Mehr Halbstundentakt in Richtung Zürich/ S9 nun auch am Wochenende im Halbstundentakt
ÖV-Konferenz stellt Weichen für weitere große Investitionen
Schaffhausen. Am Sonntag, 15. Dezember 2019, findet der nächste Fahrplanwechsel statt. Der Kanton Schaffhausen als Besteller des regionalen Personenverkehrs und die Transportunternehmen informierten m Donnerstag an der jährlichen ÖV-Konferenz über verschiedene Änderungen im neuen Fahrplan, die Erfahrungen mit dem aktuellen Fahrplan sowie über die Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs.
Der Kanton Schaffhausen baut das Angebot im öffentlichen Verkehr auf den kommenden Fahrplanwechsel nachfragegerecht auf verschiedenen Linien leicht aus. Hervorzuheben ist dabei die Schliessung einer Taktlücke im Fernverkehr von Zürich nach Schaffhausen (21:37 Uhr), die von der Bevölkerung seit langem gefordert wird. Damit kann bis 22:05 Uhr ein durchgehender Halbstundentakt angeboten werden. Der zusätzliche Kurs um 21:37 Uhr wurde für vorerst zwei Jahre im Sinne eines Probebetriebs bei den SBB bestellt. Zudem wird das Angebot auf der Linie 21 nach Schleitheim verbessert. Mit dem neuen Angebot steht der Bevölkerung ein attraktives Mobilitätsangebot zur Verfügung, das den Kanton Schaffhausen als Wohn- und Wirtschaftsraum weiter stärkt.
Übersicht über die wesentlichen Fahrplanänderungen im Kanton Schaffhausen:
Fernverkehr Zürich: Verlängerung des Halbstundentaktes am Abend mit einem neuen Kurs ohne Halt von Zürich HB ab 21:37 Uhr und Ankunft in Schaffhausen an 22:13 Uhr. Damit kann bis 22:05 durchgehend ein Halbstundentakt angeboten werden.
S8 Seelinie: Zusätzlicher Kurs am Wochenende von Schaffhausen (ab 00:19 Uhr) nach Kreuzlingen und in der Gegenrichtung ein zusätzlicher Kurs von Kreuzlingen nach Schaffhausen (Schaffhausen an um 01:11 Uhr).
S9 Schaffhausen - Bülach - Zürich: Der heute auf Montag bis Freitag begrenzte Halbstundentakt der S9 bis Schaffhausen wird neu auch auf das Wochenende ausgedehnt. Das heisst, die halbstündliche Direktverbindungen der S9 zwischen Schaffhausen und Zürich während der Hauptverkehrszeit verkehren nun täglich.
Buslinie 21 von Schaffhausen nach Schleitheim: Von Montag bis Samstag verkehrt durchgehend bis 21 Uhr der Halbstundentakt. Die Verbindung zwischen Siblingen und Neunkirch ist mit dem Shuttlebus gewährleistet.
Buslinie 23: Zusätzlicher Kurs um 19:20 Uhr ab Schaffhausen bis nach Bargen.
Buslinie 24: Zusätzlicher Kurs um 19:20 Uhr ab Schaffhausen bis nach Büttenhardt.
Buslinie 25: Zusätzlicher Kurs um 19:20 Uhr ab Schaffhausen bis nach Ramsen sowie zusätzlicher Kurs an Schultagen ab 12:03 Uhr von Ramsen nach Buch. Am Nachmittag wird der Kurs Schaffhausen ab 15:20 Uhr bis nach Ramsen verlängert. Dieser verkehrt dann 16:03 Uhr von Ramsen über Buch und Dörflingen nach Schaffhausen zurück.
Rückblick auf das Jahr 2019
Die Fahrplanänderungen zum letzten Fahrplanwechsel konnten reibungslos umgesetzt werden. Der Betrieb läuft auf allen Linien sehr pünktlich und die Qualität der Leistungen ist hoch. Die Entwicklung der Fahrgastzahlen ist erfreulich: Insgesamt erhöhte sich die Nutzung des Schaffhauser Regionalverkehrs von 2016 auf 2017 um gut 3 % und von 2017 auf 2018 sogar um fast 5 %.
Weiterhin lässt sich eine leichte Verlagerung von Fahrgästen von Bussen (Linie 21 und Linie 1 [Neuhausen]) auf die S-Bahn beobachten. Immer mehr Fahrgäste erkennen die Vorteile der S-Bahn, welche sie ohne Stau schnell und bequem ins Zentrum bringt.
Ausblick
Den langfristigen Ausbau der Eisenbahninfrastruktur plant der Bund im Rahmen des Ausbauschritts 2035 («FABI», Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur). In der Sommersession dieses Jahres hat das eidgenössische Parlament den Ausbauschritt 2035 mit überwältigendem Mehr verabschiedet. Der Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2035 wird auf den 1. Januar 2020 in Kraft gesetzt. Damit ist der Weg frei für Investitionen im Umfang von 12,89 Milliarden Franken. Der Kanton Schaffhausen ist über die «Planungsregion Ost» seit 2014 in den STEP (Strategischen Entwicklungsprogramm) Prozess einbezogen. Alle für den Kanton bedeutsamen Projekte sind damit im Ausbauschritt 2035 verankert:
Beitrag an die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke als Basis für einen zuverlässigen Halbstundentakt zwischen Basel und Schaffhausen;
Doppelspurausbau im Raum Rafz / Jestetten für einen durchgehenden Halbstundentakt im Regionalverkehr (S9) nach Schaffhausen;
Ausbau auf der Strecke Winterthur – Schaffhausen für zwei schnelle und zwei langsame Regionalzüge pro Stunde;
Der Kanton Schaffhausen profitiert zudem insbesondere von den zahlreichen Ausbauten im Raum Zürich (Brüttenertunnel, Ausbau Bahnhof Stadelhofen).
Die Themen Klima und Energie sowie Nutzung des öffentlichen Raums sind grosse Herausforderungen, auch im Kanton Schaffhausen. Für eine umweltverträgliche und effiziente Bewältigung der Mobilitätsbedürfnisse ist eine Verschiebung des Modal Splits zugunsten des Langsamverkehrs und des öffentlichen Verkehrs notwendig. Die Regierung des Kantons Schaffhausen hält deshalb an der Strategie eines angebotsorientierten ÖV fest.
Der Kanton Schaffhausen bestellt und finanziert zusammen mit dem Bund ein sehr attraktives Angebot im Regionalverkehr. Damit steht eine leistungsfähige und klimafreundliche Alternative zum motorisierten Individualverkehr zur Verfügung. Die aktive Nutzung durch die Bevölkerung, beispielsweise zum Pendeln zur Arbeit, für Besorgungen und in der Freizeit, stellt sicher, dass das Angebot langfristig und nachhaltig finanziert werden kann.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare