Konstanz, Singen und Radolfzell stellten gemeinsam den Neustart vor
»Regelbetrieb« mit Betriebsanleitung
Kreis Konstanz. Heftig gearbeitet wird in diesen Tagen in den meisten Kommunen noch an der Vorbereitung zur Öffnung von Kinderhäusern und Krippen im »Regelbetrieb«. Das bedeutet, dass alle Kinder, die vor der Corona-Krise schon im Kindergarten waren, nun wieder Wochentags betreut werden können.
Auf »Betreut« legte Singens Bürgermeisterin Ute Seifried am Dienstag in einer gemeinsamen Medienkonferenz der Städte Konstanz, Radolfzell und Singen wert. Angesichts des hohen Aufwands für hygienische Konzepte, was auch andere Gruppenkonzepte zur Folge hat, stünde frühkindliche Bildung erst einmal hintenan. Aber jetzt sei wirklich erst mal wichtig, dass die Kinder überhaupt zusammen kommen dürfen. Dazu findet derzeit ein recht reger Austausch mit den Eltern statt, die über die aktuellen Änderungen für ihren Kindergarten informiert werden, sagte Leonie Braun, Abteilungsleiterin für die Kitas bei der Stadt Singen. Fragen wird es zuhauf geben, denn jeder Kindergarten wird eine andere Lösung für hygienische Konzepte finden müssen, weil die Gruppen ja getrennt bleiben sollten. »Das ist für uns in Radolfzell eine große Umstellung, weil wir hier sehr auf offene Gruppen gesetzt haben«, so Monika Laule.
Auch in Konstanz – die Stadt hat über 50 Kitas und Kinderkrippen – freut sich Soziamtsleiter Alfred Kaufmann auf die Öffnung, das sei auch beim Personal spürbar. Auch dort muss derzeit viel mit den Eltern kommuniziert werden, weil es viel zu erklären gibt. Zum Beispiel, dass die Kinder zwar in getrennten Gruppen bleiben sollen, aber kein Abstandsgebot einhalten müssen. Das müssen die Erwachsenen aber wiederum, und bei Kitas mit kleinerem Foyer dürfen die Eltern nicht mal mit hinein.
Auch die Verpflegung der Kinder wird höchst aufwändig. Wenn es drei Gruppen für eine Mensa gäbe, würde das auch drei Stunden in Anspruch nehmen.
Angst vor Infektion
Groß ist nach wie vor die Angst vor einer eingeschleppten Corona-Infektion. Auch dafür gilt es Konzepte parat zu haben, die mit der Schließung einzelner Einrichtungen beginnen, und je nach den Kontakten auch größere Wellen schlagen könnten.
Chance zur Reform der Ausbildung
Der Konstanzer Bürgermeister Andreas Osner sieht in der akuellen Situation auch eine Chance, die Ausbildung für Erzieherinnen zu reformieren- auch um endliche ein Instrument gegen den Personalmangel zu bekommen. Gerade in den letzten Monaten sei das Ansehen der Erzieherinnen enorm gestiegen, jetzt solle man aber auch Geld in der Ausbildung verdienen, meinte Osner.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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