Grüne-Spitzenpoiltikerin gibt sich kämpferisch
»Ohne Ökologie ist alles nichts«

Katrin Göring-Eckart | Foto: Die Grüne Spitzenpolitikerin Katrin Göring-Eckart gab sich neun Tage vor der Bundestagswahl kämpferisch. swb-Bild: stm
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Konstanz. Die Grüne Spitzenkandidatin für die Bundestagwahl Katrin Göring-Eckardt wirkt bei ihren Reden meist zurückhaltend. Bei der Town-Hall-Veranstaltung am Freitag vor etwa 200 Interessierten im Konstanzer Restaurant »Terracotta« gab sie sich kämpferisch und wirkte gerade bei ihrem flammenden Plädoyer für eine richtungsweisende Wahl in neun Tagen überzeugend. Es gebe keine vier Jahre Aufschub mehr angesichts von Artensterben, Klimakrise und dem unsäglichen Auftreten der AfD von Höcke bis Gauland, machte Göring-Eckart klar. Man wähle am 24. September jene Demokratie, die man wolle.

Als Höhepunkt des Wahlampfes von Grünen-Bundestagskandidaten Martin Schmeding zeigte Göring-Eckart zudem auf, dass »ohne Ökologie alles nichts ist«. Denn auch sozialpolitische Fragen seien hiervon betroffen. Als unverrückbare Positionen für die Grünen bei möglichen Koalitionsverhandlungen nannte die Spitzenpolitikerin den Ausstieg aus den 20 dreckigsten Kohlekraftwerken, dem Ende der Massentierhaltung und der Umstieg auf E-Mobilität. Dann könne sie sich sogar, auch wenn sie noch schlecht schlafe, sogar Gespräche mit CSU-Chef Horst Seehofer vorstellen. Denn Göring-Eckart »träumt« nicht nur von der drittstärksten Kraft im neuen Bundestag, sondern die Grüne will kraftvoll Regierungsverantwortung übernehmen.

Immer wieder stichelte sie bei ihren Antworten auf die Fragen bei der Town-Hall-Veranstaltung gegen FDP-Chef Christian Lindner. Horst Seehofers Forderung nach einer Obergrenze bezeichnete sie gar als »Verfassungsverletzung«. Scharf kritisierte Göring-Eckart auch den »Deal« der Bundesregierung mit Libyen, den »Waffendeal« mit dem Tschad und der Türkei, um der Flüchtlingsproblematik Herr zu werden. Dies habe nichts mit Menschlichkeit zu tun. Sie plädierte für ein großzügiges Kontingent sowie ein Einwanderungsgesetz. Der Nachzug gehört für die Grüne-Spitzenpolitikerin zwingend zur Integration. Beim Thema Türkei schlug sie scharfe Töne an: Erdogan träfe nur finanzielle Einschnitte. Deshalb dürfe kein Geld mehr durch Hermes-Bürgschaften und für den »Flüchtlingsdeal« fließen sowie keine Waffenexporte gebilligt werden, forderte sie.

Zudem will Göring-Eckart beim Thema Grundversicherung jetzt mit einzelnen Gruppieungen beginnen, damit alle in 15 – 20 Jahren mitmachen werden. Desweiteren schlug sie neben einer strengen Mietpreisbremse ein 10 Milliarden Euro Investition für gemeinnützigen Wohnungsbau sowie zwölf Milliarden Euro für Familien mit Kindern vor. Inklusive eines Kinderbonus von 460 Euro.

- Stefan Mohr

Autor:

Redaktion aus Singen

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