50 Schlattinger Kindergarten- und Grundschulkinder weihten am Mittwoch ihr renoviertes Schulhaus und den neuen Anbau ein
»Es fehlt nur noch ein Schoggibrunnen«
Schlattingen (ri). Mehr als hundert Erwachsene wohnten der Feier auf dem Pausenplatz bei. Die Schüler begrüßten sie mit einer Darbietung des Schulorchesters »Sky Flyers« und dem Lied »'s neue Schuelhuus isch de Hit«. »Das Einweihungsfest war vor allem für die Kinder gedacht. Für sie ist es ein wichtiger symbolischer Akt« sagte Natalie Mokalis, Schulleiterin Schlattingen und Schlatt.
Jörg Sorg, Schulpräsident, erzählte die Geschichte der Schule Schlattingen. Das Schulhaus beim Bahnhof wurde 1966 gebaut. Sorg zitierte aus der Festschrift der damaligen Einweihungsfeier, dass der Neubau günstiger war als die Sanierung des 1852 gebauten Schulhauses an der Hauptstraße. Die damalige Frage, Sanierung oder Neubau, sei in Diessenhofen heute wieder aktuell, sagte er. Für Schlattingen genehmigten die Stimmbürger im November 2011 einen Kredit von 1,6 Millionen Franken für die Sanierung des Schulhauses und den Anbau. Die Schlussabrechnung steht noch aus. »Das Geld reicht auf jeden Fall. Der Kredit wird eher unterschritten«, erklärte Sorg. Fast alle Aufträge seien an Unternehmer der Region vergeben worden, sagte er.
Mokalis erzählte, was in den zehn Monaten Bauzeit ablief. Das Büro Moos Giuliani Herrmann plante das Projekt, die Firma Zorzini aus Frauenfeld übernahm die Bauleitung. Am 7. Juli 2017 fuhren die Handwerker vor. Sie renovierten das Schulhaus jeweils während den Ferien. Eine neue WC-Anlage mit Behinderten-WC entstand, die Schulräume wurden saniert und das Erdgeschoss für Rollstuhlfahrer zugänglich gemacht. Ein Treppenlift zur oberen Etage ist eingeplant und kann bei Bedarf kurzfristig realisiert werden. Am neuen Anbau wurde auch während der Schulzeit gearbeitet. Die Handwerker seien sehr rücksichtsvoll gewesen und hätten so wenig Lärm als möglich gemacht, sagte Mokalis. Zwei Zimmer im neuen Anbau nutzt die Schule für den Logopädie-Unterricht und als Küche und Lehrerzimmer. Damit werden im alten Schulhaus zwei Räume frei. Sie haben einen direkten Durchgang zu den Klassen-Zimmern. Das Lehrpersonal wird sie als Gruppen-Arbeitsräume nutzen, wo Schüler unabhängig voneinander an verschiedenen Themen arbeiten können. »Es fehlt jetzt nur noch ein Schoggibrunnen« sagte Mokalis, was die Kinder mit herzhaftem Gelächter quittierten. Mokalis ist mit dem Resultat sehr zufrieden. »Wir sind jetzt bestens gerüstet und können den Anforderungen der neuen Lehrpläne gelassen entgegensehen. Ich bin unglaublich dankbar« sagte sie.
Nach der Zeremonie teilte Mokalis die Schüler in Gruppen ein. Die einen durften die Gäste durch die neuen Räume führen, andere boten in improvisierten Bauchläden Leckereien an, zum Beispiel Gemüsedips. Eine Gruppe führte in einem Klassenzimmer ein Kurztheater auf. Um 19.30 Uhr, kurz bevor ein Gewitter Schlattingen erreichte, ging die schöne und kindergerechte Feier zu Ende.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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