Sicherheit und Abwicklung muss verbessert werden / Schutz von Fledermauskolonie
Neues Betriebskonzept für die Rheinfallschifffahrt

Rheinfall | Foto: Das Konzept für die Rheinfallschifffahrt wurde in einer Übergangslösung überarbeitet. Bis 2022 soll das touristische Angebot neu aufgestellt werden. swb-Bild: Baudepartement SH
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  • Foto: Das Konzept für die Rheinfallschifffahrt wurde in einer Übergangslösung überarbeitet. Bis 2022 soll das touristische Angebot neu aufgestellt werden. swb-Bild: Baudepartement SH
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Schaffhausen/ Neuhausen. Ab diesem Jahr (sobald die Schifffahrt den Betrieb wiederaufnehmen kann) wird für den Betrieb der Rheinfallschifffahrt ein neues Konzept angewendet. Die Besucherführung zu den Bootsanlegestellen wird vereinfacht, die Sicherheit erhöht und die Fledermaushöhle neben der Fischzuchtanstalt von Bootsabgasen entlastet. Das Betriebskonzept wurde von Tiefbau Schaffhausen und der Rheinfall Betriebs AG unter Einbezug der Ernst Mändli AG, weiteren kantonalen Amtsstellen, der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall und der Umweltverbände erarbeitet.

Die Werner Mändli AG (heute Rheinfall Betriebs AG) betreibt die Schifffahrt am Rheinfall seit über 100 Jahren in der 5. Generation. Sie bietet den jährlich rund 1.5 Millionen Besuchern des Rheinfalls touristische Schifffahrten auf insgesamt vier verschiedenen Linien an. Im Weiteren werden verschiedene Rundfahrten ab dem Rheinfall flussabwärts von der Ernst Mändli AG angeboten.

Alle Landestellen für den Fährbetrieb zum Rheinfallfelsen, zum Zürcher Ufer und nach Rheinau befinden sich heute auf der Felseninsel «Schlössli Wörth». Für den Ein- und Ausstieg müssen die Fahrgäste über die schmale Brücke zu den Fahrgastbooten gelangen. Trotz des neuen Ticketsystems mit genauen Abfahrtszeiten und kontingentierten Sitzplätzen teilen sich an gut frequentierten Tagen mehrere tausend Personen pro Tag die kleine Wartefläche auf der Wörthinsel. Der zur Verfügung stehende Raum auf der Insel ist zu klein für die hohe Besucherzahl. Zudem ist die Toilettenanlage, welche sich ebenfalls auf der Insel befindet, nur schlecht zugänglich. Die beengten Platzverhältnisse auf der Insel mit den vielen Bootsgästen und Bistrobesuchern stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Ein weiteres Problem sind die Abgasemissionen der Fährboote. In der Felshöhle nahe der Fischzuchtanstalt hat sich eine Fledermauskolonie niedergelassen, die im kantonalen Naturschutzinventar erfasst ist. Gegenüber dieser Höhle befinden sich drei Anlegestellen. Dies kann zu Abgasimmissionen in der Fledermaushöhle führen.

Um diese Schwachstellen bei der Besucherführung und die Situation für die Fledermaushöhle zu verbessern, wurde von Tiefbau Schaffhausen und der Rheinfall Betriebs AG unter Einbezug der Ernst Mändli AG, weiteren kantonalen Amtsstellen, der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall und der Umweltverbände ein neues Betriebskonzept erarbeitet. Das neue Konzept sieht eine neue Verteilung und Flexibilisierung der Anlegestellen sowie eine Optimierung des Fledermausschutzes vor.

Zwei der drei Anlegestellen, die auf der Insel direkt vor der Fledermaushöhle liegen, werden aufs Festland zwischen Fischzuchtanstalt und Fussgängerbrücke verlegt. Dadurch können die Abgasimmissionen in der Höhle und die Anzahl Personen auf der Wörthinsel reduziert werden. Die Gäste können sich so besser und sicherer auf der Insel bewegen. Der Zugang zum Bistro und den Toilettenanlagen auf der Wörthinsel wird ebenfalls verbessert.

Das neue Betriebskonzept kommt ab dieser Saison, bzw. sobald die Schifffahrt den Betrieb wiederaufnehmen kann, zur Anwendung und gilt vorerst bis Ende 2022. In der Zwischenzeit wird unter Federführung des Kantons die Planung für eine langfristige Lösung vorangetrieben. Ziel ist, den Bereich zwischen Fischzucht und Insel Wörth sowie die Insel selbst vom Bootsverkehr weiter zu entlasten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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