Seit Umstellung vor einem Jahr viele Anregungen eingegangen
Parken im "Paradies" wird modifiziert
Konstanz. Vor einem Jahr wurde die Parkraumbewirtschaftung im Paradies umgestellt. Seitdem sind bei der Stadt einige Verbesserungswünsche eingegangen. Wie vereinbart hat die Verwaltung inzwischen geprüft, ob die durch die Umstellung gesteckten Ziele erreicht wurden.
Zum 1. August 2016 wurde die Parkraumbewirtschaftung im Stadtteil Paradies neu geordnet. Die Parkzonen zwischen Europastraße und Laube wurden nutzerorienterter eingeteilt, die Beschilderung auf ein übersichtliches Maß reduziert. Ziel des neuen Konzeptes war und ist die Stärkung des Bewohnerparkens in diesem Bereich. Aus der Bevölkerung sind mit der Umstellung zahlreiche positive Rückmeldungen eingegangen, die von einer Entspannung der Parksituation für Anwohner und zurückgegangenem Parksuchverkehr berichten. Daneben gab es auch einige Vorschläge, in denen Nachbesserung gewünscht wurden. Knapp ein Jahr nach Umstellung der Parkraumbewirtschaftung hat die Stadtverwaltung dem Technischen und Umweltausschuss nun die Auswertung vorgelegt.
Die eingegangenen Verbesserungsvorschläge wurden von Seiten der Verwaltung geprüft und kommentiert. Diese Einschätzungen der Verwaltung sind in der Sitzungsvorlage zum TUA am 18.07.2017, in dem das Thema öffentlich besprochen wurde, abrufbar. Bei der Prüfung der Änderungsvorschläge wurde in erster Linie darauf geachtet, das große Parkraumkonzept nicht wieder durch viele kleine Einzellösungen zu verkomplizieren. Festgehalten wurde an den Zielen, das Bewohnerparken nicht durch zusätzliche Optionen für Besucher aufzuweichen und den Parksuchverkehr möglichst gering zu halten.
Aus dem Gebiet westlich der Europastraße gingen Meldungen ein, dass der Parksuchverkehr durch die neue Parkordnung zugenommen habe. Weil die Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung gefordert wurde, hat die Verwaltung dieses Gebiet verstärkt in den Fokus genommen. In diesem Bereich gibt es 254 Wohneinheiten und 348 Stellplätze, d.h. der Bedarf an Stellplätzen kann weitgehendst auf privater Fläche abgedeckt werden und muss nicht im öffentlichen Straßenraum zur Verfügung gestellt werden - davon ausgehend, dass Stellplätze nicht anderweitig genutzt werden. Es wurde auch untersucht, wie viele „Fremdparker" tatsächlich vor Ort sind. Ergebnis des Abgleichs der Kennzeichen mit dem Wohnort der Fahrzeughalter war, dass 80 bis 90 Prozent der Parkenden Anwohner mit Erstwohnsitz im Gebiet sind. 70 Prozent der Halter sind sogar direkt in der Fischenzstraße gemeldet, darunter teils auch Studierende mit auswärtigen Kennzeichen oder Firmenfahrzeuge.
Da westlich der Europastraße eine deutlich höhere Anzahl an Stellplätzen und Garagen auf den Grundstücken zur Verfügung steht als beispielsweise im restlichen Paradies, sind die rechtlichen Grundlagen zur Einführung eines Bewohnerparkgebietes nicht gegeben. Es gibt auf den Grundstücken im Schnitt sogar mehr Stellplätze, als genutzt werden.
Auch wenn es rechtlich möglich wäre, wäre eine Bewohnerparkzone hier keine Verbesserung: In einem Bewohnerparkgebiet dürfen werktags von 9-18 Uhr nicht mehr als 50 Prozent und in der übrigen Zeit nicht mehr als 75 Prozent der Stellplätze für Bewohner ausgewiesen werden - weniger als derzeit genutzt werden. Auch das Parken von Besuchern der Bewohner wäre dann nicht mehr zulässig. Zudem wären Stellplatzmarkierungen notwendig, die die generelle Anzahl an Stellplätzen im Vergleich zum jetzigen Stand noch einmal deutlich reduzieren würden.
Die Stadtverwaltung hat in der Sitzung des Technischen und Umweltausschusses am 18. Juli 2017 aber zugesagt, das Gebiet weiterhin im Blick zu behalten und gegebenenfalls nach alternativen Lösungen zu suchen, um Fremdverkehr zu reduzieren.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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