Ein Kriegsdrama mit Soldaten aus der Region
"Tod im Winterbergtunnel" als Ausstellung

Das Plakatmotiv der Ausstellung mit einem der aufgefundenen Helme aus dem Tunnel. | Foto: Landratsamt KN/ Elias Siebert
  • Das Plakatmotiv der Ausstellung mit einem der aufgefundenen Helme aus dem Tunnel.
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Konstanz. Das Landratsamt Konstanz zeigt vom 4. bis 28. Oktober die Wanderausstellung „Tod im Winterbergtunnel. Eine Tragödie im Ersten Weltkrieg“. Zum Eröffnungsabend am 30. September um 19 Uhr im Landratsamt Konstanz, den das Landratsamt gemeinsam mit dem Bezirk Südbaden des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausrichtet, ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Am 4. Mai 1917 wurden im Winterbergtunnel bei Craonne in Nordfrank­reich etwa 100 bis 150 Soldaten vornehmlich des badischen Reserveinfan­terieregiments 111 verschüttet. Ihre Leichen wurden nie geborgen, da die Eingänge verschüttet und ihre Lage nicht mehr bekannt war. Erst im Jahr 2020 wurde der Eingang des Tunnels wiederentdeckt. Die Wiederentde­ckung des Stollens und die Bergung erster Leichname von Verschütteten stießen auf großes Interesse der Öffentlichkeit. Auch die lokale Presse berichtete immer wieder vom Fortgang der Arbeiten und dem Schicksal der Soldaten, von denen viele aus der Gegend um Stockach und Konstanz stammten.

Die deutsch-französische Wanderausstellung des Landesarchivs Baden-Württemberg rekonstruiert die damaligen Geschehnisse und erzählt vom Schicksal der betroffenen Menschen. Noch ist die Situation offen. Können und sollen die Toten geborgen werden? Wie könnte eine Gedenkstätte für sie aussehen? Für diese Diskussion will die Ausstellung die Grundlagen schaffen und solide Informationen bereitstellen.

Nachdem die Ausstellung in Karlsruhe zu sehen war, wird sie nun in Kon­stanz und damit in der Region gezeigt, in der viele der Regimentssoldaten rekrutiert worden waren. Anschließend wird die Ausstellung in Frankreich und Belgien zu sehen sein. Unterstützt wird das Projekt vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der auch erste Grabungsfunde zur Verfügung gestellt hat.

Zur Ausstellungseröffnung am 30. September um 19 Uhr lädt das Landrats­amt Konstanz gemeinsam mit dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge herzlich ein. Es werden reden: der Erste Landesbeamte Philipp Gärtner, der Bezirks­vorsitzende des Volksbunds Frank Hämmerle und der Leiter des badischen Generallandesarchivs Karlsruhe Prof. Wolfgang Zimmermann. Der Kurator der Ausstellung Dr. Rainer Brüning wird anschließend in seinem Vortrag die Geschehnisse am Winterbergtunnel schildern, von den Hintergründen, den Forschungen und den jüngst erfolgten Ausgrabungen berichten.

Begleitend zur Ausstellung findet am 20. Oktober um 19.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamts ein Vortragsabend statt. Der Konstanzer His­toriker Dominik Hügel, Direktor des Napoleonmuseums Arenenberg und aus­gewiesener Experte für die Konstanzer Militärgeschichte, wird an diesem Abend über die Verbindungen von Stadt und Region zu den badischen Regimentern, die in Konstanz beheimatet waren und im Ersten Weltkrieg kämpften, sprechen. Auch zu diesem Vortrag ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung „Tod im Winterbergtunnel“ kann vom 4. bis 28. Oktober im Landratsamt Konstanz zu den üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden: Montag bis Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.

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Presseinfo aus Singen

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