Arbeitsgemeinschaft Pro Unterer Reiat hatte Überraschungen parat
Neujahrswanderung zu "geheimen" Perlen

Steinbruch Wiechs | Foto: Steinbruch-Pächter Bruno Scheu aus Wiechs ließt die Teilnehmer des Thaynger Neujahrsapéros tief die die Geschichte des alten Steinbruchs blicken. swb-Bild: of
  • Steinbruch Wiechs
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Thayngen. Der Neujahrsapero der Arbeitsgemeinschaft Pro Unterer Reiat und der Gemeinde Thayngen erfreut sich einer ungebrochenen Beliebtheit. An die 100 Teilnehmer waren es auch diesmal, die von Thayngen aus über Opertshofen am Neujahrstag aufgebrochen waren, um ein eher geheimes Kleinod dieser Region zu entdecken. Unter der Federführung von Kaspar Fuchs, dem neuen Präsident von Reiat Tourismus, ging als Zielpunkt in die alten Steinbrüche von Wiechs am Randen, der relativ sicher schon von den damals eingezogenen Römern im ersten Jahrhundert genutzt wurden weil der dort vorkommende "Tengener Muschelkalk" recht leicht zu bearbeiten war. Römische Münzenfunde aus dem Steinbruch sind heute im Museum in Freiburg ausgestellt. Die Römer bauten hier zum Teil sogar "unter Tage" die Steine ab.

Hier abgebaute Steine seien unter anderem in der historischen Brücke von Eglisau über den Rhein zu finden, das einst zum Einzugsbereich der Herren von Tengen gehörte, aber auch die Fassade des Bundestags in Berlin wurde mit den seinen gestaltet, berichteten Fuchs und der Pächter des Steinbruchs, Bruno Scheu, der Ende der 1970er Jahre den Steinbruch mit seinem Bruder gepachtet hatte, als dieser schon nicht mehr in Betrieb gewesen ist. Er musste damals den Steinbruch mit übernehmen, weil er die Äcker um die Anlage herum benötigte. Inzwischen hat sich die Natur viel von den Eingriffen wieder zurück erobert, was den beiden großen Senken, in denen sogar noch eine alte Lore auf den Geleisen steht, einen ganz märchenhaften Eindruck verleiht.

Zuvor war die Wandergesellschaft auch im einstigen "Kirchstetten" eingekehrt, das heute der Friedhof von Wiechs ist, und von dem nur noch ein Teil der Anfang des 20. Jahrhunderts abgebrannten Kirche übrig ist. Die Bewohner von Altdorf jenseits der Grenze, gingen hier in früheren Jahrhunderten in die Kirche, wusste Fuchs zu berichten.

Gemeindepräsident Philippe Brühlmann hielt sich mit Perspektiven für die Gemeinde in diesem Jahr zurück. Schließlich sei dies sein letzte Apero im Amt und im Herbst solle seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger gewählt werden, wie auch der Gemeinderat und Einwohnerrat in 2020 im Zuge der Gesamterneuerungswahl neu aufgestellt werden sollen, so dass das Jahr vom Wahlkampf bestimmt sein dürfte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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