Rückgänge im Umsatz wie Verkauf
Reichenau-Gemüse muss zurückstecken im Jahr der Herausforderungen

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Reichenau. Die Generalversammlung der Erzeugergenossenschaften Reichenau-Gemüse eG und der Raiffeisen-Lagerhaus eG am Mittwoch im Hotel „mein inselglück“ zog aufgrund der Vielzahl von Krisen über ein herausforderndes Wirtschaftsjahr Bilanz und seit langen Jahren auch wieder über ein Minus der Entwicklung.

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Philipp Wurz würdigte zunächst in seiner Begrüßung das professionelle Krisenmanagement der Genossenschaft für die Gärtner und Mitglieder in einem sehr schwierigen Jahr 2022. Dies war geprägt durch die Energiekrise, Betriebsmittelsteigerungen auf der Erzeugerseite und durch einen schwierigen Absatzmarkt auf der anderen Seite.

Im Anschluss daran beleuchtete der Geschäftsführer Johannes Bliestle im Kontext zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung das Gemüsejahr auf der Reichenau. Trotz der multiplen Herausforderungen und Krisen mit der höchsten Inflation sei 70 Jahren und der Veränderung des Einkaufsverhaltens war es letztendlich gelungen, das Frischgemüse vollständig und erfolgreich zu vermarkten.

Der  Warenumsatz der Reichenau-Gemüse eG sinkt in 2022 leicht auf insgesamt 31,1 Millionen Euro. Mit einer gesamten Vermarktungsmenge von 14.000 Tonnen ging die Gesamttonnage gegenüber dem Vorjahr auch mengenmäßig um 5 Prozent zurück, jedoch wurde im Kalenderjahr 2022 ein leicht besseres Preisniveau der Produkte gegenüber dem Vorjahr erzielt. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 (32 Mio. Euro) ging der Umsatz um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

20 Prozent des Bio-Paprikas in Deutschland von der Reichenau

Rund 10 Millionen Gurken davon 4,3 Millionen in Bio-Qualität wurden erfolgreich vermarktet. Preislich unter Druck standen hingegen die rund 650 Tonnen Rispen-Tomaten und die vielen Tomaten in Sonderformen deren Auszahlungsleistung an die Erzeuger um rund 20 Prozent geringer ausfiel.
Erfreulich war der Verkauf von 2.800 Tonnen Paprika und zusätzlich 530 Tonnen Paprika aus dem Bio-Anbau. "Mit diesem Produkt", so Geschäftsführer Bliestle, "decken wir 20 Prozent der gesamten deutschen Paprikaerzeugung ab."
Ein neuer Rekord war auch die Vermarktung von 3 Millionen Stück Auberginen von der Insel und aus der Gärtnersiedlung. Knapp 50 Prozent der wertmäßigen Erzeugung der Reichenau e.G. stammt aus der Bio-Produktion. So fanden fast 5.000 Tonnen hochwertiger Bio-Ware aus Deutschland den Weg zum Verbraucher.

Raiffeisen-Lagerhaus eG ist zufrieden

Am gleichen Abend stand auch die Generalversammlung der Raiffeisen-Lagerhaus eG auf der Agenda. Die Aufgabe der Genossenschaft, die bereits seit über 125 Jahre besteht, ist der Absatz von Betriebsmitteln für die Gärtner und die Nahversorgerfunktion für die Menschen auf der Insel. Im Jahr 2021/2022 wurde ein Gesamtumsatz in Höhe von 10,8 Mio. Euro erzielt. Vor allem im Bereich des Großhandels konnte der Umsatz gesteigert werden.

Der Einzelhandel im Raiffeisen Markt erzielte zwar keine weiteren Steigerungen, konnte sich allerdings nach den sehr umsatzstarken Corona-Jahren gut behaupten. Eine riesige Herausforderung war die Beschaffung von Betriebsmitteln und deren Einlagerung. Gerissene Lieferketten, fehlende Verfügbarkeit und extreme Preissteigerungen forderten das gesamte Raiffeisen-Team. Letztendlich konnte durch diese Anstrengung die Versorgung für die Erzeuger sichergestellt werden.
Das positive Ergebnis ermöglicht eine Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3 Prozent auf die Geschäftsanteile.

Die Versammlung stimmte neben der Genehmigung des Jahresüberschusses auch für diesen Vorschlag des Vorstands.
Vorstand und Aufsichtsrat beider Genossenschaften wurden in der von Bürgermeister Dr. Wolfgang Zoll moderierten Abstimmung  einstimmig entlastet.

Philipp Wurz wird neuer Vorstandvorsitzender

Traditionsgemäß standen auch Wahlen in den Vorstand und Aufsichtsrat, sowie Ehrungen an:  Der bisherige Vorstandsvorsitzende Matthias Keller hatte im Vorfeld mitgeteilt, dass er das Amt als Vorstandsvorsitzender in allen Genossenschaften aufgeben will. Seitens des Aufsichtsrates und Vorstand wurde ihm für seine jahrelange ehrenamtliche Arbeit gedankt. In der anschließenden Wahl wurde zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Reichenau-Gemüse eG und der Raiffeisen-Lagerhaus eG Philipp Wurz gewählt. Stefanie Wehrle wurde als neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende gewählt und neu in den Vorstand der Reichenau-Gemüse eG,  Manuel Uricher.

Johannes Blum, Benjamin Wagner, Manfred Wedele wurden als Mitglieder des Aufsichtsrats wiedergewählt und Simon Wohlhüter wurde als Nachfolger für den in den Vorstand wechselnden Manuel Uricher als neues Aufsichtsratsmitglied von der Versammlung gewählt.
Neben der Neuwahl von Philipp Wurz als Vorstandsvorsitzender in der Raiffeisen-Lagerhaus eG wurde Manfred Wedele als sein Stellvertreter und Herr Johannes Blum bestätigt. Als Mitglieder des Aufsichtsrats der Raiffeisen-Lagerhaus eG wurden Benjamin Wagner, Stefanie Wehrle bestätigt und Simon Wohlhüter neu in das Aufsichtsgremium gewählt.

Für 10-jähriges Firmenjubiläum wurde Martina Rauneker geehrt.

Im Anschluss begeisterte der für seine spektakulären Film- und Fotoaufnahmen überregional bekannte Fotograf, Achim Mende die Gäste. Er war im vergangenen Jahre mit Kamera und Drohnen auf der Gemüseinsel Reichenau unterwegs und hatte den Gärtnern und Gärtnerinnen bei ihrer Arbeit über die Schultern geschaut. Neben der Projektvorstellung „Panoramatour 360 Grad“ siehe reichenaugemuese360.de präsentierte Herr Mende einen sehr emotionalen Kurzfilm über das Schaffen der Gemüsegärtner.

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Presseinfo aus Singen

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