"Dachbodenbäumete" als grandiosen Flohmarkt
Ein zweites Leben für Gebrauchtes

Flohmarkt Diessenhofen | Foto: Die Zinnkrüge und Zeichnungen aus den Zwanzigerjahren am Stand von Hans-Ruedi Brandenberger sind wertvolle Liebhaberstücke. swb-Bild: ri
  • Flohmarkt Diessenhofen
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Diessenhofen (ri). Der Jägerinstinkt lockte am Samstag wieder Hunderte an die Dachbodenräumete auf der Hauptstrasse in Diessenhofen. Bei strahlendem Sonnenschein schlenderten sie durch den kunterbunten Bazar, immer mit der Hoffnung auf ein Schnäppchen.

Die schönen Altstadthäuser bildeten Spalier für die dreissig Stände. Die Metzgerei Del Grosso bot Grillwürste an. Die Dachbodenräumete in Diessenhofen ist ein stimmungsvolles Fest und eine schöne Gelegenheit für Begegnungen. Schon vor 9 Uhr, dem offiziellen Beginn des Marktes, stöberten die ersten Interessenten im Angebot. Wer zuerst kommt, dem winkt vielleicht das Glück, die wertvolle Antiquität zu finden, die sich im Ramsch verbirgt.

Das Angebot war riesig. Alte Geräte, Kleinmöbel, Kleider und Spielwaren, vor allem Stofftiere, warteten auf neue Besitzer. Gabriele Caduff hatte ihre Schränke ausgeräumt. Nun sollen Kleider und Geschirr ein zweites Mal Freude machen. "Kleider gehen am besten weg und auch Geschirr habe ich schon einiges verkauft" rühmte sie. Sie ist zum dritten Mal die Marktleiterin. "Ich würde den Markt mit Freuden auch im nächsten Jahr wieder organisieren" versprach sie.

Helga Scheidegger zeigte stolz einen Besteckkasten, der möglicherweise älter ist als hundert Jahre. Es war das Hochzeitsgeschenk ihrer Grossmutter für ihre Mutter. Die wahrscheinlich eindrücklichste Sammlung an alten Raritäten war bei Hans-Ruedi Brandenberger zu finden. Seine Zinnkrüge und Zeichnungen aus den Zwanzigerjahren sind wertvolle Liebhaberstücke. Es sei nur ein kleiner Teil seiner Sammlung. Zu Hause habe er noch einen riesigen Schatz an alten Stücken, sagte er.

Annemarie Ott und ihre Tochter Katharina boten Kostbarkeiten an, die sie grösstenteils an anderen Flohmärkten kauften. "Es ist wie Tauschen" so Mutter Ott. Schon früh morgens seien die schönsten Stücke weggegangen, zum Beispiel ein 50-jähriger Plattenspieler" sagte sie. Der Schüler Leandro Coviello verliebte sich in ein Funktelefon mit aufklappbarer Tastatur. Leider war seine Mutter nicht dafür, das schöne Stück zu kaufen, da das Ladekabel fehlte. Wenn es ihm gelingt, eines aufzustöbern, kann er seine Mutter vielleicht doch noch überzeugen.

Für die Artikel, welche kein neues Zuhause fanden, gibt es im nächsten Jahr eine weitere Chance. Dann lädt die Stadt am Samstag nach Pfingsten wieder zur Dachbodenräumete ein.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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