Neben der Bausubstanz galt es auch Mauerseglerkolonie zu bewahren
Aussensanierung des Oberturm ist vollendet

Oberturm | Foto: Der Oberturm in der Altstadt Schaffhausen wurde über zwei Jahre an der Fassade saniert. swb-Bild: Stadt SH/Archiv
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Schaffhausen. Knapp zwei Jahre lang wurde die Aussenhülle des Obertorturms restauriert. Der Erhalt des historischen Bauwerks und der Schutz der Alpenseglerkolonie konnten so gesichert werden, informiert die Stadt Schaffhausen. Damit wurde der Obertorturm für die nächsten Generationen als prägendes Element des Stadtbildes erhalten.

Erbaut wurde der Obertorturm wohl im 13. Jahrhundert als Wohnturm. 1461 übergab der letzte adlige Besitzer des Wohnturms diesen an die Stadt Schaffhausen, welche ihn zwischen 1461 und 1513 auf die heutige Höhe ausbauen liess. Die Glocke im Dachreiter stammt von 1513 und schlägt somit bereits seit über 500 Jahren die Stunde. Der Turm diente seit der Übergabe an die Stadt, in einer baulichen Einheit mit dem südlich des Turmes bestehenden Obertor, als Stadttor. Im Dachgeschoss wurde eine Wohnung für den Hochwächter eingefügt, die bis 1929 genutzt wurde. Durch seine markante Stellung bildet der Obertorturm ein prägendes Einzelelement im Ortsbild der Altstadt von Schaffhausen. Stadtgeschichtlich ist der Turm als ältestes erhalten gebliebenes Bauwerk der Stadtbefestigung von hoher Bedeutung.

Das Sichtmauerwerk des Obertorturms besteht aus Kalksteinen mit Eckquadern, welches aufgrund verschiedener Umwelteinflüsse in den letzten Jahren stark Schaden genommen hat. Aufgrund von Frostschäden am Hartgestein und der Abplatzungen der Sandsteinquader musste zum Schutz der Passanten ein Sicherheitsnetz installiert werden. Im Rahmen des Sanierungskonzepts konnte das Absanden und Abplatzen von Schalen der Sandsteinquader durch gezielte Eingriffe von Steinbildhauern reduziert werden. Zudem wurden die losen Mörtelfugen entfernt und die Mauerfugen wieder fachgerecht aufgearbeitet.

Die Sanierung ist in Etappen umgesetzt worden. Auf diese Weise war es möglich, die am Turm nistende Alpenseglerkolonie zu schützen. Während der Brutzeit wurde der obere Teil des Gerüstes zurück gebaut, damit die Vögel ihre Nisthöhlen im Turm anfliegen konnten. Die letzte Sanierungsetappe ist im Bereich der heute noch bestehenden Fahrleitungen und wird ausgeführt, sobald die Fahrleitungen demontiert werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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