Kontaktsperren auch für die nächsten Monate erwartet
OB Burchardt ruft Konstanzer Narren zur Zurückhaltung auf

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Konstanz. Oberbürgermeister Uli Burchardt wurde in den letzten Tagen vermehrt gefragt, wie es die Stadt mit der Fasnacht im beginnenden dritten Corona-Jahr handhaben möchte, also mit der Fasnacht 2022. In einem offenen Brief an die Konstanzer Fasnachterinnen und Fasnachter hat OB Burchardt nun seine Sichtweise übermittelt und um verantwortungsvolle Zurückhaltung gebeten. Hier der offene Brief im Wortlaut:

"Liebe Fasnachterinnen und Fasnachter,
liebe Konstanzerinnen und Konstanzer,

ich werde in den letzten Tagen vermehrt gefragt, wie wir es wohl in Konstanz mit der Fasnacht im beginnenden dritten Jahr mit Corona handhaben wollen, also mit der Fasnacht 2022. Ich will versuchen, Ihnen allen, die wie ich unsere Fasnacht lieben und feiern wollen, mit diesem offenen Brief meine Sichtweise zu übermitteln. Klar ist: Unsere Fasnacht und ihre Veranstaltungen müssen sich am geltenden Recht orientieren. Und ich wünsche mir, dass unsere Närrinnen und Narren in Hinblick auf die Corona-Regeln auch in diesem Jahr wieder Vorbilder sind. Aber niemand von uns weiß, welche Corona-Verordnung ab 6. Januar und während der eigentlichen Fasnacht gelten wird. Im Moment müssen wir, wie es so schön heißt, ja auf Sicht fahren. Als Chef der Verwaltung kann ich nur sagen: Lassen Sie uns bitte die dann geltende Corona-Verordnung abwarten. Ich bin mir bewusst, dass Ihnen und uns allen damit heute wenig geholfen ist – es wäre sehr schön, Planungssicherheit zu haben.

Weil wir heute den rechtlichen Rahmen für die Fasnachtstage leider noch nicht kennen, möchte ich Ihnen meine ganz persönliche Sichtweise als Oberbürgermeister mitteilen. Solange wir erhebliche Impflücken in der Bevölkerung haben und solange nicht alle ihre Booster-Impfung bekommen haben, müssen wir sehr vorsichtig sein. Deshalb gilt: Die Kontaktvermeidung wird in den nächsten Wochen und vermutlich auch Monaten zu den wichtigsten Grundregeln für uns alle gehören. Wir sollten also nicht alles tun, was erlaubt ist - sondern wir sollten alles, was zu unnötigen Risiken führt, auch in diesem Winter ein weiteres Mal unterlassen - schweren Herzens.

Ich persönlich werde mit Blick auf die öffentliche Wirkung nicht an Veranstaltungen mit 2G oder ähnlichen Regeln in abgesperrten Bereichen oder geschlossenen Räumen teilnehmen, und zwar einfach deshalb, weil ich davon überzeugt bin, dass solche Veranstaltungen für diejenigen, die sich trotz Impfschutz und Vorsichtsmaßnahmen infizieren, gefährlich werden können. Immer getreu dem alten Fasnachtsmotto „Allen wohl und niemand wehe!“

Ich kann mir denken, dass die Eine oder der Andere enttäuscht ist und sich wünscht, endlich wieder normal Fasnacht feiern zu können. Das würde ich auch liebend gern. Ich hoffe, dass Sie trotzdem meine Sichtweise verstehen können. Und ich bin sicher, dass es trotzdem viele Möglichkeiten gibt, närrische Traditionen zu feiern. Sei es im kleinen Rahmen, sei es digital, sei es irgendwie ganz anders.

Liebe Konstanzer Fasnachterinnen und Fasnachter, ich wünsche Ihnen einen schönen Jahresausklang mit Vorfreude auf die gezwungenermaßen erneut weniger närrische Zeit, auf dass wir gemeinsam gut durch diese Pandemie kommen."

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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