. Der Vereinsvorstand kann sich dabei auf die technische Beratung von erwiesenen Fachleuten aus der Dampftechnikbranche stützen. Mit der bekannten Firma Dampflokomotiv- und Maschinenfabrik DLM AG ausWinterthur (Hersteller der modernen Schiffsdampfmaschinen auf dem Genfersee-Raddampfer "Montreux" sowie dem Thunersee-Schraubendampfer "Spiez") wurden weitere, intensive Gespräche geführt. Die DLM AG wird im Frühjahr 2019 dem Verein Pro Dampfer erstmals eine präzise Kostenangabe und Gesamtofferte für das vollständige Antriebssystem liefern können.

Gleichzeitig bezweckt der Verein die konzeptionelle Auslegung sowie mechanische Konstruktion der Dampfmaschine bei der DLM AG im Frühjahr 2019 in Auftrag zu geben. Diese wichtigen Engineering-Arbeiten bilden die technische Grundlage für die spätere Produktion der einzelnen Maschinenkomponenten wie Kurbelwelle, Zylinder, etc. Das Engineering für die Dampfmaschine sowie ergänzende Abklärungen zum Dampfkessel werden rund ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Für die generelle Zeitplanung zum Projektfortschritt hat der Vereinsvorstand auch einen Masterplan erstellt.

Erstmals öffentlich präsentiert wurden am Montag auch neue, stimmungsvolle Computerbilder des geplanten Raddampfers. Diese basieren auf dem umfangreich ausgearbeiteten Generalplan vom Schiffbauingenieur Bernhard Utz und wurden vom Innova Design Team in Deutschland erstellt. Dieses Designstudio ist auf Transport- undI ndustriedesign spezialisiert und hat auch schon das Erscheinungsbild von diversen Stadler-Zügen entworfen, wie auch das neue Motorschiff "Rhystärn" in Basel mitgestaltet.

Um die nächsten Projektschritte zielstrebig zu verwirklichen und die technische sowie bauliche Realisierung des Raddampfers konstant voran zu treiben, sind der Verein Pro Dampfer und die ihm angeschlossene Pro Dampfer AG weiterhin auf die tatkräftige Unterstützung von privaten Dampferfreunden, öffentlichen Institutionen, Gemeinden sowie KMU angewiesen. Neue Mitglieder, Gönner im 1000er Club oder Aktionäre sind herzlich willkommen.

Mehr dazu unter www.prodampfer.org

Ein Video vom Schleppversuch gibt es hier.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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