Kristo Šagor mit Premiere in der Spiegelhalle
(monkey gone to heaven) als Requiemmanifesto of Extinction

Kristo Šagor inszeniert "und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr (monkey gone to heaven)" von von Thomas Köck ab 15. Oktober im Spiegelsaal des Theater Konstanz. | Foto: Theater Konstanz
  • Kristo Šagor inszeniert "und alle tiere rufen: dieser titel rettet die welt auch nicht mehr (monkey gone to heaven)" von von Thomas Köck ab 15. Oktober im Spiegelsaal des Theater Konstanz.
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Konstanz. Was haben der Tasmanische Wolf, die Réunion-Riesenschildkröte und Stellers Seekuh gemeinsam? Sie sind ausgestorben. Schuld ist der Mensch, genauer: es sind die Europäer, die die Welt kolonialisiert haben. Thomas Köcks Requiem beschwichtigt nicht. Getrieben von einem gnadenlosen Beat hält es uns vor Augen, was wir angerichtet haben und was nicht mehr rückgängig zu machen ist: „das hier / ist eine einzige große / Erinnerung /an all das / was längst verschwunden gewesen sein wird.“ Unter der Regie des sagenhaften Jugendtheater-Regisseurs Kristo Šagor hat "und alle Tiere rufen: dieser titel rettet die Welt auch nicht mehr" oder: "(monkey gone to heaven)" am Samstag, 15. Oktober, 20 Uhr, in der Spiegelhalle des Theater Konstanz Premiere.

Autor Thomas Köck stellt die alles entscheidende Frage: Warum können wir nicht anders, als auf Zerstörungskurs zu bleiben? Oder er es formuliert: „warum / kann man sich das ende vom toilettenpapier vorstellen / aber nicht das ende vom kapitalismus?“

Kristo Šagor bringt den Text, der von sich behauptet, gar kein Theatertext zu sein, in der Spiegelhalle auf die Bühne. Er inszeniert ihn einer WG-Küche. Denn wo lässt es sich besser über den Weltuntergang reden als bei einem Gläschen Wein und einem guten Essen? Damit entlarvt er unsere privilegierte wie heuchlerische Position in Sachen Zukunft. Natürlich sind wir alle dafür, etwas zu ändern. Nur nicht sofort, nicht heute, nicht hier… - das Stück hat das Zeug für Wellen weit über Konstanz hinaus zu sorgen. Die "Crew" auf der Bühne: Jasper Diedrichsen, Maëlle Giovanetti, Kristina Lotta Kahlert, Jonas Pätzold, Ruby Ann Rawson.  Die Bühne und Kostüme gestaltet Maria Frenzel, die Musik kommt von Felix Rösch, Dramaturgin ist Annette Schreyer.

Thomas Köck wurde bereits zwei Mal mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnet. Er hat einen Abgesang auf unsere Welt geschrieben. Die ausgerotteten Tiere, die zukünftigen Generationen erheben ihre Stimmen in diesem Text. Konzentriert und eindringlich fragen sie uns, warum wir nicht anders können, als auf Zerstörungskurs zu bleiben.

Kristo Šagor ist Hausregisseur am Theater Konstanz und hat in der letzten Spielzeit die Uraufführung von „Der fabelhafte Die“ von Sergej Gößner inszeniert, womit das Ensemble gleich zu mehreren Festivals eingeladen wurde, u.a. zu den Mülheimer Theatertagen und dem Festival "Schöne Aussicht".

Mehr und Karten unter www.theaterkonstanz.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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