HSG Konstanz will im Elbflorenz die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen
Mit Kampf und Emotionen nach Dresden

HSG Konstanz | Foto: Kampf und Emotion wurden am Mittwoch in Würzburg belohnt. swb-Bild: HSG/Scheuring
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Konstanz. Kaum etwas mehr als 24 Stunden nach der Rückkehr mit zwei wichtigen Punkten im Gepäck vom Auswärtsspiel in Würzburg saß die Mannschaft der HSG Konstanz bereits wieder im Bus. Am Freitagmorgen ging es Richtung Dresden, wo am Abend noch das Abschlusstraining absolviert wurde. Am Samstag, 19.30 Uhr, (kostenloser Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream) ist die HSG beim Tabellenfünften gefordert.

Mit deutlich gestiegener Stimmung. Aber auch wenig Zeit für eine gezielte Vorbereitung, da zuletzt regenerative Aspekte angesichts der hohen Belastung im Vordergrund standen. Dresden konnte am Mittwoch in eigener Halle einen überzeugenden 34:30-Erfolg gegen Dormagen auf das Parkett legen. Damit festigten die Sachen ihre Platzierung im Spitzenfeld der 2. Bundesliga. Dem individuell stark besetzten Kontrahenten müssen die Gelb-Blauen wie zuletzt Leidenschaft und Kampf entgegensetzen, der zu einer deutlich besseren Abwehr- und Torwartleistung als in den vorangegangenen Wochen führte. Damit war das für die HSG typische Bollwerk wieder reaktiviert. Wie das plötzlich wieder gelungen ist, sei schwer zu ergründen erklärt Daniel Eblen. „Wenn man das wüsste, hätte man jedes Jahr 15 bis 18 Tabellenführer“, sagt der HSG-Coach mit einem Lächeln. „Wichtig war, dass die Emotionen in der Abwehr da waren.“

So war der knappe 25:24-Sieg bei den Rimpar Wölfen nicht unverdient, wenn auch der Wechselfehler der Gastgeber 30 Sekunden vor Schluss mit für die Wende sorgte. Oft genug war es in der aktuellen Spielzeit bereits andersherum gelaufen. „Mit einer Situation gewinnt man auch kein Spiel“, so der 46-Jährige. „Es ist uns gelungen, so nahe dran zu sein, dass solch ein Moment entscheiden kann.“ Mit viel Rückenwind und Selbstvertrauen ging es nun in Richtung Landeshauptstadt des Freistaates, wohlwissend, dass dort eine andere Herausforderung wartet. „Dresden blickt schon längere Zeit nach oben“, so Eblen. „Jetzt haben sie es geschafft. Sie waren schon personell stark besetzt und haben das kontinuierlich weiter verbessert. Sie stehen verdient da oben.“ Nicht mehr im Dresdner Aufgebot steht der Ex-Konstanzer Michael Oehler, der zum Auftaktspiel mit dem HC Elbflorenz in der damals zumindest noch zum Teil gefüllten und stimmungsvollen „Schänzle-Hölle“ zu Gast war. Sein Vertrag lief Ende des vergangenen Jahres aus.

Dennoch weckt das Hinspiel ungute Erinnerungen bei den Konstanzern. Viel hatten sie sich zum Start nach langer und guter Vorbereitung vorgenommen, dann folgte die kalte Dusche in Form einer bitteren 21:27-Heimniederlage. Damals lief vieles gegen die HSG. Tim Jud fehlte verletzt, nach acht Minuten musste Peter Schramm mit einer Roten Karte vom Feld und der Matchplan der HSG war komplett über den Haufen geworfen.

„Dresden hat einen tiefen Kader, sie können ohne Abbruch durchwechseln“, warnt der Übungsleiter und verweist auf Topspieler wie Jonas Thümmler, Mario Huhnstock und Nils Kretschmer, die allesamt über Erstliga-Erfahrung verfügen. So möchte er denn auch „auf uns sehen und was wir besser machen können.“ Mehr Konstanz in allen Mannschaftsteilen ist hier der größte Wunsch. Im Hinspiel war die HSG ganz früh auf ihre ganz jungen Spieler angewiesen und musste mit einem Linkshänder im Spielaufbau agieren. „Die Jungen haben das aber ordentlich gemacht“, erinnert sich Eblen, dessen Mannschaft sich wieder etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschaffen konnte und nun nur zu gerne in Dresden nachlegen würde. Doch der Gegner hat fünf seiner letzten sieben Partien gewonnen und musste sich lediglich bei Tabellenführer Hamburg in allerletzter Sekunde hauchdünn mit 26:27 geschlagen geben. Die Rollen sind damit klar verteilt.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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