Binding Waldpreis mit 200.000 Franken geht nach Basadingen-Schlattlingen
Höchste Ehrung für den Bürgerwald

Foto: Willi Itel, Bürgerpräsident, leitete die Versammlung. swb-Bild: Ritter
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Basadingen-Schlattlingen (ri). Am Dienstag fand die Jahresversammlung der Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen im Gemeindehaus Basadingen statt. Bürgerpräsident Willi Itel überraschte die 56 erschienen Bürger mit der Mitteilung, dass die Gemeinde mit dem Binding Waldpreis 2016 ausgezeichnet wurde.

Im Bürgerwald werde nur das Nötigste gemacht, habe die Stiftung Sophie und Karl Binding die Auszeichnung begründet, erklärte Itel. (Redaktion: Ev. hier Hinweis auf Box oder Seite mit Pressemitteilung der Stiftung) Der Preis ist mit 200‘000 Franken dotiert und ist der grösste Umweltpreis der Schweiz. Itel war sichtlich ergriffen und musste mehrmals Tränen aus dem Gesicht wischen, als er einen Brief von Jan Schudel vorlas. Schudel ist Projektleiter bei der Stiftung. Er schrieb „Mit ihrer vorausschauenden, langfristig orientierten Waldbewirtschaftung, die nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist, hebt sich die Bürgergemeinde von andern Waldbesitzern in der Schweiz ab“. Itel bedankte sich bei Revierförster Walter Ackermann. Seit 29 Jahren pflege er den Bürgerwald nachhaltig und ihm sei in erster Linie die grosse Ehrung zu verdanken. Die Versammlung schloss sich mit grossem Applaus dem Dank an. Schudel lud in seinem Brief zur offiziellen Preisverleihung am 23. Juni nach Basel ein. „Wir werden etwa hundert Leuten eine Einladung verschicken. Es dürfen auch zwei oder mehr Reisecars sein. Die Stiftung übernimmt die Kosten“ sagte Itel. Dass der Basadinger Wald ein Vorzeigeobjekt ist, erkannte auch die Stiftung Pro Silva. Sie wählte im März dieses Jahres diesen Ort, um im Beisein von Forst-Spezialisten aus der ganzen Schweiz die Kasthofer Medaille an Forstingenieur Andreas Zingg zu verleihen.

Ackermann erinnerte im Forstbericht an den ausserordentlich nassen Frühling 2015. Die Waldwege konnten nicht befahren werden. Im Gegensatz dazu war der Sommer zu trocken, was eine Holzkäferplage zur Folge hatte. „In unserem Wald und in den Privatwäldern mussten wir total etwa 1500 Kubikmeter Käferholz schlagen“ erklärte er. Im Februar 2016 brauste der Sturm Susanna über Basadingen und Schlattingen hinweg. „Der Sturm warf etwa 800 Kubikmeter Holz“ schätzt Ackermann. „Ich hoffe, dass wir 2016 von Zwangsnutzungen im Ausmass des letzten Jahres verschont werden.“ sagte er.

Kassierin Bettina Meier-Leemann präsentierte die Rechnung 2015. Sie schloss mit einem Vorschlag von rund 12‘000 Franken. Die Forstwirtschaft erzielte einen Erlös aus Holzverkäufen von rund 326'000 Franken und schloss mit einem Ertragsüberschuss von rund 56‘000 Franken. Das Budget für 2016 schliesst mit einem Rückschlag von 10‘000 Franken. Itel bat um die Genehmigung eines Nachtragskredites von 28‘000 Franken.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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