Andreas Jung enttäuscht von den H2-Konsultationen
"Wo Wasserstoff nicht ankommt, droht ganzen Regionen Rückschritt
Kreis Konstanz. "Die Bundesregierung drückt sich um eine Antwort zur konkreten Verteilung des Kernnetzes auf die Bundesländer und lässt mit ihren Ausführungen doch tief blicken. Sie muss jetzt umgehend volle Transparenz herstellen und dann das Wasserstoff-Kernnetz nachbessern", meint der Konstanzer Bundestagsabgeordnete Andreas Jung nach den Abschluss der Konsultationen zum Wasserstoff-Kernnetz, die am 6. August bereits abgeschlossen wurden.
"Laut des von den Fernleitungsnetzbetreibern am 22. Juli 2024 eingereichten Kernnetz-Antrags werden alle Bundesländer an das Kernnetz angebunden", antwortet die Bundesregierung weiterhin pauschal auf die Anfragen von Andreas Jung zur Region hier am Bodensee. Die Fakten sprechen für ihn eine andere Sprache.
"Es droht eine Nord-Süd-Schieflage. Weite Teile von Baden-Württemberg werden komplett abgehängt. Wichtige Industriezentren werden von den Wasserstoffleitungen nicht erreicht. Wasserstoff-Versorgung aber heißt Perspektive für eine klimaneutrale Industrie. Wo er nicht ankommt, droht ganzen Regionen Rückschritt", untermauert Jung hier nochmals seinen Kampf für den Anschluss der Region.
"Robert Habeck spricht von den „Autobahnen des Wasserstoffs“, bei uns kommen aber nicht einmal Feldwege an. Das ist untragbar: Unsere Region darf nicht abgehängt werden! Alle Wirtschaftszentren müssen angebunden werden. Wir liegen im Süden zwar am Rand von Deutschland, aber im Herzen Europas. Mit der Begründung für das „engmaschig geplante Netz im Nordwesten Deutschlands“ (Zitat Antwort BReg) offenbart Habecks Ministerium mit frappierender Offenheit die Einseitigkeit bei deutscher Infrastruktur und europäischen Partnerschaften auf Kosten von Süd und Ost."
Und: "Da ist ausschließlich von Importen aus Norwegen, Dänemark und den Niederlanden die Rede. Kein Wort zu Frankreich, Italien, Spanien, Portugal. Kein Wort zu Südeuropa und Osteuropa. Das ist eine krasse Nord-West-Schieflage zu Lasten von Süd und Ost. Kein Wunder: Die eigentlich vereinbarte Weiterführung der Pipeline von Barcelona nach Marseille Richtung Deutschland etwa wird immer wieder durch den Energie-Streit der Bundesregierung mit Frankreich torpediert."
Habecks Ministerium erkläre zudem, die regionale Ausgewogenheit werde erreicht, weil alle Bundesländer an das Kernnetz angebunden würden, so Jung weiter: "Das ist ein Treppenwitz: Man kann doch Stadtstaaten wie Hamburg oder Bremen nicht mit Flächenländern wie Baden-Württemberg, Sachsen oder Bayern vergleichen. Wenn Hamburg angebunden wird, ist es abgedeckt. Eine Anbindung Baden-Württembergs aber vor allem über wenige Verbindungen vom Rhein-Neckar-Raum zur Region Stuttgart wird unserer dezentralen Wirtschaftsstruktur nicht gerecht. Wichtige Industriezentren überall im Land machen unsere Stärke aus - und so leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Erfolg Deutschlands insgesamt. Das wollen wir auch weiterhin. Deshalb muss diese Infrastruktur der Zukunft auf unsere föderale Stärke ausgerichtet werden."
Die nur zweiwöchige Konsultation mitten in der Sommerpause lässt für Andreas Jung aber befürchten, dass das jetzt durchgezogen werden solle nach dem Motto „Augen zu und durch“. "Dem stellen wir uns klar entgegen", zeigt sich Andreas Jung weiter kampfbereit.
Quelle: Büro Andreas Jung MdB, Berlin, Frederik Schulz
Autor:Presseinfo aus Singen |
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