HSG Konstanz spielt direkt nach der Quarantäne 26:26 (15:14)
Einen Punkt aus Emsdetten geholt

HSG Konstanz | Foto: Der Jubel war riesig nach dem Punktgewinn in Emsdetten. Im Bild HSG-Spieler Tim Jud. 
swb-Bild: Michael Elser
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Emsdetten / Konstanz. „Auswärtspunkt, Auswärtspunkt“ brüllten die Spieler der HSG Konstanz mit letzter Kraft nach dem hart erkämpften, hochverdienten 26:26 (15:14)-Remis beim TV Emsdetten. Damit bleibt die HSG weiter einen Punkt vor dem TVE und hat zudem nach dem 24:23-Erfolg im Hinspiel den direkten Vergleich gewonnen. Am Freitag, 11. Juni, kommt es, erstmals seit Oktober 2020 vor Zuschauern, in der Schänzle-Hölle gegen Wilhelmshaven zum nächsten Big-Point-Duell mit einem direkten Tabellennachbarn.

Maximilian Wolf hatte den direkten Freiwurf nach Ablauf der Spielzeit von Emsdettens Kapitän Frederic Stüber, der seinen Weg noch leicht abgefälscht über den Konstanzer Block fand, mit seiner zehnten Parade an diesem Tag fest in seinen Pranken vergaben und ließ den Ball gar nicht mehr los. Auch dann nicht, als Sekunden später die ganze Mannschaft inklusive der Auswechselspieler und Cheftrainer Daniel Eblen auf ihn zustürmten und in der Jubeltraube vergruben. Punkt gewonnen, direkten Vergleich gewonnen, ein dickes Ausrufezeichen nach den schwierigsten Umständen in den letzten Tagen gesetzt. Erst am Mittwoch hatte die HSG ihre zweiwöchige Quarantäne verlassen dürfen und sich nach einem Mannschaftstraining direkt auf die weite Fahrt nach Emsdetten begeben. Einen Tag später fühlte sich der Punkt nicht nur deshalb wie ein gewonnener, fast wie ein Sieg an.
„Wir haben uns alle tierisch gefreut“, berichtete ein aufgewühlter Daniel Eblen. „Die Jungs sind über ihre Grenzen gegangen, vor allem im körperlichen Bereich.“ Bis zum letzten Tropfen, bis zum letzten Prozent, bis zur letzten Sekunde hatten alle alles aus sich herausgeholt. Damit dies nach der langen Zwangspause mit optimaler Verteilung der Belastung überhaupt gelang, setzte der Konstanzer Coach geschickt auf viele Wechsel und Spielzeit für alle Akteure. So wirkte Kapitän Tom Wolf lange gar nicht mit und wurde nur für die Siebenmeter eingewechselt. Diese verwandelte der Spielmacher gewohnt souverän und war am Ende mit zehn Treffern bester Torschütze der in jeder Sekunde heiß umkämpften Partie, die früh Fahrt aufgenommen hatte. Konstanz eröffnete das Spiel mit einem Pfostentreffer, legte aber nach etwas mehr als sechs Minuten das erste Mal mit 3:2 durch Markus Dangers vor, Patrick Volz stellte auf 4:3. Danach zog Emsdetten nach, wenngleich die Konstanzer mit ihrer wahlweise sehr offensiven 3:2:1-Deckung oder später einer defensiven 6:0-Variante dem wurfstarken Rückraum der Münsterländer mit zunehmender Spieldauer immer weniger Raum zur Entfaltung gaben.
Auf der anderen Seite stand den Gelb-Blauen jedoch immer wieder Konstantin Madert im Tor des Tabellenvorletzten im Weg. „Wir sind gelassen genug geblieben. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment für ihren Einsatz über 60 Minuten aussprechen. Jeder hat seinen Teil beigetragen“, so Eblen. Dennoch hatte die HSG nach 20 Minuten und einigen Fehlern eine schwere Phase zu überstehen. Emsdetten war auf 11:8 davongezogen und konnte diesen Drei-Tore-Vorsprung bis kurz vor der Pause konservieren. Tim Jud, Fynn Beckmann und Tom Wolf hatten jedoch etwas dagegen und konnten den Rückstand bis zum Gang in die Kabine auf 14:15 verkürzen. Nun brach langsam die Phase an, in der viele aufgrund der äußerst kurzen Vorbereitungszeit nach zwei Wochen Wettkampfpause mit einem Einbruch der HSG rechneten. Stattdessen konterten die Gäste einen Zwei-Tore-Rückstand und gingen nach über sieben (!) torlosen Minuten auf beiden Seiten mit 22:21 in Front (49.).

Die Schlussphase war dann wie so oft in den letzten Wochen nichts für schwache Nerven. Vier Minuten vor Ultimo hieß es Vorteil Emsdetten und 25:23, zwei Minuten später stand alles wieder komplett auf Messers Schneide und es leuchtete 25:25 von der Anzeigetafel. Wie schon beim 25. Treffer vollendete schließlich Patrick Volz 14 Sekunden vor Schluss zum Konstanzer Glück nervenstark vom Siebenmeterpunkt und 26:26-Endstand, den Maximilian Wolf nach Ablauf der Spielzeit sicherstellte. Eblen: „Jeder Punkt ist wertvoll für uns. Für uns ist dieser eine Zähler vielleicht wichtiger, als er für Emsdetten ist. Das war Kampf bis zum Umfallen von den Jungs. Die Bereitschaft in den Zweikämpfen war ganz wichtig.“
Am Ende aber war vor allem die Freude über das Wichtigste an diesem besonderen Tag unter ganz besonderen Voraussetzungen groß: Zum Glück gab es keine schweren Verletzungen. Auf Freitag, 11. Juni, ist die Vorfreude nun ebenfalls schon riesengroß. Im nächsten Vier-Punkte-Duell gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn Wilhelmshaven können die HSG-Fans wieder für die gefürchtete heiße Atmosphäre in der Schänzle-Hölle sorgen.

Weitere Informationen unter: www.hsgkonstanz.de

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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