Netzwerk am Bodensee als Schlüssel
Millionenfördung für digitales Diagnostikprojekt von "Biolago"

Mit digital-unterstützter Blutkulturdiagnostik die Sterblichkeit bei einer Blutvergiftung verringern: Das ist das Ziel des Labors Dr. Brunner und der IT-Spezialisten ViREQ im Forschungsvorhaben ‘DiWoBS‘, das aus dem Projekt ‘DIGInostik‘ des Gesundheitsnetzwerks BioLAGO entstanden ist. V. links: Michael Steinwand/BioLAGO, Steffen Höring/Labor Dr. Brunner, Bettina Baumann und Martin Elmlinger/BioLAGO, Peter Wierszewski/ViREQ, Johannes Zander/ Labor Dr. Brunner sowie Michael Statnik/BioLAGO | Foto: Biolago
  • Mit digital-unterstützter Blutkulturdiagnostik die Sterblichkeit bei einer Blutvergiftung verringern: Das ist das Ziel des Labors Dr. Brunner und der IT-Spezialisten ViREQ im Forschungsvorhaben ‘DiWoBS‘, das aus dem Projekt ‘DIGInostik‘ des Gesundheitsnetzwerks BioLAGO entstanden ist. V. links: Michael Steinwand/BioLAGO, Steffen Höring/Labor Dr. Brunner, Bettina Baumann und Martin Elmlinger/BioLAGO, Peter Wierszewski/ViREQ, Johannes Zander/ Labor Dr. Brunner sowie Michael Statnik/BioLAGO
  • Foto: Biolago
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Konstanz. Mit Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung die Diagnostik verbessern – darum dreht sich das von BioLAGO koordinierte bundesweite Netzwerksprojekt ‘DIGInostik‘, das nach drei Jahren eine erfolgreiche Bilanz aufweist. 24 Partner aus Industrie, Forschung sowie Labore und Kliniken arbeiteten darin gemeinsam an neuen Diagnoseverfahren. Dazu haben sie 12 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit einem Volumen von 14,5 Millionen Euro eingereicht. Eins davon ist ‘DiWoBS‘, eine Kooperation zwischen dem Konstanzer Labor Dr. Brunner und dem IT- und Healthcare-Spezialisten ViREQ. Gemeinsam entwickeln sie eine digitale Lösung für die beschleunigte Diagnostik von Sepsis. Dafür erhalten sie nun rund 1,2 Million Euro Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Schwere Infektionen wie Sepsis sind ein erhebliches Problem im Gesundheitswesen und der häufigste Grund, warum Patienten auf die Intensivstation kommen. Eine schnelle Gabe des richtigen Antibiotikums ist entscheidend für den Behandlungserfolg, doch das genau ist die Herausforderung für die Mediziner. Aufgrund der unterschiedlichen Antibiotika-Resistenzen ist immer eine Blutkulturanalyse zur Bestimmung des Bakterienstammes und der Antibiotikaresistenzen nötig. Bis das Ergebnis jedoch vorliegt, vergehen normalerweise mehrere Tage. Zudem besteht das Problem, dass kleine und mittlere Kliniken für eine solche Blutkulturdiagnostik zumeist auf externe Labore angewiesen sind. Durch den notwendigen Probentransport wird die Diagnostik und ggf. damit auch die richtige Behandlung weiter verzögert.
Das will das Labor Dr. Brunner aus Konstanz zusammen mit dem IT- und Healthcare-Spezialisten ViREQ mit Sitz in Salenstein und Brandenburg an der Havel nun ändern – im Projekt ‘DiWoBS‘. Ziel ist die Entwicklung eines innovativen digitalen Prozesses zur Optimierung der Blutkulturdiagnostik, welche die Rate an Sterbefällen und Folgeschäden deutlich senkt „Wir setzen dabei auf drei Säulen: die optimal aufeinander abgestimmte Nutzung von Geräten in Labor und Klinik, den Einsatz moderner Laborgeräte zur schnelleren Antibiotikaresistenztestung sowie IT-Lösungen zur Übermittlung vorläufiger Ergebnisse direkt vom Laborgerät an die Klinikärzte“, beschreibt Professor Johannes Zander vom Labor Dr. Brunner den Ansatz. Dafür kommen auch neue Geräte zum Einsatz, die in die Laborroutine integriert werden, um so die wichtige Diagnostik für diese schwerstkranken Patienten zu beschleunigen.

Mit Kooperation zum Fördererfolg

DiWoBS ist das jüngste bewilligte Forschungs- und Entwicklungsprojekt aus dem Kooperations-Netzwerk „DIGInostik – digitale Diagnostik für eine individuelle Therapie“, das das Gesundheitsnetzwerk BioLAGO initiiert hat. Ziel des Netzwerks ist es, neue Lösungen für eine patientennahe, rasche Diagnostik und damit bessere Gesundheitsversorgung zu entwickeln. So war es auch bei DiWoBS: „BioLAGO unterstützte uns tatkräftig bei der Entwicklung der Projektidee, bei der Beantragung der Fördermittel, aber auch bei der Organisation von Arbeitstreffen“, schildert Professor Zander.

Versorger profitieren von fruchtbarem Netzwerk

Das von BioLAGO koordinierte bundesweite Projektnetzwerk „DIGInostik“ wurde für drei Jahre im ZIM-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Mit dabei waren 24 Partner aus Industrie, Forschung, Klinik und Laboren – aus vier Bundesländern. Seit 2020 wurden Bedürfnisse von Gesundheitsversorgern erfasst, darauf aufbauend Konsortien für Lösungsprojekte gebildet und hierfür Anträge zur Einwerbung von Fördermitteln verfasst. Die Bilanz kann sich sehen lassen: 12 Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit einem Volumen von 14,5 Millionen Euro wurden eingereicht. Fünf davon wurden bereits durch verschiedene Programme des Bundes bewilligt, ein sechstes steht kurz davor. Die Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Versorger werden mit einer Gesamtförderung von über 3 Millionen Euro unterstützt.

Autor:

Presseinfo aus Singen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

4 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.