Schenkungsvertrag mit den Erben am Mittwoch unterzeichnet
Museum Allerheiligen bekommt die Sammlung Kaspar Ilg

Allerheiligen Ilg | Foto: Die Erbinnen des Stifterpaars Frau Françoise-Marie Schubert Richter und Frau Christa Sommer-Schubert, beide Schwestern von Anita Ilg, mit Vertretern des Museums zu Allerheiligen und der Stadt Schaffhausen bei der Unterzeichnung des Schenkungsvertrags heut
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Schaffhausen. Am Mittwoch wurde dem Museum zu Allerheiligen die namhafte Schenkung "Sammlung Kaspar und Anita Ilg" übereignet. Gut 100 Werke aus der Sammlung des Hallauer Malers und Sammlers Kaspar Ilg und seiner Ehefrau Anita Ilg-Schubert bereichern damit neu die Bestände des Museums zu Allerheiligen, wurde im Nachgang bekannt gegeben. Nebst bedeutenden Positionen der Schweizer Kunst, darunter Werke von Ferdinand Hodler, Giovanni Giacometti und Max Gubler enthält die Schenkung auch eine Auswahl an Werken Kaspar Ilgs und seiner Künstlerkollegen, welche die Bestände der regionalen Malerei des 20. Jahrhunderts in wertvoller Weise erweitern.

Der Künstler und Sammler Kaspar Ilg (1921-2011) war Sohn des Schriftstellers Paul Ilg (1875-1957), dessen bekannte Tetralogie "Das Menschlein Matthias" 2017 von Charles Linsmayer neu herausgegeben wurde. 1938 bis 1942 an der Kunstgewerbeschule Zürich unter anderem bei Max Gubler ausgebildet, arbeitete Kaspar Ilg anfänglich freischaffend in Herrliberg, auf der Forch und in Uttwil am Bodensee. 1956 heiratete er Anita Schubert (1934-2017). Das Ehepaar liess sich in Ottenbach nieder, gleichzeitig arbeitete er in einer Ateliergemeinschaft an der Südstrasse in Zürich. Ab Herbst 1974 bis zu seinem Tod lebten und arbeiteten Anita und Kaspar Ilg schließlich in Hallau.

Der Nachlass des Hallauer Ehepaars Kaspar und Anita Ilg umfasst Gemälde, Skulpturen, Werke der graphischen Künste sowie Sammlungsliteratur der Kunst der internationalen und schweizerischen Moderne. Mit dem Ziel, diese qualitätsvolle Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, unterzeichneten die Erbinnen des Stifterpaars Frau Françoise-Marie Schubert Richter und Frau Christa Sommer-Schubert, beide Schwestern von Anita Ilg, mit den Vertretern des Museums zu Allerheiligen und der Stadt Schaffhausen nun den Schenkungsvertrag.

Damit geht eine Auswahl von 30 Gemälden, 3 Skulpturen und 47 Arbeiten auf Papier aus der Sammlung des Paars sowie 15 Gemälde, 7 Skizzenbücher und Kunstliteratur aus dem Nachlass des Künstlers Kaspar Ilg in die Kunstsammlung des Museums zu Allerheiligen über. Für die angemessene Erschliessung und Aufbewahrung der Schenkungsgegenstände sowie eine Präsentation spenden die Schenkerinnen zudem einen großzügigen Geldbetrag.

Dank des namhaften Barbetrags erfolgt in den nächsten Monaten nun die fachgerechte Erschliessung, Bewahrung und Präsentation der Sammlung, die zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt in den nächsten fünf Jahren in ihrer thematischen Breite der Öffentlichkeit präsentiert wird, kündige die Museumsleitung an. Bis dahin werden einige Werke der Sammlung in wechselnden Präsentationen in der Dauerausstellung präsentiert.

Zu den besonders kostbaren Eingängen gehören das Werk "Waldinneres" von Ferdinand Hodler (1853-1918), ein Gemälde, zwei Aquarelle und eine Zeichnung von Giovanni Giacometti (1868-1933) sowie ein Blumenstilleben des deutschen Impressionisten Lovis Corinth (1858-1925). Auch die Sammlung von Werken von Max Gubler (1898-1973) erfährt mit dem Zugang weiterer sieben Gemälde und elf Arbeiten auf Papier eine bedeutende Stärkung. Die Schaffhauser Sammlung zählt dadurch zusammen mit dem Kunstmuseum Bern zu den grössten musealen Sammlungen von Werken Gublers.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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