Gemeinde war über Genehmigung nur informiert worden/ Widerstand schon gegen 4G-Antrag

Diessenhofen wird von G5-Antennenbau überrascht

Diessenhofen. Jetzt steht fest: Die Swisscom baut an der Ziegeleistrasse in Diessenhofen eine Mobilfunkantenne der 5G-Generation.

"5G ist schneller, zuverlässiger und leistungsfähiger", verspricht die Swisscom. Sie erreicht diese Mehrleistung mit einem breiteren Frequenzbereich. Es wird ihre erste Mobilfunkantenne in Diessenhofen sein. "Bisher haben nur die Anbieter Sunrise und Salt (ehemals Orange) eine Antenne im Einzugsbereich der Stadtgemeinde, eine beim Mattenhof und eine beim Birkenhof" erklärte Sabrina Gohl, Stadtschreiberin und Bauverwalterin. Die Stadt beauftragte sie mit dem Thema Mobilfunk-Antennen.

Auf Umwegen zur Bewilligung

Die Swisscom reichte vor einigen Jahren ein Gesuch zum Bau einer 4G-Antenne in Diessenhofen ein. Es gab viele Einsprachen. Diese sind inzwischen abgewiesen. Die Kantonale Fachstelle NIS (Nicht Ionisierende Strahlung) bewilligte den Bau der 4G-Antenne. Die Swisscom stellte nun in der Folge ein Gesuch, die Bewilligung auf den Frequenzbereich für 5G zu erweitern.

Die NIS beurteile dies als Bagatelländerung, weil sich der Einfluss elektromagnetischer Mobilfunkstrahlen an Orten mit empfindlicher Nutzung nicht erhöht und weil die Antennenausrichtung gleichbleibt. Das hatte zur Folge, dass Diessenhofen nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen wurde. "Es ist die gleiche Technologie. Deshalb wurde der Swisscom dieses vereinfachte Verfahren gestattet" erklärte Markus Birk, Stadtpräsident. Die 5G-Antenne ist jetzt bewilligt und die Swisscom hat zwei Jahre Zeit, sie zu bauen.

"Ich gehe davon aus, dass sie sofort beginnen wird" mutmasste Gohl. Diessenhofen stehen keine Rechtsmittel gegen den Antennenbau zu. Erst müsste das Gesetz geändert werden, denn Diessenhofen gelte nicht als beteiligte Partei, erklärte Gohl. "Ob wir dafür sind oder nicht, spielt keine Rolle" sagte sie.