Ehemaliges Verwalterhaus umgebaut und erweitert
Klinik Katharinental investiert fünf Millionen Franken in Langzeitpflege

Katharinenthal | Foto: Projektleiter Gregor Gassler und Roman Giuliani, Mitinhaber des beauftragten Architekturbüros. Im Hintergrund das ehemalige Verwalterhaus mit dem neuen Pavillon. swb-Bild: Ritter
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  • Foto: Projektleiter Gregor Gassler und Roman Giuliani, Mitinhaber des beauftragten Architekturbüros. Im Hintergrund das ehemalige Verwalterhaus mit dem neuen Pavillon. swb-Bild: Ritter
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Diessenhofen. Die Klinik St. Katharinental in Diessenhofen eröffnete am Donnerstag mit einer Feier ihre neue Station für Langzeitpflege. In einer Bauzeit von rund zwölf Monaten entstanden zehn Patientenzimmer mit total 19 Betten. Anfangs Oktober ziehen die ersten Bewohner ein.

Die Kosten belaufen sich auf rund fünf Millionen Franken. Rund 40 Besucher wohnten dem Eröffnungsakt bei. Es kamen Vertreter der benachbarten Gemeinden und Delegierte der Spital Thurgau AG. Klinikdirektor Norbert Vetterli lobte die Arbeit der am Bau Beteiligten. Weitere Redner waren Bernhard Paolini, designierter VR-Präsident der Spital Thurgau AG, Klaus Engel, Leiter Langzeitpflege und Roman Giuliani, Mitinhaber des beauftragten Architekturbüros.

Moderne Räume in altem Bau

Projektleiter war Gregor Gassler. Er ist Mitarbeiter des Büros moos giuliani herrmann, welches den Planungs-Auftrag auf Grund eines öffentlichen Auswahlverfahrens erhalten hatte. Nach dem Festakt führten Gassler und Giuliani die Gäste durch die neuen Räume. Das ehemalige Verwalterhaus, ein prächtiger Bau aus dem Jahr 1781, wurde umgebaut und im Westen mit einem eingeschossigen Anbau von rund 40 x 20 Metern erweitert. Dieser Pavillon ist vom zentralen Platz mit Kirche und Klinik aus praktisch nicht zu sehen. Jedes Betten-Zimmer verfügt über eine eigene Nasszelle. Eine grosse Terrasse lädt zu Begegnungen ein. Im Verwalterhaus wurden ein Stationszimmer, eine Therapieküche und ein Pflegebad eingerichtet und es stehen drei Gemeinschaftsräume zur Verfügung.

"Eine grosse Herausforderung war der Umbau des Verwalterhauses. Elemente mit geschichtlichem Zeugniswert wurden denkmalpflegerisch saniert und erhalten", sagte Giuliani. Die alte Wand-Vertäfelung konnte gerettet werden, oder sie wurde nach altem Vorbild nachgebaut. Die Luftaustritte der Komfortlüftung sind unauffällig in die Vertäfelung eingearbeitet. Die ursprünglich engen Korridore mussten erweitert werden und es wurde ein Bettenlift eingebaut. So können die Pflegebetten in die verschiedenen Räume gefahren werden.

Drei Bewohnerzimmer sind im Obergeschoss untergebracht und sieben weitere im angebauten Pavillon. Die raumhohen Fensteröffnungen im Aufenthaltsbereich des Pavillons sind so bemessen, dass sie einen freien Blick auf den Vorplatz und Garten bieten. Alle Räume sind grosszügig bemessen und in hellen Farben gestrichen. Die Zimmer im Pavillon haben bodentiefe Fenster. Sie bilden einen fliessenden Übergang zur Umgebung und bieten auch vom Bett aus freie Sicht auf den parkähnlichen Garten.

Haupthaus und Pavillon erfüllen die Kriterien Minergie P und genügen damit maximalen Ansprüchen an Energie, Qualität und Komfort. Mit dem Anschluss an die bestehende Schnitzelheizung und mit einer neuen Photovoltaik-Anlage basiert die gesamte Versorgung auf erneuerbarer Energie. Die Panels für die Sonnenergie wurden auf Empfehlung der Denkmalpflege auf eine Scheune des Gutsbetriebs montiert.

Die Bauarbeiten mussten nach strengen Submissionsregeln ausgeschrieben werden, für grosse Positionen schweizweit. Trotzdem konnten etwa 95 Prozent der Aufträge an Thurgauer Firmen vergeben werden, sagte Gassler.

Umzug am 1. Oktober

Die Abteilung Langzeit-Pflege der Klinik St. Katharinental pflegt chronisch kranke, demente und alte Menschen. Sie bietet Seelsorge für beide Konfessionen an. Die Abteilung mit 38 Betten ist derzeit im Trakt Ost des Klostergebäudes untergebracht, die Hälfte davon im Erdgeschoss. Per 1. Oktober werden die Zimmer im Erdgeschoss geräumt und die Bewohner beziehen ihr neues Heim im ehemaligen Verwalterhaus und im neuen Pavillon.

"Was mit den freiwerdenden Räumen im Altbau geschieht, ist noch offen" erklärte Klaus Engel, Leiter Langzeitpflege. Beim Einzug der Bewohner in ihre neuen Räume wird Engel nicht mehr dabei sein. "Es ist das letzte Projekt, das ich begleiten darf. Ende Monat gehe ich in Pension, nach dem ich vierzig Jahre im Katharinental gearbeitet habe" sagte er. Nachfolgerin wird Ruth Alfert. Sie arbeitet seit 15 Jahren in der Klinik.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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