Christoph Rütimann als Protagonist der Performancekunst gewürdigt
Kulturkeule als Revanche für Kulturpreis

Der Preisträger schenkte Regierungspräsidentin Monika Knill und dem Laudator Beat Wismer je eine «Ostschweizer Kulturkeule». | Foto: Der Preisträger schenkte Regierungspräsidentin Monika Knill und dem Laudator Beat Wismer je eine «Ostschweizer Kulturkeule». swb-Bild: tg.ch
  • Der Preisträger schenkte Regierungspräsidentin Monika Knill und dem Laudator Beat Wismer je eine «Ostschweizer Kulturkeule».
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Ittingen. Im Rahmen einer würdigen Feier wurde am Mittwochabend dem Multimediakünstler Christoph Rütimann in der Kartause Ittingen der Thurgauer Kulturpreis 2016 übergeben.

Mit Rütimann ehrt der Kanton Thurgau einen sehr vielseitigen Künstler, dessen Schaffen von Performances über Klang-, Text-, Foto- und Videoarbeiten bis zu klassischen Ausdrucksmitteln wie Zeichnung, Malerei und Skulptur reicht.

Diesen Mann und seine breite künstlerische Tätigkeit würdigte Beat Wismer aus Düsseldorf in seiner Laudatio. Die Linie zieht sich als bestimmendes Element durch das Werk von Christoph Rütimann, erläuterte Regierungspräsidentin Monika Knill in ihrer Begrüssung. Und auch der Laudator wies unter anderem mit einem Ausstellungstitel «Die Linie im Kopf» darauf hin.

Eine dritte Person, ein Mann in schwarz gekleidet, aus Wien angereist, mit einem Hut weit ins Gesicht gezogen, einem roten Schal und buschigem Seehundeschnauz, der völlig unprogrammgemäss vor das Publikum im Museumskeller trat, auch er widmete sich dem Thema Linie.

Von einem gewissen Herr Liliom, einem Wiener Karussellbetreiber, brachte er dem Preisträger Sätze von verschiedenen Autorinnen und Autoren über das Phänomen Linie mit. Sätze wie «Der Uniformierte nickt dir aufmunternd zu,und du hebst den Fuss; weiter hinten verliert sich die aufgemalte Linie im Dunkeln.»

Der Mann in schwarz stellte sich als der Regisseur und Schauspieler Peter Schweiger heraus. Das war die eine Überraschung des kurzweiligen Abends, die andere lieferte der Geehrte selber, indem er zusammen mit dem Trio Kimmig-Studer-Zimmerlin auf die Bühne trat und ein weiteres, sein musikalisches Talent unter Beweis stellte.

Der Laudator ging auf das breite Schaffen des Preisträgers ein. Er dürfe ohne Einschränkung als Protagonist der Performancekunst gelten, ebenso wie als Installationskünstler,sagte er und fügte an, dass Rütimann für ihn zu den ganz wichtigen Zeichnerngehöre: «In diesem traditionellen Medium gehört er für mich zu den ganz grossen Schweizer Künstlern.» Seine Zeichnungen teilten eine grosse Gemeinsamkeit mit den Performances und Installationen. Sie seien ein Mittel der Verortung und der Vermessung.

Er bezeichnete den Künstler als eine Art Landvermesser, der unsere Position in der Welt untersuche, diese aber auch ins Wanken und aus dem Lot bringe, auf dass wir uns nicht in falscher Sicherheit wähnten. Er schloss mit dem Fazit: ein guter Preis für einen verdienten Preisträger.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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