Kapitänslose HSG Konstanz verliert gegen Dormagen mit 20:25
Nur 44 Prozent der Chancen umgesetzt

HSG Felix Jaeger | Foto: Felix Jaeger musste die beiden ausgefallenen Kapitäne Tom Wolf und Tim Jud ersetzen. swb-Bild: Pisa/HSG
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Konstanz. Im Duell zweiter ersatzgeschwächter Teams hatte die HSG Konstanz gegen den nun fünftplatzierten TSV Bayer Dormagen vor allem aufgrund eines horrenden Chancenwuchers mit 20:25 (11:12) das Nachsehen. Konstanz ließ dabei reihenweise freie Würfe aus und schloss nur 20 von 45 Angriffen erfolgreich ab. Gerade einmal 44 Prozent.

Gleichwohl startete die HSG auch ohne ihre beiden verletzten Kapitäne Tom Wolf und Tim Jud durchaus vielversprechend. Auf Felix Jaeger lastete insofern die Verantwortung auf der Mitte, da auch die beiden Spielmacher der U23 in Joel Mauch und Benjamin Schweda aufgrund von Verletzungen nicht als Alternativen in Betracht kamen. Peter Schramm setzte zu Beginn Linksaußen Aron Czako gut in Szene und der vollendete nach knapp 13 Minuten zum 6:3. In der Folge jedoch zeigte sich die HSG vor dem Tor völlig von der Rolle. Während Dormagen eine hohe Effizienz und eine gute Wurfquote von 63 Prozent verbuchen konnte, scheiterten die Gelb-Blauen von nahezu allen Positionen immer wieder frei an Sven Bartmann oder aber allzu oft an Pfosten oder Latte. Elfmal war Bartmann zu Stelle – eine Fangquote von 35 Prozent. HSG-Coach Daniel Eblen war ob der verschwenderischen Art seiner Mannschaft fassungslos. „Ich dachte, ich habe bereits alles gesehen“, sagte der 46-Jährige, „aber so etwas habe ich in diesem Umfang noch nie erlebt.“

Trotz der Verletzungssorgen wollte die HSG mutig auftreten und mit Kampf in der Deckung dagegenhalten. Beides gelang. Die eigene Defensive stellte Dormagen vor allem im Positionsangriff ohne ihre verletzten Shooter Andre Meuser und Alexander Senden vor große Probleme und im Angriff lief der Ball gut – bis der Abschluss aus freien Positionen kam. Konstanz belohnte sich durch die Defizite im Abschluss nicht und musste hinten leichte Tore über den Gegenstoß hinnehmen. Haarsträubende Passfehler direkt in die Fänge des genau darauf lauernden Gegners machten es diesem allzu leicht, seine Tore, die im gebundenen Spiel kaum gelangen, über das schnelle Umschaltspiel zu erzielen. Die gute erste Viertelstunde verpuffte auf diese Weise schnell und mit ihr die Zuversicht auf Konstanzer Seite.

Immerhin bleib es bis zur und auch nach der Pause eng. Erst als zunehmend Ante Grbavac mit seinen Treffern aus der zweiten Reihe und der sehr effiziente Benjamin Richter immer mehr das Ruder an sich rissen, gelang es den Gästen vom Niederrhein, sich langsam etwas abzusetzen. Richter war es, der seine Farben mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die letzte Viertelstunde einbiegen ließ. „In der Abwehr haben wir es ganz ordentlich gelöst“, so Eblen. „Aber vor dem Tor haben wir die Dinger so dermaßen liegen lassen, das habe ich selten gesehen. Dass wir da nicht mehr Kapital draus schlagen, dafür können wir uns nur an die Stirn klopfen. Wenn man zehn Freie nicht macht, wird man in dieser Liga kein Spiel gewinnen.“

In den letzten Minuten war dann schließlich die Luft aus der Partie, denn die Gäste zeigten sich sehr clever, ruhig und sicher im verwerten ihrer Möglichkeiten. Ian Hüter nutzt seine zum 24:19 (56.) und zur Entscheidung, da Konstanz nun auch noch etwas Pech hatte. Maximilian Wolf brachte im Tor neue Impulse, konnte einen Siebenmeter entschärfen und kam auf 36 Prozent gehaltene Würfe. Belohnt wurde die aufopferungsvolle Abwehrarbeit jedoch nicht, da die Abpraller immer wieder beim Gegner oder aber im Seitenaus landeten und Dormagen so immer wieder von neuem aufbauen konnte. Konstanz hingegen verwarf auch in den letzten Minuten noch einmal freie Gegenstöße, sodass es am verdienten und sicheren Erfolg der Gäste keine Zweifel gab. Dier nächsten Wochen drohen nun hart zu werden für die HSG. Am Mittwoch muss sie nach Hamm reisen, am Samstag sich in Ferndorf behaupten, sodass Eblen fordert, dass „wir uns auch an einem solchen Tag nicht in Verzweiflung begeben dürfen, sondern nochmal, so schwer es ist, etwas draufpacken müssen.“

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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