"Rundreise" der Abstimmungen gestartet
Ohne Gegenstimme für neuen Klinikstandort in Singen gestimmt

Hier nördlich des Reckholderbühl in Singen wird voraussichtlich die neue Klinik des GLKN entstehen, der Vorschlag der Grundstückskomission durchläuft jetzt bis Weihnachten noch die Gremien der beteiligten Gemeinden. | Foto: Fiedler
  • Hier nördlich des Reckholderbühl in Singen wird voraussichtlich die neue Klinik des GLKN entstehen, der Vorschlag der Grundstückskomission durchläuft jetzt bis Weihnachten noch die Gremien der beteiligten Gemeinden.
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Konstanz. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags hat in seiner Sitzung am Montag ohne Gegenstimme, aber mit drei Enthaltungen, den Vorschlag der Grundstückskommission für einen neuen Klinikstandort "Singen Nord" bekräftigt. Die Vorlage wird nun in den nächsten Wochen bis Weihnachten noch in den politischen Gremien in Singen, in Radolfzell und in Engen bis zum Kreistag und der Holding "auf Tour" gehen, um alle Beteiligten in diese Entscheidung mit einzubeziehen, kündigte Landrat Zeno Danner nach der ausführlichen Diskussion im Gremium an.

Vertreten war in der Sitzung Jan‐Willem Stein vom für die Machbarkeitsstudie beauftragten Unternehmen Stein & Partner aus München angereist war, um die Entscheidungsfindung für den Standort in den Gutachten nochmals genau zu erläutern. Es habe sich keiner der vier verbliebenden Standorte - die Hegau-Bodensee-Klinik Singen wurde wegen aus Sicht der Planer viel zu geringer Grundstückgröße herausgenommen - als ungeeignet erwiesen, hob er nochmals heraus. Es sei darum gegangen, den Standort mit den meisten Vorteilen und den wenigsten Einschränkungen zu definieren.

Jan Willem Stein ließ dabei auch etwas tiefer in die Wertungen zu den Standorten blicken. Danach wurde der Standort Singen Nord an der L190 mit 2.789 Punkten am besten bewertet, was auch die Grundstückskommission übernommen hatte. Der Standort Singen A 81 lag mit 2.510 Punkten auf Platz 2, der Radolfzeller Standort B33/34 erhielt demnach 2.375 Punkte und der Standort Böhringen an der Bahnstrecke 2252 Punkte.

In der Diskussion machte der Radolfzeller Ex-OB Martin Staab deutlich, dass er für den Standort B33/34 gestimmt habe, weil aus seiner Sicht hier zentrale Kreuzung für den ganzen Landkreis sei, die von allen Richtungen am besten zur erreichen sei. Seine Kritik galt der Tageszeitung, die hier bei der Standortentscheidung Verlierer und Sieger gegeneinander geschickt hätte. Darum sei es aber gar nicht gegangen, einen "Sieger" zu haben, sondern die Kreiseinwohner sollten ja Gewinner durch eine neue Klinik an einem Standort werden, der mit einem modernen Angebot und guter Erreichbarkeit punkte. Kreisrat Dr. Georg Geiger gemahnte daran, dass man sich sehr frühzeitig um die "Bestellung" eines Bahnhaltepunkts für die Klinik kümmern müsste, denn bei der Bahn und dem Land könne das gerne mal Jahre gehen. Seiner Meinung sei das dann kostenmäßig nicht Sache des Gesundheitsverbunds.

Ein Antrag der Grünen-Fraktion, sich im Vorfeld des Klinikbaus über Themen wie „Healing Architecture“ und „Green Hospitals“   zu informieren, wurde nach kurioser Diskussion vertagt. Das sei interessant, aber jetzt noch viel zu früh, wurde der Geschäftsordnungsantrag begründet. Das Thema ist damit aber nicht vom Tisch. Kreisrat Walafried Schrott empfahl, einfach mal bei der neuen Kinderklinik der Uniklinik Freiburg vorbeizuschauen, die in der Nähe des SC Freiburg-Stadions gerade nach diesen Grundsätzen entsteht, wie er beobachtet hatte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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