HSG empfängt am Freitagabend Pfadi Winterthur - vor Publikum
Zum Test gegen den Schweizer Meister
Konstanz. Jörg Lützelberger verfolgt die Trainingseinheiten hochkonzentriert am Rand, mal mitten unter den Spielern, sucht immer wieder das Gespräch. Vor dem neuen Trainer der HSG Konstanz liegt noch viel Arbeit bevor die HSG am 4. September das erste Drittligaspiel in Ulm bestreitet. In der Vorbereitung beginnt nun die heiße Phase. Das erste Testspiel am Freitag, 19 Uhr, in der Schänzle-Sporthalle gegen den aktuellen Schweizer Meister Pfadi Winterthur wird dabei direkt ein echter Gradmesser. Zuschauer sind mit Maske – getestet, geimpft oder genesen – zugelassen. Dauerkarteninhaber haben freien Eintritt, für alle anderen kostet er fünf Euro.
In intensiven Einheiten, morgens meist im Cube3 mit Athletiktraining, abends in der Halle mit Handball-Einheiten, aber auch mit einem Kanuevent und gemeinsamen Grillen wird die neue Mannschaft mit acht Neuzugängen geformt. Lützelberger spricht von der Phase des Kennenlernens, von einem Gefühl wie „frisch verliebt. Wir alle freuen uns auf jede Einheit. Bald wird aber auch die Phase kommen, in der es nicht nur Euphorie und Lob gibt, in der wir arbeiten und ausdauernd sein müssen, um gemeinsam etwas zu entwickeln.“ In den ersten zwei Trainingswochen gab es so viel fordernden Input des neuen Head Coaches, doch das habe gut geklappt, so der 36-Jährige. „Wir haben eine sehr positive, konzentrierte Arbeitsatmosphäre und viel Spaß an dem, was wir tun.“ Quasi „just in time“, wie der EHF-Mastercoach lächelnd anmerkt, ist seine Mannschaft auf den ersten Test gegen Pfadi Winterthur vorbereitet, wenn man nach der kurzen Zeit schon davon sprechen mag. Von Schwerpunkten im Angriff ging es zuletzt hin in Richtung Abwehrarbeit Dafür sind präzise Ziele formuliert worden, die nun vertieft bearbeitet werden sollen. Wichtig ist Lützelberger dabei, dies als Mannschaft und individuell mit jedem einzelnen Spieler akribisch zu erarbeiten. „Dieser Prozess hat gerade erst begonnen“, macht er deutlich, denn charakterlich kann er auf eine sehr homogene Mannschaft zurückgreifen. Was das individuelle Energielevel angeht, muss er den Spagat schaffen, die heterogene Gruppe aus bis Ende Juni bis an die Grenze belasteten Akteuren, solchen die aus einer Verletzung zurückkommen und jenen, die zuletzt eine längere Pause hatten, gerecht zu werden. So werden die Einsatzzeiten unterschiedlich verteilt und individuelle Pläne abgearbeitet werden.
Im ersten Testspiel empfängt die HSG mit dem Schweizer Meister Pfadi Winterthur, der fix für die Gruppenphase der EHF European League gesetzt ist, einen top besetzten Gegner zum Auftakt. „Testspiel ist für mich kein schöner Begriff“, so Lützelberger, „ich möchte sehen, dass wir ein Wettkampfspiel haben. Dass wir spielen und Tore werfen, so gut wir das aktuell können.“ So soll der Grundcharakter der Trainingsarbeit auch für die Zuschauer sichtbar werden, die die neue Mannschaft bislang noch nicht erleben konnten. Lützelberger hat eine klare Vorstellung davon, wie die vielen Testspiele genutzt werden sollen: „Ich mag keine Spiele mit Trainingscharakter und ohne Vollgas. Von der Emotionalität und Intensität möchte ich, dass sie jeder wie ein Drittligaspiel angeht.“ Zumal wenn es gegen eine Topmannschaft wie Winterthur geht, die über fantastische Spieler verfüge. „Hier können wir als Mannschaft und jeder Spieler an sich zeigen, was er draufhat. Eine schöne Herausforderung, wenngleich mir zu Beginn der Vorbereitung auch ein etwas schwächerer Gegner entgegengekommen wäre.“ Für Peter Schramm wird es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Club, Tim Bornhauser wird auf seinen Bruder Kevin Jud treffen. Es ist einiges geboten im ersten Testlauf der HSG Konstanz.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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