IG-Bau sieht Bedarf für viel mehr Kontrollen
Singener Zoll leitete 13 Verfahren gegen Firmen ein

Zoll soll unsaubere Machenschaften stärker ins Visier nehmen: Die IG BAU fordert einen größeren Kontrolldruck, um Mindestlohnbetrug und Mindestlohntricksereien aufzudecken. | Foto: IG Bau / Tobias Seifert
  • Zoll soll unsaubere Machenschaften stärker ins Visier nehmen: Die IG BAU fordert einen größeren Kontrolldruck, um Mindestlohnbetrug und Mindestlohntricksereien aufzudecken.
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Kreis Konstanz. Mindestlohn-Prellerei aufgedeckt: Das Hauptzollamt Singen, das auch für den Landkreis Konstanz zuständig ist, hat im vergangenen Jahr nur 13 Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil Unternehmen entweder den gesetzlichen Mindestlohn oder bestehende Branchenmindestlöhne unterschritten, gar nicht oder zu spät gezahlt haben. Als Folge der kriminellen Praktiken wurden rund 23.000 Euro Verwarnungs- und Bußgelder verhängt. Das teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.

Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf eine Erhebung des Bundesfinanzministeriums für den Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup (SPD), der auch Mitglied im Finanzausschuss des Parlaments ist. Zum Vergleich: 2021 leitete das Hauptzollamt Singen insgesamt 7 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Betrugs und der Trickserei bei Mindestlöhnen ein. Die Höhe der Verwarn- und Bußgelder lag bei rund 34.000 Euro.

„Auch wenn sich der überwiegende Teil der Unternehmen gesetzestreu verhält: Insbesondere auf dem Bau gibt es immer wieder ‚schwarze Schafe‘. So hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Singen im vergangenen Jahr lediglich 3 Verfahren wegen Mindestlohnverstößen auf Baustellen eingeleitet“, so Ilse Bruttel.

Für die Bezirksvorsitzende der IG BAU Südbaden sind die Ermittlungsverfahren nur die „Spitze des Eisbergs“. Die tatsächlichen Zahlen dürften, so die Einschätzung von Ilse Bruttel, weitaus höher sein. „Die Zahl der Mindestlohn-Kontrollen ist zu niedrig. Das Risiko, erwischt zu werden, ist für Mindestlohnbetrüger viel zu gering. Hier muss es einen stärkeren Kontrolldruck geben. Deshalb sollte der Zoll auch im Landkreis Konstanz noch mehr Präsenz zeigen. Dafür ist allerdings entscheidend, dass die FKS zusätzliches Personal bekommt“, so die Bezirksvorsitzende.

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Presseinfo aus Singen

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