Weniger Schäden als bei "Burglind" und vor allem kaum Flächenwürfe
"Petra" und "Sabine" legen 15.000 Kubikmeter Holz um

Burglind | Foto: Ein Bild von den Schäden des Sturmtiefs Burglind vom 2018. swb-Bild: sh.ch
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Schaffhausen. Die Winterstürme «Petra« und «Sabine» (4. und 10./11. Februar 2020) haben im Kanton Schaffhausen rund 15'000 Kubikmeter Holz geworfen. Das entspricht rund einem Fünftel der Jahresnutzung der Wälder des Kantons Schaffhausen, wurde nun in einer ersten Bilanz bekannt gegeben.

Dabei handelt es sich vorwiegend um Streuschäden. Die verursachten Schäden sind damit etwas geringer als beim letzten Sturm «Burglind» vom Januar 2018 und sind mit dem Orkan «Lothar» von Dezember 1999 nicht zu vergleichen. Der Bevölkerung wird bis auf weiteres empfohlen, sturmgeschädigte Wälder zu meiden.

Am 4. sowie 10./11. Februar hatten die Winterstürme «Petra» und «Sabine» mit Böenspitzen von bis zu 122 km/h (Messstation Schaffhausen) auch im Kanton Schaffhausen Waldschäden verursacht. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Streuschäden, das heisst um vereinzelt geworfene oder gebrochene Bäume oder kleinere Gruppen von Bäumen. Bei lediglich 5 Prozent der Sturmholzmenge handelt es sich um Flächenschäden von mehr als einer halben Hektare. Rund drei Viertel der Schadholzmenge sind Nadelbäume. Die Schäden sind über den ganzen Kanton verteilt.

Ein gewisser Schwerpunkt ist im Klettgau zu verzeichnen, der Randen ist weniger betroffen. Die gesamte Sturmholzmenge beträgt nach ersten Schätzungen des Kantonsforstamtes rund 15'000 Kubikmeter. Das entspricht rund einem Fünftel der durchschnittlichen jährlichen Holznutzung in den Schaffhauser Wäldern (76'000 Kubikmeter). Gemäss Angaben des Bundesamtes für Umwelt BAFU liegt das Ereignis gesamtschweizerisch ebenfalls bei weniger als einem Viertel einer Jahresnutzung.

Die verursachten Schäden liegen damit leicht unter der Sturmholzmenge des Sturmes «Burglind» vom 3. Januar 2018, wo rund 20'000 Kubikmeter Sturmholz geworfen wurden. Die Schäden sind nicht vergleichbar mit jenen, welche beim Orkan «Lothar» am 26. Dezember 1999 entstanden sind. Damals waren rund 200 bis 300 Hektar Wald betroffen. Der grösste Teil davon waren flächige Schäden und es wurden über 130'000 Kubikmeter Holz geworfen. Die Sturmholzmenge bei «Lothar» entsprach rund einer doppelten Jahresnutzung.

Absperrungen respektieren

Die Aufräumarbeiten werden einige Zeit in Anspruch nehmen und es kann einige Wochen dauern, bis alle Waldwege geräumt sind. Bei diesen Arbeiten werden auch grössere Maschinen zum Einsatz kommen. Der Bevölkerung wird dringend empfohlen, sturmgeschädigte Wälder weiterhin zu meiden und Absperrungen unbedingt zu beachten. Es könnten abgebrochene und lose hängen gebliebene Äste von den Baumkronen fallen oder schräge, instabile Bäume nachträglich umfallen und Waldbesucher gefährden. Zahlreiche Waldwege sind aufgrund umgekippter Bäume derzeit noch nicht begehbar.

Die Arbeitssicherheit hat bei der Schadensbehebung höchste Priorität. Aufräumarbeiten von Sturmholz können gefährlich sein und sollten daher den Profis überlassen werden. Den geschädigten Privatwaldbesitzern wird geraten, die jeweiligen Revierförster zu kontaktieren.

Um die Risiken einer grösseren Borkenkäfervermehrung und damit Folgeschäden am Waldbestand in Grenzen zu halten, wird insbesondere der rechtzeitigen Aufrüstung und Abfuhr geschädigter Fichten grosse Beachtung geschenkt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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