Aktionsbündnis ohne gesprochene Worte
Stiller Protest in Schwarz und Rot gegen den Völkermord in Gaza

Ganz still, in schwarzer Kleidung und einer schwarzen Maske mit einem roten X wie umgehängten Plakaten führte das Aktionsbündnis Gaza am Samstag eine Mahnwache auf der Marktstätte durch. | Foto: Ed Kurdy
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  • Ganz still, in schwarzer Kleidung und einer schwarzen Maske mit einem roten X wie umgehängten Plakaten führte das Aktionsbündnis Gaza am Samstag eine Mahnwache auf der Marktstätte durch.
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Konstanz. Aktive des Bündnis Rettet Gaza mahnten mit einer stillen Aktion auf der Konstanzer Marktstätte den fortschreitenden Völkermord in Gaza an, sowie die Deutsche Unterstützung desselben. Mit der Veranstaltung wollten die OrganisatorInnen, sowohl auf die katastrophale Situation in Gaza aufmerksam machen, als auch auf die kürzlich erschienenen UN-Berichte, die systematische Folter in israelischen Gefängnissen beobachtet hatten.

Rund 10 Menschen, alle ganz in Schwarz gekleidet, versammelten sich am vergangenen Samstag mit Bannern und Plakaten um auf den weiter fortschreitenden israelisch verübtem Völkermord an den Palästinenser im Gaza aufmerksam zu machen.
Auf den Plakaten zu lesen „Eine ganze Bevölkerung wird von Israel mit deutscher Hilfe ausgehungert“ oder das englisch Äquivalent von: „Israel foltert UN-Angestellte – Refinanziert UNRWA jetzt“ und „Eure Stille ist laut. Waffenstillstand jetzt.“ Aufgerufen zur stillen Aktion hatte das Bündnis Rettet Gaza Konstanz.

Die Teilnehmenden verstreuten sich in kleinen Grüppchen mit den umgehängten Plakaten auf der Konstanzer Marktstätte. Neben den Bannern blieb die Mahnwache fast unheimlich still. Weiter verstärkt wurde dieser Effekt durch das Tragen von schwarzen Masken über dem Mund, markiert mit rotem X. Die Stille und die Masken waren eine Anspielung auf die Stille in der westlichen Medienwelt, als Antwort auf mehrere UN-Berichte die über systematische Folter, Vergewaltigung und anderer sexualisierter Verbrechen in Israelischen Gefängnissen berichteten. Die Berichte beschrieben, so die Veranstalter, eine institutionalisierte Praxis von horrenden Menschenrechtsverbrechen, die israelische AufseherInnen in den Gefängnissen verübten.

Die Dokumente, die sich in erste Linie auf Berichte von ehemaligen Insassen stützen berichteten in mehreren Fällen davon, dass Insassen zu Tode gefoltert sein sollten. Frauen und Männer berichteten von Vergewaltigung und anderen sexualisierten Übergriffen. Und alle Gefangenen berichteten von konstanter, lebensbedrohlichen Demütigungen. Mehrere Menschen sollen in Käfigen draußen, bei Wind und Regen gehalten worden sein. Insassen waren tagelang die Hände hinterm Rücken gefesselt, die Augen verbunden. Es gab nahezu kein Essen, keine Toiletten, keine Hygiene.

Trotz mehrerer, übereinstimmender Berichte, war in deutschen Leitmedien nahezu keine Notiz der Verbrechen zu lesen, monieren die Veranstalter. Durch die fehlenden Berichterstattung, versuche die Pressewelt Opposition zum Völkermord zu verhindern, so die Anklage: „In Deutschland erleben wir eine extrem einseitige Berichterstattung, in der die zahlreichen gut dokumentierten israelischen Verbrechen nahezu keine Beachtung finden“, erklärt Marc Baumlin des Aktionsbündnisses. „Dadurch, dass die Bevölkerung eines Landes, das den Völkermord aktiv unterstützt, im Dunklen darüber gelassen wird, welches Monster hier eigentlich hochgerüstet wird, versucht die Pressewelt Zustimmung zum Völkermord zu schaffen.“

Auch abseits der fehlenden Berichterstattung über israelische Folter und sexuelle Übergriffe, zeigten sich die Veranstalter extrem frustriert von der deutschen Berichterstattung: „Anstatt einer kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Rolle in diesem Völkermord, lesen wir täglich unkritische, unreflektierte Berichte über den PR-stunt, dass die Bundeswehr jetzt einzelne Essenspakete über die Luft auf Gaza wirft. Als ob diese marginalen Mengen irgendetwas daran ändern werden, dass die Bewohner Gazas gerade verhungern. Und anstatt die tatsächlichen Hebel zu beleuchten, wie Deutschland Druck auf Israel ausüben könnte, diesen Völkermord zu stoppen, zum Beispiel in dem es aufhört die Panzermunition dazu zu liefern, lesen wir nur vage Berichte, dass der Krieg nicht in Deutscher Hand liegt.“, beschwerte sich Khalid Kashmiri vom Aktionsbündnis.

Die OrganisatorInnen der Mahnwache fordern, ein Ende der deutschen Waffenexporte und ein Ende der diplomatischen Unterstützung, mit denen die Bundesregierung die Israelischen Kriegsverbrechen unterstützt. Zudem müsse es Konsequenzen in den Chefetagen der Medienwelt geben, als Reaktion auf diese versteckte Unterstützung zum Völkermord.

„Nach so kolossalen Fehlern in den Berichterstattung können wir nicht einfach so tun, als ob nichts passiert wäre. Zehntausende Menschen sind bereits getötet worden, unter anderem wegen einer fehlenden kritischen Berichterstattung. Diese tendenziös Berichterstattung muss personelle und strukturelle Konsequenzen haben.“, so Ed Kurdy von Rettet Gaza Konstanz.

Quelle: Aktionsbündnis Rettet Gaza, Manuel Oestringer

Autor:

Presseinfo aus Singen

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