Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
„Wenn ich groß bin, schlag ich zurück“
Konstanz. Am Freitag, 25. November, ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Rund um diesen Gedenk- und Aktionstag laden auch im Landkreis Konstanz Akteurinnen und Akteure zu Veranstaltungen ein. Auftakt bildet die Vernissage zur Ausstellung „Wenn ich groß bin, schlag ich zurück“, am Montag, 14. November, um 18 Uhr im Landratsamt in Konstanz.
„Wenn ich groß bin, schlag ich zurück“ – so lautet der Titel einer Wanderausstellung des Frauen- und Kinderschutzhauses Konstanz, die in der Bodenseehalle des Landratsamtes Konstanz vom Dienstag, 15. November bis Freitag, 2. Dezember zu sehen ist. Vernissage ist am Montag, 14. November, um 18 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.
Ausgestellt werden grafisch umgesetzte Aussagen von Kindern, auch gemalte Bilder und gebastelte Modelle, die im kunsttherapeutischen Angebot des Frauen- und Kinderschutzhauses von Kindern im Alter von vier bis dreizehn Jahren entstanden sind. Der Titel der Ausstellung entstammt dem Satz eines Kindes, der dokumentiert, welche Rolle Gewalt in seinem Leben spielt: „Wenn ich groß bin, schlag ich zurück.“ Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Kunsttherapeutin Susanne Rodler, Mitarbeiterinnen der Einrichtung und der Grafikerin Leyla Mundjehasic konzipiert.
„Laut Statistik des Bundeskriminalamtes nahm im Jahr 2021 die Zahl der von Gewalt betroffenen Kinder weiter zu. Dies ist angesichts sinkender Straftaten insgesamt besonders besorgniserregend. Kinder sind Opfer sexualisierter und körperlicher Gewalt. Strafrechtlich und statistisch nicht erfasst sind die vielen Kinder und Jugendlichen, die Gewalt zwischen ihren Eltern miterleben müssen. Sie sind ebenfalls Opfer häuslicher Gewalt und müssen geschützt und begleitet werden. Das Frauen- und Kinderschutzhaus Konstanz bietet für Kinder wöchentlich Kunsttherapie im Atelier von Susanne Rodler an, die komplett aus Spendenmitteln finanziert wird“, so Regina Brütsch von der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Konstanz, Trägerin des Konstanzer Frauen- und Kinderschutzhauses.
Die Gewalt gegen Frauen in den verschiedensten Formen bleibt in Deutschland in den vergangenen Jahren konstant hoch. Mädchen und Frauen erleben Gewalt unabhängig davon, woher sie kommen, wie alt sie sind oder welchen Bildungsgrad und sozialen Status sie haben. „Das Thema benötigt nach wie vor die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und betroffene Frauen benötigen Menschen, die in ihrem Umfeld hin- statt wegsehen – die Dunkelziffer ist zu hoch“, so die Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Konstanz Petra Martin-Schweizer.
Sie ist auch Ideengeberin der Veranstaltung in Singen „Innehalten Zusammenhalten“. Am 25. November um 17 Uhr sind Personen aller Nationalitäten, Religionen, Menschen in verschiedensten Lebenslagen herzlich eingeladen, auf dem Herz-Jesu Platz ein Zeichen gegen den Krieg und die damit einhergehende sinnlose Gewalt zu setzen. „Wir tun dies auch für all die Frauen, die in unserem Land jeden Tag physischer und psychischer, zum Teil lebensbedrohender Gewalt ausgesetzt sind“, so Ute Seifried, Bürgermeisterin der Stadt Singen.
Am Freitag, 25. November laden das Frauen- und Kinderschutzhaus Konstanz und die Gleichstellungsbeauftragte Betroffene und Fachkräfte von 10 bis 13 Uhr zu einem Online-Workshop zu digitaler Sicherheit ein. Referentin ist Cordelia Moore, Beraterin zu geschlechtsspezifischer digitaler Gewalt. Weitere Informationen und die Zugangsdaten gibt es unter gleichstellung@LRAKN.de.
Im gesamten Landkreis sind über den ganzen Monat November an vielen Standorten Großplakate zu „Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen“ zu sehen, ebenso in den regionalen Bussen im Landkreis. Dies ist eine Aktion des Landkreises Konstanz in Kooperation mit Sicherer Landkreis e.V. als Zeichen, dass der Landkreis keine Gewalt gegen Frauen akzeptiert.
Überregionale Hilfestellen für Mädchen und Frauen und Hilfestellen im Landkreis Konstanz, Informationen zum Thema und zu Veranstaltungen rund um den Aktionstag sind auf www.LRAKN.de/nulltoleranz oder auf Anfrage unter gleichstellung@LRAKN.de erhältlich.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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