Sammlung stellt Reisebilder aus fünf Jahrhunderten
»On the Road« im Wessenberghaus
Konstanz. Reisen – schon immer waren Menschen unterwegs, um fremde Länder und unbekannte Orte zu erkunden. Vor allem Künstler begaben und begeben sich gern auf Entdeckungstour, und ihre Motivation zum Aufbruch war und ist so vielfältig wie die Kunst selbst. Den einen treibt die Sehnsucht nach einer besseren Welt, den anderen der Wunsch, den idealen Ort für das perfekte Bild zu finden. Neugier und der Hunger nach Inspiration verführen zum Aufbruch ins Unbekannte, aber auch die Suche nach dem eigenen Ich, dem dagegen mancher nur allzu gern entfliehen möchte.
Die Ausstellung »On the Road«, die vom 11. Mai bis 1. September gezeigt wird, beginnt im 16. Jahrhundert mit Romansichten von Giovanni Battista Piranesi. Die Popularisierung von Reisezielen durch literarische Schilderungen weckte seit dem 18. Jahrhundert das Bedürfnis, diese fremden Orte selbst zu erkunden. Italien zum Beispiel war für seine Kunstschätze bekannt; für einen Künstler war eine Studienreise in „das Land, wo die Zitronen blühen“ lange Zeit ein Muss. Dank zunehmender Technisierung ließen sich entfernte Ziele bald leichter und schneller erreichen, eine Entwicklung, die bis heute anhält. Doch nicht immer muss man in die Ferne ziehen, um Neues zu entdecken: Auch im Kopf lassen sich wunderbare Streifzüge unternehmen, denn der Phantasie sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Und ist nicht das Leben selbst ein fortwährendes Aufbrechen zu neuen Ufern mit unbekanntem Ziel?
Die Sommerausstellung, die bis auf wenige Leihgaben Werke aus der eigenen Sammlung präsentiert, ergründet das Reisen und Unterwegssein in seinen vielfältigen Facetten und versammelt rund 70 Gemälde, Graphiken und Photographien von bekannten, aber auch weniger berühmten Künstlern aus vier Jahrhunderten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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