Jahrespressekonferenz vor dem Start in die Betriebsphase
Naturpark Schaffhausen ist eine nachhaltige Investition

Foto: Blick über die Reben Richtung Osterfingen. swb-Bild: Schweiz Tourismus
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Schaffhausen/ Löhningen. Die Jahrespressekonferenz für den Naturpark Schaffhausen in der Trotte Löhningen bot einen Rückblick auf die Erfolge und Herausforderungen der Errichtungsphase und zeigte auf, wie sich der Regionale Naturpark Schaffhausen in der Betriebsphase ab Anfang 2018 entwickeln wird, welchen Nutzen er bringen soll und wie das Vorgehen dazu aussieht.

In wenigen Tagen, am 1. Januar 2018, startet der Regionale Naturpark in die zehnjährige Betriebsphase. Damit schreiten die 15 Mitgliedgemeinden gemeinsam in die Zukunft. Regierungsrat Ernst Landolt benutzte die Gelegenheit, um auf die Bedeutung des Naturparks hinzuweisen: «Der Naturpark ist eine nachhaltige Investition. Die Finanzierung und Cofinanzierung durch Bund, Kanton, Gemeinden und Einzelmitglieder vervielfacht den Mitteleinsatz jedes Einzelnen. Nebst direkter finanzieller Wertschöpfung werden weiterhin bleibende Werte in den Bereichen Landwirtschaft, Gewerbe, Tourismus, Natur, Kultur und Bildung geschaffen, welche weit über unsere Kantonsgrenzen hinaus national und international sichtbar sind.» Präsident Hans Rudolf Meier zeigte sich zuversichtlich für die Zukunft: «Mit einer guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Akteuren und dem Regionalen Naturpark Schaffhausen lassen sich die hoch gesteckten Ziele, die wir an unseren Park stellen, erreichen.»

Effiziente Geschäftsstelle

Anhand einiger Zahlen zeigte Geschäftsführer Christoph Müller auf, was die Organisation leistet. Die insgesamt 365 Stellenprozente, verteilt auf 13 operativ tätige Personen, werden weitgehend für die Arbeit an den mittlerweile rund 60 Projekten eingesetzt. Das Budget beträgt 1.2 Millionen Franken pro Jahr. Ab Anfang 2018 übernimmt die Geschäftsstelle auch die Leitung der Genussregion.

Der Naturpark als «Ermöglicher»

Die Herausforderung während der Betriebsphase ab Anfang 2018 besteht darin, weiterhin Wertschöpfung und Mehrwert in den Bereichen Landwirtschaft, Gewerbe, Tourismus, Natur, Landschaft, Bildung und Kultur zu schaffen. Der Naturpark übernimmt die «Ermöglicherfunktion» für Projekte aus der Region. Dazu gehört die Realisation in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren. Die Vernetzung in der Region und mit überregionalen Organisationen und Plattformen ist ein wichtiger Bestandteil. Damit ein maximaler Nutzen entsteht, ist der Naturpark angewiesen auf die Beteiligung und die Innovationen der Bevölkerung und der Gemeinden. Die rund 60 Projekte, die bisher erfolgreich lanciert wurden, sind ein starkes Signal, dass die Ziele gemeinsam erreicht werden können.

Rund 60 Projekte sind auf Kurs

Die Projektleiter stellten einige Projekte aus ihren Ressorts detailliert vor.

Tourismus: Ab April 2018 lässt sich die E-Bike-Route «La Route Verte» mit Gepäckbeförderung durch die sechs Pärke des Jurabogens buchen. Der Bau der Stollenbahn für das Gipsmuseum Schleitheim im Werk der Stadler Rail AG ist in vollem Gang; die Bahn nimmt ihren Betrieb voraussichtlich im Laufe des Jahres 2018 auf. Das Angebot an Wander- und Velorouten wird laufend erweitert.

Gewerbe: Das Naturpark-Label wird ab 2018 auch für Möbel vergeben – interessierte Schreiner sind willkommen. Das «Schaffhauser Haus» hat einen wesentlichen Schritt hin zur Realisierung gemacht: Das Handbuch «Schaffhauser Haus» erscheint im Hochparterre-Verlag, der Businessplan steht und die Geschäftsstelle ist beim Kantonalen Gewebeverband angesiedelt.

Landwirtschaft und Regionalprodukte: Das Getreideprojekt hat zum Ziel, ein zertifiziertes Naturparkbrot auf den Markt zu bringen, welches gänzlich aus der Region stammt. Auf die Wurstwaren und Weine werden im nächsten Jahr weitere Naturparkprodukte folgen.

Natur und Landschaft: Das Förderprojekt für Wildbienen mit rund 24 seltenen Arten wird 2018 zusammen mit Gemeinden und Schulen umgesetzt. Die Aufwertung der Kulturlandschaft und die Förderung seltener Tier- und Pflanzenarten werden in enger Zusammenarbeit mit Interessenvertretern, wie Gemeindeforstbetrieb, Rebbaugenossenschaft, Fischern fortgesetzt.

Bildung und Kultur: Die «Lernkarte 2018» schafft einen Überblick über öffentliche Exkursionen und Führungen. Sie unterstützt Exkursionsanbieter und hilft mit bei der Sensibilisierung für Natur und Kultur der Region. Weitere Projekte und Veranstaltungen haben sich in kurzer Zeit etabliert, so die Naturparkschulen oder die Naturfilmtage, welche 2018 bereits zum zweiten Mal stattfinden. Auch die Exkursionsleiter-Ausbildung wird zum zweiten Mal durchgeführt. Kulturerbe, Archäologie und Reben sind weitere Gebiete, welche demnächst ins Angebot kommen. Ein besonderes Highlight im nächsten Jahr ist das Naturparkfest, welches am 9. September 2018 im Unteren Reiat stattfindet.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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