Konstanz siegt in Weinsberg
U23 gewinnt dramatisches Vier-Punkte-Spiel

Erzielte den Siegterffer zum 31:30: Kapitän Pascal Mack. swb-Bild: Peter Pisa
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Konstanz. Big Points für die U23 der HSG Konstanz: Die Zweitliga-Reserve konnte die Serie des TSV Weinsberg brechen, der erst einmal in dieser Saison daheim bezwungen werden konnte, gewann das nächste schwere Auswärtsspiel und ist nach dem gewonnenen Vier-Punkte-Duell wieder voll im Rennen. Nach einem echten Handball-Krimi nahmen die Konstanzer mit 31:30 (16:15) beide Punkte mit an den Bodensee.

Wieder einmal standen die Vorzeichen vor dem schweren Spiel beim Tabellennachbarn nicht besonders gut für die Konstanzer. Mit Fynn Osann und Sven Iberl fehlten neben dem Langzeitverletzten Jonas Hadlich gleich drei starke Rückraumspieler. Dafür übernahm A-Jugend-Bundesliga-Spieler Jona Mauch die Verantwortung und lieferte, so Trainer Vitor Baricelli, „ein wirklich sehr gutes Spiel“ ab. Und wieder, wie schon in der Vorwoche beim Auswärtserfolg in Schwäbisch Gmünd, war es eine Phase, in der alles gegen die HSG lief, die den Schalter bei den Talenten vom See umlegte. Nach etwas mehr als 20 Minuten erhöhte Weinsberg zunächst per Doppelschlag auf 13:11, einhergehend mit der Disqualifikation für den bis dato dreimal erfolgreichen Linkshänder Niklas Brake. Dieser hatte Weinsbergs Kapitän Sven König – mit neun Treffern bester Torschütze der Partie – in der ersten Welle noch berührt und erhielt dafür die Rote Karte.

Doch den Schock über den nächsten Ausfall kanalisierten die Gelb-Blauen erneut in reichlich positive Energie. Mit viel Aufwand und Beinarbeit verteidigten sie die Unterzahl und glichen sogar durch Jona Mauch und Jan Stotten mit einem Spieler weniger aus: 13:13. Kurze Zeit später ebenso: Unterzahl plus Siebenmeter für Weinsberg. Diesen hielt Konstantin Pauli, wurde dabei aber voll im Gesicht getroffen – ohne Konsequenzen für TSV-Topscorer König. Luca Lebherz und Mauch drehten anschließend erneut in numerischer Unterlegenheit auf und verwandelten einen Rückstand in die 16:15-Halbzeitführung.

„Da war einiges los“, atmete Baricelli nach Spielende völlig geschafft erst einmal ganz tief durch. „Ich hatte das Gefühl, dass ich am Ende mitspiele“, sagte er. Schweißgebadet war der 26-jährige Brasilianer nach einem echten Krimi, der sich im zweiten Durchgang entwickelt hatte. Schlag auf Schlag ging es mit mehrmaligem Führungswechsel hin und her, bis Weinsberg zehn Minuten vor Schluss beim 28:26 alle Trümpfe in der Hand hielt. Doch die jüngste Mannschaft der Oberliga behielt die Nerven und war richtig cool. In Überzahl nutze Jo Knipp die Lücke zum Durchbruch und Ausgleich (30:30). Dann war der eingewechselte HSG-Keeper Jason Moses im Verbund mit einer gut störenden Deckung zur Stelle und avancierte mit zwei ganz starken und eminent wichtigen Parden zu einem der Matchwinner.

Erst hielt er das Remis fest, vorne setzte sich Kapitän Pascal Mack am Kreis durch und ließ die HSG-Bank jubeln (30:31), schließlich parierte er den nächsten Wurf der Württemberger 15 Sekunden vor Schluss. Nach einem cleveren Timeout acht Sekunden vor Schluss von Baricelli mit der klaren Maßgabe, die Zeit ruhig herunterzuspielen, tanzte das Konstanzer Perspektivteam durch die verstummte Halle. „Wir haben vieles sehr gut gemacht“, lobte der HSG-Coach und freute sich über das „wahrscheinlich stärkste Auswärtsspiel in dieser Saison. Weinsberg hat eine unglaubliche Qualität aus dem Rückraum und hat trotz harten Kontakts immer weiter getroffen. Wir haben es jedoch geschafft, geduldig zu sein, mehr Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und hatten am Ende wichtige Paraden.“ Ein extrem wichtiger Erfolg für die U23 der HSG – der erste überhaupt in der gemeinsamen Oberliga-Historie beim sehr heimstarken TSV Weinsberg.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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