HSK kann in Backnang vor Publikum aufspielen - wenn auch in arg beschränkter Zahl
Echte Probe gegen den TV Oppenweiher am Samstagabend

HSG Soelfingen | Foto: Joschua Braum beim vollen Einsatz gegen Sölfingen. swb-Bild: Elser/ HSG
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Konstanz. Der bange Blick nach Stuttgart zur Landesregierung ging am Freitag mit einem blauen Auge für die Handball-Clubs in der 3. Liga aus. Geisterspiele sind in Baden-Württemberg vorerst vom Tisch und bis zu einer harten Obergrenze von 750 Zuschauern dürfen Sportveranstaltungen mit maximal 50 Prozent der Hallenkapazität weiter stattfinden. So werden sich für die Partie am Samstag, 20 Uhr (Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream), beim HC Oppenweiler/Backnang wieder einige HSG-Fans auf den Weg machen. Es gilt die 2G+-Regel. Tickets für das letzte Heimspiel der HSG Konstanz in diesem Jahr am 11. Dezember sind über www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Corona: Potenzieller Gefährder

Große Unsicherheit herrschte in den letzten Tagen, ob überhaupt noch Zuschauer in die Hallen kommen dürfen und wenn nicht, was das für Auswirkungen auf den Spielbetrieb dies haben würde. Doch dann war klar: Die HSG Konstanz tritt in Oppenweiler vor Zuschauern an. Trainer Jörg Lützelberger hat seiner Mannschaft davon jedoch nichts angemerkt, sondern ein Team beobachtet, das in dieser Hinsicht bereits in der letzten so schwierigen Spielzeit in der 2. Bundesliga mit fast ausschließlich Geisterspielen viele Erfahrungen gesammelt hatte. Ruhig und gelassen sei deshalb der Umgang mit der unklaren Lage. „Wir hatten dies schon vor der Saison besprochen und Corona als potenziellen Gefährder auf der Liste“, sagt er. „Wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen und an dem wir aktiv arbeiten können.“ Da sei eine Menge, versichert der 36-Jährige. Auch mit den schwierigen Rahmenbedingungen gelte es schnell und erfolgreich umzugehen.

Gegner mit Drang zum Tor

Insofern befindet sich der EHF-Mastercoach wie immer voll im Moment und intensiver Vorbereitung auf einen heißen Tanz in Oppenweiler. Auch wenn es die Tabelle aktuell nicht auf den ersten Blick hergibt, für Lützelberger ist das Duell beim Tabellensechsten ein Topspiel. Dafür sprechen sowohl die individuelle Klasse des Gegners als auch dessen gute Form mit zuletzt drei Siegen in Folge. Beeindruckend ist der Tordrang in den letzten Wochen: 38, 37, 39 Treffer legte der HCOB seinen Gegnern zuletzt ins Netz. Somit deutet alles auf ein attraktives, intensives und körperbetontes Spiel hin, denn in dieser Hinsicht haben die Württemberger ebenso einiges aufzubieten. Tobias Gehrke als starken Eins-gegen-Eins-Spieler, Ruben Sigle mit viel Torgefahr und guter Form aus dem Rückraum und starke Kreisläufer etwa. Schon im Hinspiel war der HC Oppenweiler/Backnang ein gefährlicher Gegner und es war Leon Grabenstein und dem hohen Tempo der HSG zu verdanken, dass sich die Gelb-Blauen schließlich mit 40:31 durchsetzen konnten.

Seit diesem Duell im September hat sich auf beiden Seiten viel getan. Lützelberger sieht sein Team auf einem anderen Niveau und „dass wir nun einiges besser machen. Ich sehe aber auch, dass im Hinspiel ein Peter Schramm dem Spiel seinen Stempel mit seiner Torgefahr und Präsenz aufgedrückt hat.“ Schramm wird wie Carlos Marquis, Christos Erifopouls und Moritz Ebert in diesem Jahr nicht mehr spielen können, dafür scheint ein Einsatz von Samuel Wendel wieder möglich zu sein. Damit tritt die HSG mit einer der jüngsten Mannschaften der Liga an, die durch den Einbau der beiden 19-jährigen Talente Gianluca Herbel und Jo Knipp sowie Lars Michelberger aus der U23 noch jünger wurde. Lützelberger, der diese Situation als Trainer der U23 des VfL Gummersbach aus der anderen Perspektive kennt, freut sich über die hohe Qualität und Quantität, die es ihm ermöglichen, erfolgreich zu improvisieren. Auf der Gegenseite ist Isaiah Klein wieder zurück. Eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte wird es für Lukas Köder. Von 2016 bis 2020 war der Rechtsaußen in Oppenweiler/Backnang aktiv.

Handschrift von Jörg Lützelberger

Spielanlage und Variabilität haben sich bei der HSG entwickelt und tragen die Handschrift von Jörg Lützelberger, der mit einem Lächeln gerne wieder einen seiner „Lützelschen Merksätze“ bemüht: „Wer das Tempo kontrolliert, kontrolliert das Spiel.“ Oppenweiler/Backnangs Trainer Matthias Heinecke hat hier wie schon im Hinspiel einen Plan: „Da muss man das Tempo mal verschleppen.“ Auf Konstanzer Seite war zuletzt deutlich zu sehen, dass die Schwächephasen kürzer waren als zu Saisonbeginn und das Niveau konstant über die volle Distanz hochgehalten werden konnte. Dieser Punkt wurde erfolgreich besprochen und der HSG-Coach hat „großes Vertrauen in meine Spieler. Sie wissen, was zu tun ist und haben oft die gleichen Ideen wie das Trainerteam.“ Gegenseitiges Vertrauen, das sich auszahlt. Reifer ist die HSG geworden, aber nicht weniger erfolgs- und torhungrig. Im vorletzten Spiel in diesem Jahr jedoch wird sie noch einmal auf eine echte Probe gestellt, die Serie mit bislang zwölf Siegen in zwölf Spielen.

- Andreas Joas

Autor:

Redaktion aus Singen

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