HSG Konstanz
Handballer feiern hohen SIeg in München

Foto: Michael Elser

Konstanz. Mit einer starken zweiten Halbzeit holte sich die HSG Konstanz souverän mit 39:30 (18:17) die nächsten zwei Punkte. Nach dem klaren Erfolg bei HT München stehen die Konstanzer mit 5:1 Punkten – zumindest vorübergehend – auf Platz zwei und freuen sich nun auf das heiße Derby am Samstag, 20 Uhr in der heimischen Schänzle-Hölle gegen den HBW Balingen-Weilstetten II.

Sturmlauf von HT München zu Beginn

Am Ende peitsche Schlussmann Maximilian Wolf lautstark seine zur Humba auf dem Hallenboden Platz genommenen Mitspieler an, die noch lautstärkeren und zahlreich mitgereisten HSG-Fans stimmten mit ein. Schließlich hüpften dann alle Konstanzer – egal ob auf dem Spielfeld oder der Tribüne – wild jubelnd durch die Luft. Vor allem mit starken zweiten 30 Minuten hatten sie sich einen klaren Erfolg beim durchaus gefährlichen Aufsteiger aus Unterhaching und Taufkirchen erspielt und einen guten Start in die Saison gesichert. So spielerisch leicht und gelöst wie das Ende und der Auftritt nach der Pause war, so ein hartes Stück Arbeit waren allerdings zunächst die Anfangsminuten. Wie erwartet legte München von der ersten Minute an alles rein und ein sehr hohes Tempo an den Tag. Dabei profitierten die Bayern von einigen technischen Fehlern der Gäste, die sie mit hohem Tempo und viel Wucht insbesondere über den zweitligaerfahrenen Yannick Engelmann und den routinierten Kreisläufer Nicolas Gräsl gut ausnutzten. Die beiden erzielten schließlich 16 der 30 Münchener Tore.

Konstanzer Qualität bricht durch

HSG-Coach Jörg Lützelberger hatte trotz der knappen 18:17-Führung nach dem ersten Durchhang seine Freude am Auftritt seiner jungen Mannschaft. „Es ist völlig normal“, erklärte er, „dass die Gegner alles geben und All in gehen. Die Qualität, die wir uns in der Vorbereitung für das Match erarbeiten, ist dafür da, diesem Sturm standzuhalten. In der zweiten Hälfte bricht sie relativ schnell durch.“ Ein wichtiges Zeichen für den 38-Jährigen war, unter dem Druck des furios startenden Kontrahenten nicht nervös zu werden. Beim Stand von 4:1 nach knapp vier gespielten Minuten blieben die Gelb-Blauen ruhig, sammelten sich und bekamen mit reduzierter Fehleranzahl in der Deckung immer besser Zugriff. Sobald München in den Positionsangriff gezwungen werden konnte, tat sich der Neuling zunehmend schwer, Lücken zu finden. Wenig später glich Konstanz bereits zum 5:5 aus und ging nach 17 Minuten erstmals selbst mit zwei Treffern in Front. Schon hier war zu erkennen, dass die HSG über ein richtig gutes Tempospiel verfügt. Etwa als Torwart Tom Göres Aron Czako mit einem herrlichen Pass zentimetergenau bediente und der den langen Ball über das ganze Spielfeld im Flug mit einem spektakulären Kempa-Trick abschloss. Spätestens damit war die Spielfreude geweckt.

Taktische Kniffe in der Halbzeit

Mit ein paar taktischen Kniffen drehten Jörg Lützelberger und Vitor Baricelli in der Kabine an den genau richtigen Stellschrauben. Maximilian Wolf wurde eingewechselt, ein paar kleine taktische Korrekturen und die klare Vorgabe, noch mehr auf das Tempo zu drücken, fruchteten. Matchwinner Wolf lief in Zusammenarbeit mit einem nun sehr gut arbeitenden Abwehrbollwerk schnell heiß, nach vorne ging es blitzschnell ab. Lukas Köder und Aron Czako dankten die Steilvorlagen mit einfachen Toren. Aus dem 18:17-Halbzeitstand wurde so binnen fünf Zeigerumdrehungen ein beruhigendes 24:18-Polster. Nach 44 Minuten leuchtete erstmals eine Zehn-Tore-Führung für die HSG von der Anzeigetafel (31:21). In dieser Phase zeigte sie, was in ihr steckt, begeisterte mit herrlichen Pässen hinter dem Rücken von Felix Sproß auf Niklas Ingenpaß, Schlagwürfen von Christos Erifopoulos und vielen tollen Ideen selbst in Unterzahl. Bei München war der der Kräfteverschleiß nach dem Sturmlauf in den ersten 20 Minuten deutlich zu spüren, während Konstanz noch einmal zwei Gänge höher schalten konnte. Erst im Gefühl des sicheren, hohen Sieges ließ es die HSG am Ende etwas ruhiger angehen.

Comeback von Fynn Beckmann

„Eine tolle Teamleistung“, lobte Lützelberger, „mit starken Außen, sowohl im Angriff als auch in der Abwehrarbeit. Da sind wir einen Schritt vorangekommen.“ Erfreulich war in den letzten Minuten noch das Comeback des zuletzt mehrere Wochen verletzten Fynn Beckmann, der sich sofort wieder zweifach in die Torschützenliste eintragen konnte. Aus Sicht des ehemaligen Bundesligaprofis war „vieles dabei, was wir uns vorstellen. Ich bin heute ein zufriedener Coach.“

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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