HSG Konstanz
Last-Second-Sieg gegen Pfadi Winterthur
Allensbach/Konstanz. Nach den durchwachsenen Vorstellungen beim Turnier vor einer Woche zeigte sich Zweitligist HSG Konstanz in Allensbach im Duell mit Europacupteilnehmer Pfadi Winterthur deutlich verbessert, kampf- und nervenstark. Aron Czako stellte trotz Unterzahl mit zwei Steals in den letzten Sekunden den 33:32 (18:20)-Erfolg gegen das Schweizer Topteam sicher.
Zu viele vergebene Möglichkeiten
Über weite Strecken des trotz tropischer Temperaturen intensiven Schlagabtauschs lag die HSG Konstanz, die auf Konstantin Poltrum und Finn Klein verzichten musste, zurück. Nach 36 Minuten gar mit 20:24. Zu viele einfache Gegentore und auch zu viele frei vergebene Einwurfmöglichkeiten hatten ein besseres Resultat bis dahin verhindert. Davon entmutigen ließen sich die Konstanzer im ersten Test quasi direkt vor der Haustüre und mit Unterstützung der eigenen Fans nicht. Trainer Vitor Baricelli hatte seine Schützlinge immer wieder angetrieben und ermuntert, die schwierige Phase zu überstehen und dann nochmals zurückzukommen. Zuvor stand sich seine junge Mannschaft oft selbst im Weg und ließ immer dann, wenn sich die Chance zum Ausgleich oder zur Führung bot, die Gelegenheiten vom Siebenmeterpunkt oder völlig frei aus, traf Aluminium oder scheiterte am starken Pfadi-Keeper. Dazu kamen etliche technische Fehler auf beiden Seiten mit nachlassenden Kräften.
Last-Second-Sieg sorgt für große Freude
All das machten die Gelb-Blauen jedoch mit viel Einsatz und Willen wieder wett. "Wir wollten zeigen", so Baricelli, "dass wir eine Mannschaft mit viel Leidenschaft sind und mit unseren Fans für das Pokalspiel hier in Allensbach schon etwas Heimspiel-Gefühl bekommen." Am Ende gab es großen Jubel auf der Tribüne und unten auf dem Spielfeld, als mit der Sirene Linksaußen Aron Czako in der Jubeltraube unterging. Der schnelle Ungar hatte trotz Unterzahl seiner Mannschaft mit zwei abgefangenen Steals und dem letzten Tor per Tempogegenstoß den Ball zum 33:32 in den Maschen versenkt – eine Sekunde danach ertönte die Schlusssirene und die Freude auf Konstanzer Seite war groß.
Guter Kampf und Comeback
Weniger technische Fehler als zuletzt und mehr Spielkontrolle waren das Ziel des Zweitligisten gegen den Schweizer Meisterschaftshalbfinalisten. Gegen Ende der ersten Hälfte ging jedoch beides nicht auf und nach zwischenzeitlicher Führung wurden mit einem 18:20-Rückstand die Seiten gewechselt. "Wir waren hier zu unkonzentriert", monierte der 28-Jährige und sah auf der Gegenseite mit Leonard Grazioli im Schweizer Nationaltorwart – gekommen aus der ersten Bundesliga von der HSG Wetzlar – einen starken Rückhalt, der Pfadi Winterthur mit 16 Paraden den Rücken freihielt. "Wir haben jedoch", lobte der EHF-Mastercoach, "in der zweiten Halbzeit gut gekämpft. Wir wollten im Spiel bleiben und am Ende noch einmal zurückkommen." Das gelang mit gutem Wechselmanagement. Doch schon am Samstag wird eine weitere deutliche Leistungssteigerung nötig sein, auch wenn erwartungsgemäß noch nicht alle Abläufe und Abstimmungen hundertprozentig sitzen können.
Hart arbeiten – dann folgt der Lohn
Baricelli zeigte sich zuversichtlich vor dem Pokalspiel und sagte mit einem Augenzwinkern: "Ich als Brasilianer bin Trainer in Deutschland. Also ist alles möglich, auch wenn wir mit Dresden eine Topmannschaft empfangen. Wenn wir hart arbeiten, bekommen wir etwas. Das ist mein Motto. Die Emotionen müssen wir mit in den Pokal nehmen."
Letzter Test und DHB-Pokal
Am Dienstag, 17.30 Uhr, folgt nun das letzte Testspiel beim Schweizer Erstligisten TSV St. Otmar St. Gallen um die beiden Ex-Konstanzer Joschua Braun und David Knezevic, ehe schon am Samstag, 20 Uhr, in der Riesenberghalle Allensbach der Anpfiff zum DHB-Pokalduell gegen den Zweitliga-Aufstiegsfavoriten Elbflorenz Dresden erfolgt. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/ticketshop erhältlich.
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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