Behörden hatten sich mit Arbeitskreis Fledermausschutz auf einen Verzicht geeinigt gehabt
Demonstration für Fledermäuse am Rheinfall durchgeführt
Schaffhausen. Am 14. Juni erfolgte eine Aussprache zwischen dem Baudepartement, der Rheinfall Betriebs AG und dem Arbeitskreis Fledermausschutz bezüglich einer geplanten Demonstration. Ziel war es, die unterschiedlichen Positionen zu verstehen und Lösungen zu skizzieren, welche den unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen am Reinfall gerecht werden. Bei dem Austausch mit den Interessevertretern konnte die Grundlage geschaffen werden, damit auf die Demonstration vom 19. Juni verzichtet werde. Leider wurde diese Übereinkunft nachträglich vom Vorstand des Arbeitskreises Fledermausschutz verworfen und die Demonstration wurde durchgeführt, berichtet nun das Schaffhauser Baudepartement. Die Dialogbereitschaft seitens Kantons bleibe jedoch bestehen, so die Mitteilung weiter
Das Naturschauspiel «Rheinfall» wird auf Schaffhauserseite jährlich von circa 950’000 Gästen besucht. An einem sonnigen Wochenendtag können das 10’000 Personen und mehr sein. Es sind aber nicht nur Touristen, die sich gerne am Rheinfall aufhalten. Auch Fledermäuse finden am Rheinfall und in den umliegenden, bewaldeten Hängen einen idealen Lebensraum vor. In der Rheinfall-Höhle nahe der Fischzucht befindet sich eine Fledermauskolonie, die im kantonalen Naturschutzinventar erfasst ist. Sie ist sogar von europäischer Bedeutung.
Über dieser Höhle, auf dem Vorplatz der kantonalen Fischzucht, hat die Rheinfall Betriebs AG bereits vor mehreren Jahren einen Imbisstand in Betrieb genommen. Ausgelöst durch das Baugesuch, das zum Ziel hatte den Stand das ganze Jahr über stehen lassen zu können, erachtet der Arbeitskreis Fledermausschutz den Betrieb dieses Imbissstandes nun als eine Gefahr für die geschützten Säugetiere. Da der Arbeitskreis Fledermausschutz den Eindruck hatte, seine an Kanton und Gemeinde Neuhausen am Rheinfall gestellten Fragen würden zu wenig rasch behandelt, rief er zu einer Demonstration gegen Behördenignoranz am Rheinfall auf.
Am 14. Juni fand zur Vermeidung der Demonstration eine Aussprache zwischen dem Vorsteher des Baudepartements, Regierungsrat Martin Kessler, dem Fledermausexperten des Arbeitskreises Fledermausschutz, Hansueli Alder, und dem Verwaltungsratspräsidenten der Rheinfall Betriebs AG, Thomas Burkhardt, statt. Die Parteien haben sich darauf geeinigt, dass bei der Planung von Bauvorhaben, die einen Einfluss auf Fledermäuse haben könnten, der Arbeitskreis Fledermausschutz künftig frühzeitig beigezogen wird. Damit sollen der Schutz der Fledermäuse sichergestellt und Rechtsstreitigkeiten verhindert werden.
Entgegen der Übereinkunft vom 14. Juni führte der Arbeitskreis Fledermausschutz am 19. Juni nun seine Demonstration gegen Behördenignoranz am Rheinfall durch.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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