Letztes Heimspiel vor Beginn der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga für die HSG Konstanz
»Spannende Angelegenheit«: Klassiker gegen Fürstenfeldbruck
Konstanz. Letztes Heimspiel vor Beginn der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga für die HSG Konstanz: Der Drittliga-Meister steht am Samstag, 20 Uhr, in der heimischen Schänzle-Hölle vor dem Klassiker gegen den alten Rivalen und Zweitliga-Absteiger TuS Fürstenfeldbruck. Es gilt FFP2-Maskenpflicht und die 3G-Regel, das heißt alle Geimpften und Genesenen benötigen keinen Test. Weitere Informationen über das Hygienekonzept sind auf der Homepage der HSG zu finden.
Schwere Verletzung von Peter Schramm im Hinspiel
Die Spiele zwischen dem TuS Fürstenfeldbruck und der HSG Konstanz waren in den letzten Jahren stets solche, an die man sich lange erinnert, sprich: Ganz besondere mit teilweise historischen Ereignissen und denkwürdigen Ergebnissen. Hatten die Münchener Vorstädter noch in der letzten Saison mit zwei Siegen gegen die HSG ihren Anteil am aufgrund eines Punktes gescheiterten Klassenerhalt der Konstanzer, so drehte sich das Pendel in dieser Spielzeit. In der Vorbereitung hatte die HSG knapp die Nase vorne, im Hinspiel vor ausverkauftem Haus in Fürstenfeldbruck nach einer bärenstarken Leistung ebenso mit 38:32. Großer Wermutstropfen damals: Die schwere Kreuzbandverletzung des für die HSG sehr wichtigen Rückraumshooters Peter Schramm nach einem unnötigen Foulspiel. Nun jedoch geht es für die Gäste am Schänzle um alles. Ein Auswärtssieg böte wohl die letzte Chance für die »Brucker Panther« doch noch im Rennen um Platz zwei und die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga zu bleiben. Deshalb erwartet Jörg Lützelberger auch einen bis in die Haarspitzen angriffs- und kampfstarken Kontrahenten, der, wie schon Pfullingen, emotional und leistungstechnisch am Anschlag agieren wird. Dass Fürstenfeldbruck zuletzt schwer von Corona gebeutelt wurde und das letzte Spiel gegen Neuhausen aufgrund von neun positiven PCR-Tests abgesagt werden musste, sieht er für das Duell in Konstanz als nicht entscheidend an. Pünktlich zur Partie in Konstanz werden diese Spieler wieder zurückkehren und wie schon bei den Pfullingern zur Höchstform auflaufen.
Beide Mannschaften mit ausgedünntem Kader
So weit wie im Hinspiel sind die Corona-Regeln zwar noch nicht gelockert, doch das Interesse am letzten Heimspiel der Vorrunde ist groß und der Vorverkauf lief gut, sodass mit einer guten und stimmungsvollen Kulisse zu rechnen ist. Noch am Mittwoch gab es grünes Licht aus Fürstenfeldbruck, am Donnerstag jedoch zwei neue positive PCR-Tests. Unbeschadet sind in dieser Hinsicht aber auch die Konstanzer nicht durch die Woche gekommen. Auch sie werden Ausfälle zu beklagen haben und improvisieren müssen. Die Spielordnung sieht coronabedingte Absagen erst ab sechs Fällen vor. Zudem wird es mit Blick auf den Terminplan eng, denn schon die Nachholpartie der Fürstendfeldbrucker gegen Neuhausen ist auf den 15. März terminiert worden – zwei Tage nach dem geplanten Ende der Vorrunde am 13. März. Danach sollte die Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde beginnen. Beide Mannschaften werden somit mit ausgedünntem Kader antreten müssen. »Wir müssen im Kopf flexibel sein«, sagt Jörg Lützelberger. »Wer sich schnell anpasst und neue Lösungen findet, wird erfolgreich sein.«
»Spannende Angelegenheit: Kampf annehmen und Druck machen«
Angesichts der Ausfälle werden einige schlaue Ideen nötig sein, um sich gegen den stark besetzten Gegner durchzusetzen, der mit Linkshänder Max Horner (120 Tore) und Spielmacher Yannick Engelmann (112 Tore) gleich zwei absolute Topspieler der Liga in seinen Reihen hat, die dem Spiel der Südbayern ihren Stempel aufdrücken und »in der Lage sind, auch ohne ihre Mitspieler Treffer zu erzielen«, so der HSG-Coach. »Wir stellen uns darauf ein, dass Fürstenfeldbruck mit allem die letzte Chance ergreifen möchte.« Dabei gilt es auf die Eins-gegen-eins-Situationen und die Isolation ganz besonders zu achten. »Hier müssen wir uns gut aushelfen und konsequent die Lücken schließen.« Die Partie in Pfullingen, als der Gegner sehr hart verteidigt hatte, könnte für eine der jüngsten Mannschaften der Liga noch einmal eine wichtige Lektion gewesen sein. »Wir sind aber auch nicht alle 28 und schon mit allen Wassern gewaschen«, so der EHF-Mastercoach, der diese Eigenschaft dem nächsten Gegner schon eher zuschreibt. »Sie wissen, wie man Spiele gewinnt und suchen früh mit ihrer offensiven Deckung den Kontakt und das Tempo nach vorne.« Für den 36-Jährigen ist zu spüren, »auch wenn ich erst seit Sommer dabei bin«, dass das bevorstehende Duell für die Athleten und Zuschauer schon ein besonderes angesichts der gemeinsamen Historie und den heißen Wettkämpfen in den letzten Jahren ist. Zusätzlich geht es dem ehrgeizigen Ex-Bundesligaprofi darum, sich die nötige defensive Stabilität zu holen. Gegen eine der offensivstärksten Mannschaften der Liga möchte sich die Lützelberger-Equipe »jetzt Selbstvertrauen holen. Wir wollen wie gegen Kornwestheim beweisen, dass wir mit einer kollektiv guten Abwehrleistung Spiele gewinnen können. Das wird eine spannende Angelegenheit und es gilt von Anfang an den Kampf anzunehmen und Druck zu machen.« Es könnte wieder eines dieser ganz besonderen Spiele werden. Mit seiner ganz eigenen Geschichte.
- Andreas Joas
Autor:Redaktion aus Singen |
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