Die Familie "Janett" aus Sulgen ist Thurgauer Preisträger für 2020
Kulturpreis für das Schaffen auf kleinen und großen Bühnen

TG Kulturpreis | Foto: Regierungsrätin Monika Knill und die Familie Janett an der Verleihung des Kulturpreises. swb-Bild: Raffael Soppelsa
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Amriswil. Am Donnerstagabend wurde der Musikerfamilie Janett aus Sulgen der mit 20 000 Franken dotierte Thurgauer Kulturpreis 2020 verliehen. An der Feier im Kulturforum Amriswil würdigten Regierungsrätin Monika Knill und Laudator Flurin Caviezel die Preisträger als Menschen, die nicht nur auf der grossen Bühne, sondern vor allem auch im Kleinen wirken.

Sie stehe seit dem Lockdown erst das zweite Mal auf einer Bühne, sagte Madlaina Janett in ihrer kurzen Dankesrede, nachdem die Familie Janett aus den Händen von Regierungsrätin Monika Knill die Urkunde für den Thurgauer Kulturpreis erhalten hatte. «Und es ist gleich ein so besonderer Anlass», sagte die älteste Tochter der Musikerfamilie sichtlich bewegt. Sie stellte aber nicht nur ihre Eltern und ihre Geschwister, sondern alle, die ihnen in ihrem Musikerleben begegnet sind, ins Zentrum: «Unser Team besteht nicht nur aus unserer Familie. Es gibt noch zahlreiche weitere Personen, die uns auf unserem Weg unterstützt haben oder noch immer unterstützen. Bei ihnen allen bedanken wir uns.»

Der «Pfarrertausch» steht am Anfang

Bevor Sibylle und Curdin mit den Kindern Madlaina, Cristina und Niculin Janett die Urkunde entgegennehmen konnten, unterhielt Flurin Caviezel, freischaffender Musiker und Kabarettist aus dem Kanton Graubünden, mit seiner humorvollen Laudatio nicht nur die Preisträger, sondern auch das Publikum im Kulturforum Amriswil. Angefangen habe alles mit einem «Pfarrertausch» zwischen den Gemeinden Tschlin im Unterengadin und Vaduz im Fürstemtum Liechtenstein. Danach folgte ein Milch ausführender Student und letztlich die Familiengründung. Caviezel erwähnte aber nicht nur Details aus der Familiengeschichte, er würdigte auch das Schaffen der Janetts. «Das Geheimnis der Familie ist das Miteinander-Spielen im Gegensatz zum individuellem Spielen. Das Spielerische aber auch als Gegensatz zum Leistungsdruck. Und besonders schön und eindrucksvoll ist, dass das Engagement der Familie nicht nur auf grossen Bühnen stattfindet sondern auch oder vor allem im Kleinen.»

Auch Monika Knill wies in ihrer Begrüssung auf die Vielseitigkeit und das besondere Engagement der Musikerfamilie hin: «Sie alle machen Musik, alleine und gemeinsam, in Duos, Trios, Quartetten und grösseren Formationen, sie vermitteln und lehren Musik, einige schreiben und arrangieren Musik, einige haben Musik studiert – alle leben sie Musik.» Und sie erinnerte daran, dass die Janetts auch als Pädagogen und Pädagoginnen tätig sind. Damit ermöglichten sie vielen Menschen einen Zugang und die Freude zur Musik, sagte Monika Knill, etwa fremdsprachigen Kindern.

Die Janetts aus Sulgen

Die Familie Janett besteht aus Vater Curdin und Mutter Sibylle sowie den drei Kindern Madlaina, Cristina und Niculin. Alle Familienmitglieder leben eine grosse stilistische Offenheit, die von Volksmusik über Klassik bis hin zu Jazz und Improvisation reicht. Die Mitglieder der Familie Janett spielen in verschiedenen Formationen wie Ils Fränzlis da Tschlin oder C’est si B.O.N. und sind in der ganzen Schweiz präsent, sei es bei der «Stubete am See» in der Zürcher Tonhalle oder mit ihrem Musiktheaterstück «Grüss mir Lugano» in zahlreichen Kleintheatern. Mit den «Fränzlis da Tschlin» erhielten Curdin, Madlaina und Cristina Janett 2019 einen Schweizer Musikpreis.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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