Bundesweiter Aktionstag von »ver.di« für bessere Bedingungen in den Pflegeberufen
Pausen-Streik des Klinikpersonals am Dienstag

Streik Verdi | Foto: Schon seit Jahren ziehen sich der Konflikt zwischen der Gewerkschaft Ver.di und den Arbeitgebern im Gesundheitswesen über die Grenzen der Belastung für Pfegepersonal hin. Das Bild entstand bei einer Kundgebung vor dem Klinikum Radolfzell vor zwei Jahren.
  • Streik Verdi
  • Foto: Schon seit Jahren ziehen sich der Konflikt zwischen der Gewerkschaft Ver.di und den Arbeitgebern im Gesundheitswesen über die Grenzen der Belastung für Pfegepersonal hin. Das Bild entstand bei einer Kundgebung vor dem Klinikum Radolfzell vor zwei Jahren.
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Kreis Konstanz. Beschäftigte der Kliniken Konstanz, Singen, Radolfzell, Tuttlingen sowie das ZfP Reichenau werden am Dienstag 19. September, im Rahmen des bundesweiten »Aktionstags Pause« von ver.di auf die Überlastung und mangelhafte Personalausstattung in den Krankenhäusern aufmerksam machen.

»Wir rufen die Beschäftigten dazu auf, sich an diesem Tag ihre gesetzlich zustehenden Pausen zu nehmen. Sie müssen sich von ihrer belastenden Arbeit erholen und machen zugleich deutlich: Die Gesetze zum Arbeits- und Gesundheitsschutz gelten auch in Krankenhäusern«, erklärte Sylvia Nosko von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Montag.

Im Klinikalltag seien ungestörte Pausen aufgrund fehlender Stellen und steigender Patientenzahlen oft nicht mehr möglich. Dabei stehe jedem Beschäftigten laut Arbeitszeitgesetz (§4) ab einer Arbeitszeit von sechs Stunden eine Ruhepause von 30 Minuten zu, bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden eine Pause von 45 Minuten. Es könne nicht angehen, dass diejenigen, die kranke Menschen pflegen und betreuen, aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen selbst krank werden, so Sylvia Nosko weiter, die ankündigte, dass es an diesem Tag in den genannten Kliniken zu Störungen und Engpässen bei der Versorgung kommen könnte. Für Beschwerden sei die Klinikleitung der richtige Adressat.

Der Aktionstag ist Teil einer bundesweiten Bewegung für mehr Personal und Entlastung in den Krankenhäusern. ver.di fordert verbindliche Personalvorgaben per Gesetz, die für alle Krankenhausbereiche gelten sollen. Die Bundesregierung hat Personaluntergrenzen für sogenannte pflegesensitive Bereiche auf den Weg gebracht. Aus Sicht von ver.di ist Pflege immer sensitiv, weshalb die noch zu erarbeitenden Vorschriften alle Pflegebereiche abdecken müssen und auch nur ein erster Schritt sein können. Die Personalausstattung müsse sich am konkreten Pflegebedarf der Patientinnen und Patienten orientieren, so die Gewerkschaft.
Getrennt davon hat ver.di einige Krankenhäuser in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik zu Verhandlungen über einen »Tarifvertrag Entlastung« aufgefordert. Damit will die Gewerkschaft unter anderem eine Mindestpersonalausstattung sowie Regelungen zum Belastungsausgleich durchsetzen, falls diese tarifvertraglichen Vorgaben nicht eingehalten werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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