Erste Zertifikate übergeben
Weiter "Helfende Hände" für die Sonnenenergiewende gesucht

Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz mit Noel-Elija Hubmann, einer ersten "Helfenden Hände" der gleichnamigen Aktion bei der Zertifikatsübergabe zusammen mit Georg Hiltner, Geschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz. | Foto:  Petra Schlitt-Kuhnt, HWK KN
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  • Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz mit Noel-Elija Hubmann, einer ersten "Helfenden Hände" der gleichnamigen Aktion bei der Zertifikatsübergabe zusammen mit Georg Hiltner, Geschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz.
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Singen. Im vergangenen Jahr gingen im Landkreis Konstanz über 50 Prozent mehr Photovoltaikanlagen in Betrieb als im vorausgehenden Jahr. Ein Großteil davon wurde an Gebäuden und insbesondere auf Dachflächen installiert. Ökologisch sehr sinnvoll, doch mit hohem Arbeitsaufwand verbunden. Die Installationsbetriebe klagen über zu wenig Fach- und Hilfskräfte, und suchen auf vielfältigen Wegen nach Mitarbeitenden, um die Auftragsanfragen abarbeiten zu können.

Der gesellschaftliche Wandel in der Einstellung zur Arbeit erfordert Kreativität bei den Arbeitgebern. Im Kreis Konstanz tragen die Nähe zur Schweiz und die hohen Lebenshaltungskosten zusätzlich zur Personalknappheit in handwerklichen Betrieben bei. Um die Energiewende voranzubringen, unterstützt auch die Energieagentur bei der Suche nach Mitarbeitenden.

„Um die Energiewende zu stemmen, müssen wir den Zubau umweltfreundlicher Stromerzeugungsanlagen weiter beschleunigen. Viele dezentrale Stromerzeugungsanlagen sichern unsere Versorgung. Doch woher die hierzu erforderlichen Kräfte nehmen?“, so Gerd Burkert, Geschäftsführer der gemeinnützigen Energieagentur Kreis Konstanz. Seine Idee war es, den Fachkräftemangel in den klimaschutzrelevanten Handwerkerberufen zu thematisieren, und gemeinsam mit der Handwerkskammer daran zu arbeiten. Wie können junge Menschen für die zukunftssicheren Jobs im Handwerk begeistert werden?
Eine Umfrage in ganz Baden-Württemberg zur Personalsituation in Photovoltaikinstallationsbetrieben brachte die Erkenntnis, dass viele Betriebe neben den gut ausgebildeten Fachkräften durchaus Helferinnen und Helfer dringend suchen. Oftmals fallen Tätigkeiten mit an, bei denen es auf jede Hand ankommt. Auch ungelernte Hilfskräfte können mit entsprechender Anleitung durchaus die erfolgreiche Umsetzung beschleunigen. „Die Rückmeldung der durch Fördermittel im Rahmen des Photovoltaiknetzwerk Baden-Württemberg ermöglichten Umfrage zeigte: Ein paar Wochen sollten die Hilfskräfte schon unterstützen können“, so Solarfachberater Achim Horn, ebenfalls bei der Energieagentur tätig. „Je länger, umso sinnvoller können sie in den Betrieben mitarbeiten. Und idealerweise verfügen die helfenden Hände über einen Führerschein. Insbesondere in den noch schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebundenen ländlichen Gebieten ist es sonst schwierig für die Betriebe, Mitarbeitende zu finden, die pünktlich in ihrem Team im Betrieb oder auf der Baustelle sein können“.
Wer Zeit hat, einen Ferienjob sucht, konjunkturbedingt befristet freigestellt ist, ein SchülerInnenpraktikum sucht oder einen Nebenjob als Studierende und ähnlichem ist in vielen Firmen willkommen. Oftmals bekommen Menschen durch Reinschnuppern in ein Berufsfeld dann die Lust, sich in diesem Bereich stärker zu engagieren, vielleicht auch auf eine Aus- oder Fortbildung in diesem spannenden Berufsfeld.
„Wir wollen vor allem junge Menschen in der Berufsorientierungsphase das Projekt Energiewendehelfer ans Herz legen. Viele machen sich Gedanken über den Klimawandel. Da kann es erfüllend sein, mit den eigenen Händen für eine Verbesserung beizutragen,“ sagt Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz. Ein Praktikum als Energiewendelfer oder –helferin könne außerdem ein gutes Sprungbrett in eine handwerkliche Ausbildung sein. „Das Handwerk ist die erste Adresse, wenn es um Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeinsparung geht. Und die Zukunftsperspektiven mit einer Ausbildung oder gar einem Meistertitel in den klimarelevanten Berufen sind hervorragend“, betont Hiltner.

Die ersten beiden „EnergiewendehelferInnen“ haben zwischenzeitlich ein Zertifikat über die Teilnahme erhalten. „Auf den Dächern Module montieren ist für mich wie Sport“, resultierte Noel-Elija Hubmann, der sich als Erster zur Mithilfe angemeldet hatte. In den ersten Tagen war es wirklich sportlich. Die ungewohnte Tätigkeit ließ Muskeln spüren, die selbst im intensiven Fitnesstraining zu kurz kommen. Daneben war das Arbeiten im Team eine gute Erfahrung. Schnell zeigt sich, wer welche Arbeitsschritte besonders gut beherrscht, und worauf man besonders achten muss. Auch Rosalie Rieger meldete sich als helfende Hand. Sie half unter anderem bei Montage des Wechselrichters und dem Anschluss an das Stromnetz, damit später der Solarstrom auch im Haus genutzt werden kann und weniger Strom eingekauft werden muss. Die Fachbetriebe sind verantwortlich dafür, dass die für die Montage erforderliche Arbeitssicherheit gewährleistet ist, beispielsweise durch ein für den Montagezeitraum aufgestelltes Gerüst und entsprechende Sicherheitskleidung.
Wer als "Helfende Hände" mitmachen und dadurch die Energiewende beschleunigen möchte, den unterstützt die Energieagentur bei der Vermittlung in einen Handwerksbetrieb. Einfach kurz unter www.ea-kn.de im Segment Privatpersonen melden.

Photovoltaik-Netzwerk Hochrhein-Bodensee

Das Photovoltaik-Netzwerk wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg finanziell unterstützt. Fachleute der Energieagentur Kreis Konstanz informieren Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen über den Nutzen, über die Technologie und schätzen die Wirtschaftlichkeit ab.
Photovoltaik-Anlagen liefern in der Regel 30 Jahre und länger Strom. Meist haben sie sich schon nach rund zehn bis 15 Jahren finanziell ausgezahlt. Strom aus der Sonne reduziert damit die Strombezugskosten dauerhaft und trägt zu Klimaschutz und Versorgungssicherheit bei. Mehr unter: photovoltaik-bw.de/regionale-pv-netzwerke

Quelle: Energieagentur Landkreis Konstanz, Hans-Joachim Horn

Gerd Burkert, Geschäftsführer der Energieagentur Kreis Konstanz mit Noel-Elija Hubmann, einer ersten "Helfenden Hände" der gleichnamigen Aktion bei der Zertifikatsübergabe zusammen mit Georg Hiltner, Geschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz. | Foto:  Petra Schlitt-Kuhnt, HWK KN
Auch Rosalie Rieger war gleicht zum Start in die Aktion mit dabei und bekam dafür das "Helfende Hände"-Zertifikat. | Foto: Petra Schlitt-Kuhnt / HWK KN
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Presseinfo aus Singen

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