Ein paar Anekdoten und jede Menge Spaß zum 200. Geburtstag der Diessenhofer Brücke
Jeans und Minirock statt lange Gewänder
Diessenhofen (rab). Das muss man sich einmal vorstellen: Lauter fein gekleidete Damen in langen, kostbaren Kleidern und Schuhen an den Füßen, die alles andere als klettertauglich sind, hangeln sich über einen wackeligen »Hühnersteg« hinauf auf die große, imposante Diessenhofer Holzbrücke. Das muss ein Anblick gewesen sein, der sich den Einwohnern des idyllischen Schweizer Örtchens am Rhein im Jahr 1911 geboten hat! Die Havarie eines Schiffes, das vom Schloss Arenenberg aus den Rhein hinunterfuhr, war der Grund für die skurrile Szenerie: Ein Schaufelrad des Dampfers verhakte aich an einem Pfeiler der Brücke. An einmalige Anekdoten wie diese aus der Geschichte des Diessenhofer Wahrzeichens erinnerte Erwin Müller von »KulTour« beim Brückenfest am vergangenen Samstag.
Dabei feierten die Einwohner des schmucken mittelalterlichen Örtchens das 200-jährige Bestehen der Brücke in ihrer heutigen Form. Denn zwar gibt es schon seit über 700 Jahren an dieser Stelle einen Übergang über den Rhein – doch ihr heutiges Antlitz erhielt die Brücke erst nach einem Neubau in den Jahren 1814 bis 1816. Dieses Jubiläum feierten die Einwohner mit einem ausgelassenen Fest mit Live-Musik, Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten. »»Die Brücke ist uns ans Herz gewachsen, wir bringen ihr Achtung und Respekt entgegen. Und irgendwie spürt die alte Dame das«, meinte der Diessenhofer Stadtpräsident Walter Sommer in seiner Festrede. »Die Brücke steht da wie ein Fels – und so wird sie bleiben!«, rief er den Feiernden zu und prognostizierte, dass das Bauwerk noch mindestens hundert weitere Jahre dort stehen wird – wer weiß, wie die Kleider und Schiffe dann aussehen werden!
Weitere Bilder vom Fest unter bilder.wochenblatt.net.
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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